Ökumene Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Als Gemeinschaft von Kirchen eine Stimme haben

Gründung der ACK-Öhringen
Gründung der ACK-Öhringen (v.l.): Pfarrer Klaus Kempter (römisch-katholische Kirche), Günter Weber (Neuapostolische Kirche), Dekanin Sabine Waldmann (evangelisch-lutherische Kirche), Pastor Martin Brusius (Evangelisch-methodistische Kirche)
Bildnachweis: ACK, Öhringen
Einheit der Kirchen und Vielfalt der Traditionen: Das feierten die Öhringer Christen anlässlich der Gründung der örtlichen ACK.
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Mitte Juli haben die örtlichen Gemeinden der evangelischen Landeskirche Württembergs, der römisch-katholischen, der evangelisch-methodistischen und der neuapostolischen Kirche die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Öhringen gegründet. Rund 400 Personen waren zugegen, als Dekanin Sabine Waldmann, Pfarrer Klaus Kempter, Pastor Martin Brusius und Priester Günter Weber die entsprechende Satzung unterzeichneten.

Als gutes Zeichen wertete Dekanin Waldmann, dass die ACK-Gründung in dem Jahr stattfindet, in dem auch an 500 Jahre Reformation durch Martin Luther gedacht werde. Konnte damals die Einheit nicht bewahrt werden, so sei die ACK ein weiterer Schritt zur sichtbaren Einheit der Kirchen, ohne die Vielfalt der Traditionen aufzugeben. Pfarrer Kempter wies darauf hin, »dass wir den christlichen Glauben nur gemeinsam kraftvoll bezeugen können«, weil im so genannten nachkonfessionellen Zeitalter die Konfessionen für viele Menschen keine große Rolle mehr spielten. Katja Theile, eine Vertreterin der Evangelisch-methodistischen Kirche freut sich darüber, »dass wir als Gemeinschaft von Kirchen eine Stimme haben und wahrgenommen werden und auch Menschen mit der frohen Botschaft erreichen können«. Mit der Bildung der ACK rücken die Kirchen »stärker zusammen und in den Mittelpunkt«, so der Priester der neuapostolischen Kirche.

Dass die ACK-Öhringen mit der Neuapostolischen Kirche nicht nur einen neuen Partner ins Boot nehme, sondern mit den in der Satzung formulierten Zielen und Aufgaben konkrete Impulse für das künftige Miteinander gebe, ist für Pfarrer Kempter etwas Besonderes. Waldmann und Kempter wiesen darauf hin, dass die Erfahrungen bei »Kreuz + mehr«, dem Beitrag der Kirchen auf der Öhringer Landesgartenschau, ein wichtiger Impuls gewesen seien, die Bildung einer örtlichen ACK anzugehen. Oberbürgermeister Thilo Michler würdigte das Engagement der Kirchen in der Stadt und überreichte zum festlichen Ereignis einen Flaschenkorb mit Öhringer Stadtwein.

Am ökumenischen Gottesdienst zum Anlass wirkten etliche Personen mit, die auch bei »Kreuz + mehr« aktiv waren. Der Chor der Evangelisch-methodistischen Kirche gestaltete Teile der Liturgie musikalisch. Eine Agape-Feier, bei der Brot geteilt wurde, machte die Verbundenheit untereinander spürbar. Beim anschließenden Stehempfang auf dem Kirchplatz brachten viele Gemeindemitglieder ihre Freude über diesen weiteren Schritt in der Ökumene zum Ausdruck.

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.