EmK trauert um Fritz Wittko Von Gabriel Straka (kur)  | 

Nah bei den Menschen

Fritz H. Wittko 1. Juni 1931 bis 22. September 2017
Fritz H. Wittko 1. Juni 1931 bis 22. September 2017
Bildnachweis: privat
Vor einer Woche verstarb Fritz Wittko. Von 1986 an war er während der »Wendezeit« neun Jahre Superintendent im Distrikt Berlin. Er wurde 86 Jahre alt.
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Pastor Fritz Herbert Wittko verbrachte die Zeit seines Ruhestands in Berlin-Kreuzberg. Am vergangenen Freitag verstarb er im Alter von 86 Jahren. Von 1986 an war Wittko neun Jahre lang Superintendent im Distrikt Berlin. In dieser Aufgabe leitete er den Distrikt in einer herausfordernden Zeit bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1995. So erlebte er die deutsche »Wendezeit« mitten in Berlin und war in dieser Zeit einer der drei Moderatoren am Runden Tisch im »Roten Rathaus«, dem Sitz des Berliner Magistrats und späteren Berliner Senats. Nach Bildung der Norddeutschen Jährlichen Konferenz übernahm Wittko als Superintendent auch die Aufsicht über die vormaligen Westberliner Gemeindebezirke.

Auf Augenhöhe

Fritz Herbert Wittko wurde am 1. Juni 1931 in Wiskiauten im nordöstlichen Ostpreußen geboren. Im Alter von 14 Jahren erlebte er die Flucht nach Wismar und kam dort in Kontakt mit der Gemeinde der Evangelischen Gemeinschaft, einer der beiden Vorgängerkirchen der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK). Noch während der Lehrzeit erkrankte der angehende Möbeltischler an Tuberkulose und konnte diese Ausbildung erst nach einem jahrelangen Krankenhausaufenthalt beenden. In Dresden engagierte er sich in der Jugendarbeit der dortigen Zionskirche und wurde 1955 für den Weg ins Predigtamt empfohlen. Nach dem Vorpraktikum in Halle an der Saale studierte er von 1956 bis 1960 Theologie in Bad Klosterlausnitz und erhielt nach Beendigung des Studiums seine erste Dienstzuweisung nach Leipzig-Bethesdakirche. Nach 11 Jahren in Leipzig war er 15 Jahre lang Pastor an der Michaeliskirche in Rostock. Daran schloss sich bis zum Jahr 1995 die Zeit als Superintendent für den Distrikt Berlin an. In allen kirchlichen Dienstbereichen war es ihm stets wichtig, nahe bei den Menschen zu sein und ihnen auf Augenhöhe zu begegnen.

Den Ruhestand erlebte Fritz Wittko gemeinsam mit seiner Frau Else in Berlin-Kreuzberg. Zuletzt war er immer wieder lange Zeiten in Krankenhäusern und kurze Zeit auch in einer Pflegeeinrichtung. Am 22. September verstarb Fritz Wittko im Alter von 86 Jahren. Er hinterlässt seine Frau Else und drei erwachsene Kinder.

Der Autor

Gabriel Straka ist Superintendent für den Distrikt Berlin der Norddeutschen Jährlichen Konferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland.