Ostdeutsche Jährliche Konferenz Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Zahlenwerk mit positiver Perspektive

Die Entwicklungsmöglichkeiten der Einnahmen der Ostdeutschen Konferenz in den nächsten 20 Jahren
Auf sinnvolles Maß beschränken - Verschiedene Steigerungsraten — erkennbare Wirkung. Die Entwicklungsmöglichkeiten der Einnahmen der Ostdeutschen Konferenz in den nächsten 20 Jahren
Bildnachweis: Stephan Ringeis
Die Delegierten der Ostdeutschen Konferenz befassten sich mit herausfordernden und zuversichtlichen Perspektiven für die finanzielle Entwicklung.
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Zu später Stunde am Donnerstagabend beschäftigten sich die Teilnehmer der Ostdeutschen Jährlichen Konferenz in Chemnitz mit der Finanzsituation der Gemeinden und der Konferenz. Der Vorsitzende der Finanzkommission, Pastor Frank Eibisch, erläuterte die insgesamt positive Entwicklung der letzten Jahre. Dazu trügen sowohl Gemeinden mit ihren Beiträgen als auch die Finanzhilfe der Norddeutschen und Süddeutschen Konferenz bei. Zwischenzeitlich konnte das Gehaltsniveau der Hauptamtlichen in der Ostdeutschen Konferenz auf 90% der für die drei deutschen Konferenzen festgelegten Tabelle angehoben werden. Ziel sei aber immer noch die 100%-Marke zu erreichen.

Die nächsten 15 Jahre in den Blick

Im Hinblick auf die Finanzen der OJK warf Superintendent Stephan Ringeis einen Blick in die Zukunft. Trotz der grundsätzlichen Schwierigkeit von Prognosen müsse die Konferenz »denken, rechnen und Entwicklungen beobachten«. »Wir haben Verantwortung«, betonte Ringeis, »Verantwortung für die Personalplanung, für den Konferenzhaushalt und für die Bezirkshaushalte«. Dabei müsse berücksichtigt werden, dass die Zahl der Kirchenglieder seit Anfang der 1960er Jahre kontinuierlich sinke, wobei die Beiträge insgesamt gestiegen seien. »Immer weniger Personen geben auch in den letzten Jahren immer mehr«, erklärte Ringeis. Um mögliche Szenarien im Hinblick auf Glieder- und Einnahmeentwicklung zu entwerfen, hat die Finanzkommission beispielhaft Daten dreier Bezirke ausgewertet. Die Zahlen zeigen, dass die Altersgruppe um 45 Jahre verhältnismäßig viel zu den Einnahmen beiträgt — auch wenn sie zahlenmäßig nicht so groß ist. Die Personengruppen um 65 und 80 tragen insgesamt am meisten zum Haushalt bei, weil die Gliederzahlen dieser Altersgruppen groß sind. In 20 Jahren, so Ringeis, würde diese Älteren in den Gemeinden aber nicht mehr da sein — und damit auch das Geld, das sie spenden.

Hervorragende Grundlage zur Weiterarbeit

Insgesamt geht die Prognose davon aus, dass die Ostdeutsche Konferenz im Jahr 2035 noch rund 5.300 Glieder zählt (heute rund 8.400). Würden die Einnahmen bis dahin pro Jahr drei Prozent steigen, wäre der Haushalt ausgeglichen — sogar mit einem leichten Plus. Es sei interessant, so Ringeis, wie der Durchschnitt der Gaben aussehe: Beiträge, Kollekten, Sonderopfer und allgemeine Spenden. Im Jahr 2015 lag dieser Durchschnitt bei 484 Euro, bei einer zweiprozentigen jährlichen Steigerung läge er 2030 bei 636 Euro. Gebraucht werde aber eine dreiprozentige Steigerung und damit ein Gebedurchschnitt von 736 Euro pro Jahr, betonte Ringeis. Dass dies durchaus realistisch ist, zeige der Blick auf die Entwicklung seit 2010: Lag der Durchschnitt damals bei 397 Euro, waren es 2016 fast 500 Euro — eine Steigerung um 25 Prozent. Wortmeldungen in der anschließenden Diskussion ließen erkennen, dass das Zahlenwerk als hervorragende Grundlage für die Weiterarbeit an den finanziellen Aufgaben der Konferenz und der Gemeinden dienen könne; eine Chance für Impulse zu weiteren positiven Entwicklungen.

Korrektur:
20.05.2017, 05:45 - Im Text wurde Frank Eibisch als Konferenzschatzmeister bezeichnet. Das ist nicht korrekt; er ist der Vorsitzende der Finanzkommission.

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de

Zur Information

Die Ostdeutsche Konferenz umfasst 124 Gemeinden in 57 Bezirken mit rund 13.000 Kirchengliedern und Kirchenangehörigen in den Bundesländern Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt.