Diakonie Katastrophenhilfe Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Katastrophe ohne Aufmerksamkeit

Diakonie Katastrophenhilfe
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Im Kongo spielt sich eine der weltweit größten humanitären Krisen ab, ohne dass die Weltgemeinschaft davon Notiz nimmt.
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In der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) spielt sich eine der größten humanitären Krisen weltweit ab. Das Interesse der internationalen Gemeinschaft ist bislang jedoch gering. »Mehr als 13 Millionen Menschen sind in der DR Kongo auf humanitäre Hilfe angewiesen. Das sind etwa so viele Menschen wie in Syrien«, erklärt Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, vor dem Start einer internationalen Geberkonferenz am Freitag in Genf. Von dieser Katastrophe nehme die Weltgemeinschaft jedoch kaum Notiz. Zudem sei die Hilfe seit Jahren »chronisch unterfinanziert«. Auch für das Jahr 2018 seien erst 12 Prozent des von den Vereinten Nationen veranschlagten Finanzbedarfs gedeckt.

Deshalb sei es positiv zu bewerten, »dass es endlich zu einer internationalen Konferenz kommt, um Mittel für die notleidende Bevölkerung zu mobilisieren«, so Füllkrug-Weitzel. Ebenso begrüßenswert sei, dass die Europäische Union als einer der Gastgeber in diesem Prozess vorangehe. Dass die kongolesische Regierung jedoch erklärt habe, nicht an der Konferenz teilzunehmen, weil sie sich von der internationalen Gemeinschaft übergangen fühle, weise darauf hin, dass »substanzielle politische Konflikte bisher nicht gelöst sind und vermutlich anhaltend auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen werden«, kritisiert Füllkrug-Weitzel. Die internationale Gemeinschaft müsse sich deshalb noch viel entschiedener um echte politische Konfliktlösungen bemühen, damit der Zugang zu den Hilfsbedürftigen ermöglicht wird.

Das flächenmäßig zweitgrößte Land Afrikas befindet sich seit mehr als 20 Jahren in einer Krise, die sich in den vergangenen Monaten immer weiter verschärft hat. Dramatisch zugespitzt hat sich die Lage in der Region Kasaï im Süden sowie in Ituri im Osten des Landes. Im Kasaï, einer bis 2016 friedlichen Region, wurden allein im Jahr 2017 mehr als 1,4 Millionen Menschen vertrieben, in Ituri sind es rund 340.000 Menschen, die seit Jahresbeginn ihre Heimat verlassen mussten. Mangelernährung und Hunger, Cholera und andere Krankheiten sind weit verbreitet.

Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt die Menschen auch in diesen für Helfer schwer zugänglichen Regionen. Die Hilfe wird dabei immer an die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung angepasst und über ein breites Netzwerk lokaler Partnerorganisationen umgesetzt.

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.  

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