»Ist es nicht gang und gäbe, dass alte Menschen die Vergangenheit glorifizieren und die Gegenwart verdammen? Wahrscheinlich ist dies noch weiter verbreitet, als wir zunächst meinen. Wenn also die, die mehr Erfahrung haben als wir, ständig darauf herumreiten, dass die Welt verdorben ist, ist es dann verwunderlich, dass uns die Vorstellung von einer immer schlechter werdenden Welt in Fleisch und Blut übergegangen ist?
Wir haben ja von Kindheit an nichts anderes gehört, als dass die Welt früher viel besser war als jetzt. Freilich, so kam es den Alten vor, wenn sie zurückschauten: Sie waren jung, und die Fröhlichkeit der Jugend ließ alles um sie herum in einem rosigen Licht erscheinen. – Und so wird es sein, wenn wir unsererseits mürrisch, unzufrieden und voller Melancholie lamentieren: ›Wie gottlos die Welt geworden ist! Wie viel besser war alles, als wir noch jung waren, in den goldenen Tagen, an die wir uns erinnern können.‹«
John Wesley (1791)