Gefühle und Eindrücke sind eher Einbildung als Gottes Reden

Eine besondere geistliche Gesinnung kann dazu führen, dass Christen sich selbst überschätzen und andere unterschätzen. John Wesley plädiert für mehr Nüchternheit.

»Ich schätze dein Gottvertrauen und deinen Eifer bei der Rettung von Menschen. Aber ich kann nicht leiden, was nach Stolz aussieht: deine Selbstüberschätzung und die Unterschätzung anderer.

Ich hasse alles, was nach Schwärmerei aussieht: Gefühle und innere Eindrücke überzubewerten, bloße Einbildung für die Stimme des Geistes zu halten, Ziele ohne die angemessenen Mittel erreichen zu wollen, und dabei ganz allgemein Vernunft, Wissen und Weisheit zu unterschätzen.

Aber am wenigsten mag ich, wie gering deine Liebe zu den Brüdern ist, zu deiner eigenen Gemeinde.«

John Wesley (1762)

John Wesley (1703-1791), der Begründer der methodistischen Bewegung, gilt als eine der wichtigsten Persönlichkeiten der neueren Kirchengeschichte. Als ordinierter Pfarrer der Kirche von England leitete er zusammen mit seinem Bruder Charles die methodistische Bewegung. Er war Evangelist, Theologe und Sozialreformer. So legte er rund 400.000 Kilometer auf dem Pferderücken und in Kutschen zurück, um 40.000 Predigten zu halten. Aus seinem im Wesentlichen aus Buchveröffentlichungen stammenden Privatvermögen verschenkte er 30.000 Pfund an Bedürftige. Sein soziales Verhalten ist prägendes Vorbild für die methodistische Bewegung bis heute.

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