Methodisten und Anglikaner Von Urs Schweizer (kur)  | 

Auf dem Weg zur Kirchengemeinschaft

Weitere Schritte auf dem Weg der Heilung und Versöhnung gehen Methodisten und Anglikaner in Großbritannien. Hier die Logos der Methodistischen Kirche in Großbritannien (links) und der Kirche von England
Weitere Schritte auf dem Weg der Heilung und Versöhnung gehen Methodisten und Anglikaner in Großbritannien. Hier die Logos der Methodistischen Kirche in Großbritannien (links) und der Kirche von England
Ein klarer Beschluss der Kirche von England befördert den Weg in eine engere Gemeinschaft mit der Methodistischen Kirche in Großbritannien.
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Die Kirche von England will den Weg der Annäherung mit der Methodistischen Kirche in Großbritannien weitergehen. Dies besagt ein Beschluss der Allgemeinen Synode der Kirche von England, die sich mit 290 Ja-Stimmen dafür aussprach, die Bemühungen für eine engere Gemeinschaft mit der Methodistischen Kirche in Großbritannien fortzusetzen. Gegen diesen Beschluss votierten nur 59 Mitglieder der Synode, 24 enthielten sich.

Vollständige Kirchengemeinschaft als Ziel

Im Jahr 2003 hatte eine theologische Annäherung beider Kirchen zur Unterzeichnung einer anglikanisch-methodistischen Vereinbarung geführt. Diesem historischen Ereignis folgte eine zwölfjährige Arbeit der gemeinsamen Umsetzungskommission. Der jüngste Beschluss der Kirche von England ist ein weiterer Schritt auf dem Weg der Heilung und Versöhnung zweier Kirchen, deren Wege sich vor mehr als 200 Jahren trennten. Mit der Fortsetzung des Dialogs soll der Prozess des Zusammenwachsens verfeinert und konkretisiert werden. Ziel des Prozesses ist die vollständige Kirchengemeinschaft und »sichtbare Einheit«. Diese sieht vor, dass Pastoren und Pastorinnen in der jeweils anderen Kirche Dienst tun können. Außerdem könnte die Methodische Kirche in Großbritannien eigene Bischöfe oder Bischöfinnen einsetzen.

Fortschritte auf dem Weg der Versöhnung

Justin Welby, Erzbischof von Canterbury, bekräftigte seine Unterstützung für das Anliegen, indem er sagte: »Ich habe den Eindruck, dass wir, wenn wir für eine weitere Annäherung stimmen, auf das biblische Gebot der Einheit in der Vielfalt reagieren – und dass wir uns vom Heiligen Geist ansprechen lassen, der in beiden Kirchen wirksam ist und uns zusammenbringt.« Pastor Gareth J. Powell, Sekretär der Konferenz der Methodistischen Kirche in Großbritannien, zeigte sich nach der Debatte und dem deutlichen Beschluss der Synode der Kirche von England erfreut: »Wir sind sehr dankbar für die Möglichkeit des Gesprächs über die Fortschritte auf dem Weg der Versöhnung und der Neuordnung unserer bestehenden Dienste, welche den Bedürfnissen und Wünschen beider Kirchen Rechnung trägt.« Konkrete Vorschläge im Blick auf den weiteren Weg werden der Konferenz der Methodistischen Kirche in Großbritannien jedoch frühestens im Jahr 2019 vorliegen.

»Es geht um Gottes Mission«

Sowohl die Kirche von England als auch die Methodistische Kirche in Großbritannien sehen sich konfrontiert mit einem deutlichen Rückgang der Kirchengliederzahlen und schwindender gesellschaftlicher Bedeutung. Der Schritt zur stärkeren Verbindung der beiden kirchlichen Traditionen wird jedoch nicht mit dieser Realität begründet. Vielmehr gehe es »um die Sache der neuen Welt Gottes«, so John Sentamu, Erzbischof von York. »In allem geht es um Gottes Mission«, brachte er es auf den Punkt.

Der Autor

Urs Schweizer arbeitet in Zürich als Assistent des evangelisch-methodistischen Bischofs, der für die Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa zuständig ist. Kontakt: urs.schweizer(at)umc-cse.org.

Weiterführende Links

Meldung der Methodistischen Kirche von Großbritannien (Englisch)