Amtsantritt von Donald Trump Von Urs Schweizer, Klaus Ulrich Ruof  | 

Weniger Methodisten im neuen US-Parlament

Zum Dienstantritt des neuen US-Präsidenten nimmt auch der neue Kongress seine Arbeit auf. Vierzig der Abgeordneten sind Methodisten.
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Mit dem heutigen Tag haben die Vereinigten Staaten von Amerika mit Donald Trump nicht nur einen neuen Präsidenten. Auch der Kongress, das aus Senat und Repräsentantenhaus bestehende Parlament der USA, ist neu zusammengestellt. Die Zahl der Abgeordneten, die der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) angehören, sinkt dabei um drei auf jetzt 40.

Über 90 Prozent der US-Abgeordneten sind kirchlich gebunden

Eine Untersuchung der Kirchenzugehörigkeit der Mitglieder des 115. US-Kongresses fördert interessante Zahlen zutage: Während sich mittlerweile noch knapp 71 Prozent der US-amerikanischen Bevölkerung einer christlichen Glaubensgemeinschaft zurechnen, tun dies von den 435 Mitgliedern des Repräsentantenhauses und den 100 Mitgliedern des Senats insgesamt fast 91 Prozent. Damit ist diese Zahl über mehr als 50 Jahre hinweg erstaunlich konstant geblieben. Als 1961 zum ersten Mal vergleichbare Daten erhoben wurden, gehörten rund 95 Prozent der Kongress-Abgeordneten einer christlichen Glaubensgemeinschaft an.

Von der Gesamtbevölkerung der USA gehören fünf Prozent verschiedenen methodistischen Kirchen an. Die 44 methodistischen Kirchen angehörenden Abgeordneten machen einen Anteil von etwas mehr als acht Prozent aller Mitglieder des Repräsentantenhauses und des Senats aus. Gemessen am Bevölkerungsanteil ist die methodistische Kirchenfamilie in den USA im Kongress also überrepräsentiert. Die EmK stellt mit 40 Kongress-Abgeordneten die weitaus größte Gruppe methodistischer Abgeordneter. Wie bisher kommen zehn Mitglieder des Senats, aber nur noch 30 Mitglieder des Repräsentantenhauses von dort, drei weniger als in der vorherigen Amtsperiode. Mehr kirchlich gebundene Abgeordnete stellen nur Katholiken und Baptisten.

Zwei Methodisten in Trumps Kabinett

Die geografische Verteilung der zur EmK gehörenden Abgeordneten ist stark »südlastig«. So kommen aus dem Süden und Südwesten der USA 25 Abgeordnete. Mit acht Abgeordneten aus Texas und fünf aus Georgia stellen zwei dieser südlichen US-Bundesstaaten sogar fast ein Drittel aller der EmK angehörenden Kongress-Abgeordneten. Acht Abgeordnete sind aus den Staaten des Mittleren Westens, sechs aus dem Westen und einer kommt aus Neuengland ganz im Nordosten der USA. Hinsichtlich der Parteizugehörigkeit sind 27 der evangelisch-methodistischen Abgeordneten Republikaner, 13 sind Demokraten. Auch im Kabinett des neuen US-Präsidenten finden sich mindestens zwei Personen, die der EmK angehören: Der 69-jährige Jeff Sessions aus Alabama soll Justizminister werden, die 44-jährige Nikki Haley aus South Carolina UN-Botschafterin. Sollte Jeff Sessions nach den Anhörungen im Senat als Justizminister bestätigt werden, würde sich die Zahl evangelisch-methodistischer Kongressabgeordneter auf 39 verringern.

Die Autoren

Urs Schweizer arbeitet in Zürich als Assistent des für die Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa zuständigen Bischofs der Evangelisch-methodistischen Kirche. Kontakt: urs.schweizer(at)umc-europe.org
Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.

Weiterführende Links

www.pewresearch.org/ (englisch)