Britische Fans beim Kirchentag Von Klaus Ulrich Ruof  | 

»Eine ganz besondere Erfahrung«

Britische Kirchentags-Fans in der Charlottenburger EmK-Gemeinde in Berlin (v.L.): Pat Jones, Pastorin i. R. Carolyn Kappauf, Pastorin Patricia Fogden, Keith Jones
Britische Kirchentags-Fans in der Charlottenburger EmK-Gemeinde in Berlin (v.L.): Pat Jones, Pastorin i. R. Carolyn Kappauf, Pastorin Patricia Fogden, Keith Jones
Bildnachweis: Klaus Ulrich Ruof, EmK-Öffentlichkeitsarbeit
Beim Kirchentag in Berlin begegnen sich britische Methodisten aus England wie aus Deutschland in der Charlottenburger EmK-Gemeinde. Ein großes »Hallo!«
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Zum Tagesausklang finden beim Kirchentag in über die Stadt verteilten Kirchen sogenannte Feierabendmahle statt. In der Auferstehungskirche der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) im Stadtteil Charlottenburg begegneten sich am gestrigen Abend drei Gäste aus England und die inzwischen im Ruhestand befindliche ehemalige Charlottenburger Gemeindepastorin Carolyn Kappauf, die selbst auch aus England stammt.

Keith Jones und seine Ehefrau Pat sind aus dem im Großraum Liverpool gelegenen Chester angereist. Die beiden über 80-Jährigen waren erstmals 1989 beim Kirchentag, damals ebenfalls in Berlin. Seither haben sie fast alle Kirchentage besucht. Keith verbindet eine besondere Erfahrung mit dem Kirchentag in Dresden im Jahr 2011. Bei einem Konzert saß er neben einer Deutschen und kam mit ihr ins Gespräch. Gegenseitig erzählten sie sich von Erfahrungen der Bewahrung während schwerer Bombardements während des Zweiten Weltkriegs. Der Engländer überlebte einen schweren deutschen Bomberangriff im Jahre 1942, die Deutsche überlebte den alliierten Angriff auf Dresden zum Ende des Krieges, der die Stadt in ein zerstörerisches Feuerinferno verwandelte. Am Rande des Konzerts während des Dresdner Kirchentags versöhnten sie sich gegenseitig und fanden Heilung der schmerzvollen und trennenden Erinnerungen.

Die aus dem in Südostengland gelegenen Ashford in Kent angereiste Patricia Fogden war erstmals vor vier Jahren beim Kirchentag in Hamburg. Die überwältigende Erfahrung führte dazu, dass die auf eine elektrische Fahrhilfe angewiesene Engländerin zwei Jahre später auch den Kirchentag in Stuttgart und jetzt den in Berlin »aufs Programm setzte«. Als Tochter einer deutschen Mutter empfindet sie eine große Verbundenheit mit Deutschland. Die methodistische Pastorin liebt »die Menge der Menschen«, die sich zum Kirchentag versammeln. »Das«, so staunt sie, »würde es in England überhaupt nicht geben«. Dass sogar ganze Innenstädte für eine kirchliche Großveranstaltung abgeriegelt werden, wäre in England undenkbar. »Das ist wundervoll! Das ist einfach eine ganz besondere Erfahrung.«

Korrektur: (28.05.2017, 14.41 Uhr) Die Gemeinde in Berlin-Charlottenburg heißt richtig Auferstehungskirche und nicht wie zuerst angegeben Friedenskirche (RAW).

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.