Evangelische Freikirchen Von Klaus Ulrich Ruof  | 

»Die Welt mit Gottes Augen sehen«

Das Logo der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF)
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Bildnachweis: Logo der Vereinigung Evangelischer Freikirchen
Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen setzt sich für die UN-Nachhaltigkeitsziele ein. Dazu geht sie eine Partnerschaft mit »Micha Deutschland« ein.
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Bei ihrer Mitgliederversammlung hat die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) ihre zwölf Mitglieder und drei Gastmitglieder aufgerufen, die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (UN) durch konkrete Schritte zu unterstützen. Die von 193 Staaten bei der UN-Generalversammlung 2015 beschlossenen 17 Ziele sollen unter anderem dazu führen, die Armut zu bekämpfen und die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen. Gefordert werden unter anderem: »Gesundheit für alle«, »Bildung für alle« sowie »bezahlbare und saubere Energie für alle«. Dazu müsse sich auch das Konsumverhalten und der Lebensstil in den Industrie- und Schwellenländern ändern.

Das Wohlergehen der Menschen im Blick haben

In der am 30. November veröffentlichten Erklärung der VEF heißt es: »Unsere Hauptaufgabe sehen wir darin, das Evangelium von der Liebe Gottes in Wort und Tat zu den Menschen zu bringen.« Dazu gehöre neben der Einladung zum Glauben an Jesus Christus auch die Sorge um die Welt. Es gehe darum, »das Wohlergehen der Menschen ganzheitlich im Blick zu haben«, erklärt der VEF-Präsident und Generalsekretär des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, Christoph Stiba, das Papier.

Partnerschaft mit »Micha Deutschland«

Um das zu erreichen, ist die freikirchliche Vereinigung eine Partnerschaft mit dem deutschen Zweig der weltweit tätigen »Micha-Initiative« eingegangen. Diese engagiert sich gegen extreme Armut und für globale Gerechtigkeit. Bei der VEF-Mitgliederversammlung im nordhessischen Fuldatal sagte die Micha-Deutschland-Koordinatorin, Stefanie Linner (Berlin), dass sich rund 3.150 Bibelstellen mit den Themen Gerechtigkeit und Armut beschäftigten: »Diese Stellen bilden einen durchgehenden Faden durch die Bibel.« Der Beauftragte der evangelischen Freikirchen am Sitz der Bundesregierung, der baptistische Pastor Peter Jörgensen (Berlin), ergänzte: »Jesus selbst hatte ein von großer Liebe geprägtes Interesse an seinen Mitmenschen. Diesem Vorbild folgen wir.« Micha Deutschland vermittle diese Anliegen ohne moralisch erhobenen Zeigefinger. Die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland, Pastorin Doris Hege (Frankfurt am Main), sagte, es gehe bei den Nachhaltigkeitszielen im Kern darum, »die Welt mit Gottes Augen zu sehen«.

Bildungsangebote und Gottesdienstimpulse geplant

Die Freikirchenvereinigung ermuntert ihre Mitglieder dazu, die Nachhaltigkeitsziele in ihren jeweiligen Publikationen bekannt zu machen, in Bildungsangeboten aufzugreifen und in den Jugendwerken zu thematisieren. Außerdem sollen den Gemeinden Gottesdienstimpulse zu den Nachhaltigkeitszielen angeboten werden.

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.

Weiterführende Links

Die 17 Nachhaltigkeitsziele
Die Micha-Initiative Deutschland

Zur Information

Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF)
Die VEF wurde 1926 gegründet. Ihr gehören zwölf Mitglieds- und drei Gastkirchen an. Verschiedene Arbeitsgruppen der VEF befassen sich mit Themen wie Evangelisation und missionarischem Gemeindeaufbau, gesellschaftlicher Verantwortung, Rundfunkarbeit, Angeboten für Kinder und Jugendliche oder theologischer Aus- und Weiterbildung.
www.vef.de