Jeder Tag soll dazu dienen, weiser zu werden

Menschen haben den Hang, sich von anderen Menschen abzuheben. Auch Christen sind davor nicht gefeit. Deshalb erinnert John Wesley die Methodisten daran, dass die Bereitschaft für Kritik und Belehrung zum Glauben dazugehört.

»Was einen Methodisten kennzeichnet, ist nicht der Gebrauch bestimmter Wörter und Redensarten. Vielmehr bevorzugen wir im ganz normalen Gespräch wie auch dann, wenn wir von Glaubensdingen reden, gut verständliche und gebräuchliche Wörter. Ebenso wenig möchten wir uns durch im Grunde unwichtige Handlungen und Gewohnheiten von anderen Christen unterscheiden. Unser Glaube äußert sich weder dadurch, dass wir das tun, was Gott uns nicht geboten hat, noch dadurch, dass wir das unterlassen, was er uns nicht verboten hat. Schließlich will ein Methodist sich auch nicht dadurch von anderen unterscheiden, dass er auf einen einzigen Gesichtspunkt des Glaubens das ganze Gewicht legt. Wir sind jederzeit offen für Belehrung; wir möchten jeden Tag weiser werden als zuvor und dann ändern, was zum Besseren verändert werden kann.«

John Wesley (1771)

John Wesley (1703-1791), der Begründer der methodistischen Bewegung, gilt als eine der wichtigsten Persönlichkeiten der neueren Kirchengeschichte. Als ordinierter Pfarrer der Kirche von England leitete er zusammen mit seinem Bruder Charles die methodistische Bewegung. Er war Evangelist, Theologe und Sozialreformer. So legte er rund 400.000 Kilometer auf dem Pferderücken und in Kutschen zurück, um 40.000 Predigten zu halten. Aus seinem im Wesentlichen aus Buchveröffentlichungen stammenden Privatvermögen verschenkte er 30.000 Pfund an Bedürftige. Sein soziales Verhalten ist prägendes Vorbild für die methodistische Bewegung bis heute.

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