Kinder- und Jugendprojekte Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Netzwerk »Trampolin« mit »gutem Start«

Auch ohne Trampolin gibt es Bewegung zum Auftakt des »Netzwerks Trampolin«.
Auch ohne Trampolin gibt es Bewegung zum Auftakt des »Netzwerks Trampolin«.
Bildnachweis: Klaus Ulrich Ruof, EmK-Öffentlichkeitsarbeit
Das Netzwerk »Trampolin« startet mit zehn teilnehmenden Projekten aus ganz Deutschland. Die Impulsgeber aus Brasilien sind stolz auf diesen »Export«.
3 Minuten

Am vergangenen Freitag, 28. Oktober, startete das »Netzwerk Trampolin« mit einer Auftaktveranstaltung in Frankfurt am Main in den Räumen des Jugendprojekts »basement26« der Bethanien Diakonissen-Stiftung. Das von der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) und der Bethanien Diakonissen-Stiftung gemeinsam getragene Netzwerk verbindet deutschlandweit sozialdiakonische Projekte für Kinder und Jugendliche in der EmK.

Zwei Jahre von der Idee bis zum Start

Mit der Gründung des Netzwerks mündet ein vor über zwei Jahren bei einer Tagung im thüringischen Schwarzenshof angestoßener Prozess in einen erfolgreichen Start. Bei der damaligen Tagung erkannten die Vertreter von Sozialprojekten innerhalb der EmK den Wert eines deutschlandweiten Netzwerks. Eine Kreativgruppe mit Projektverantwortlichen aus Hamburg, München, Annaberg und Stuttgart entwickelte die Idee eines Netzwerkes weiter und leitete mit inhaltlichen Vorarbeiten die Entstehung des »Netzwerks Trampolin« ein. »Mir brennt schon immer das Herz für soziale Projekte«, erklärt Karin Toth, die inzwischen gewählte erste Vorsitzende des Beirats für das »Netzwerk Trampolin«. Die auch als Sonntagsschulsekretärin und Referentin für Religionspädagogik im EmK-Kinder- und Jugendwerk Süd wirkende sozialpädagogische Fachkraft freut sich darauf, »dass mit diesem neuen Angebot EmK-Gemeinden und damit die Mitarbeitenden jede mögliche Unterstützung erfahren werden«. Es werde einige Zeit brauchen, aber die ersten zehn Projekte, die sich Trampolin anschließen, seien schon ein guter Start. Die Projekte arbeiten auf der Grundlage eines gemeinsamen Leitbilds. Damit werden Standards für eine gute sozialpädagogische Arbeit gesetzt. Dies geschehe unter Einbeziehung eines modernen christlichen Menschenbildes. Außerdem, so die Vorsitzende des Beirats weiter, erhalten die Gemeinden durch die Vernetzung Unterstützung beim Fundraising sowie in der Weiterbildung für Mitarbeiter, durch Beratung vor Ort und mit einem gemeinsamen Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit.

»Kinder und Familien müssen gefördert werden«

Die für die EmK in Deutschland zuständige Bischöfin Rosemarie Wenner beförderte zusammen mit dem Missionssekretär der EmK-Weltmission in Deutschland, Frank Aichele, die Idee dieses Netzwerks. Im Jahr 2012 hatten die beiden zusammen mit einer Reisegruppe brasilianische Projekte von »Schatten und frisches Wasser« kennengelernt. Unter diesem Namen arbeiten brasilienweit methodistische Gemeinden mit Sozialprojekten für Kinder und Jugendliche. Aus dem damaligen Staunen über das Engagement der brasilianischen Methodisten erwuchs die Idee, »etwas Ähnliches in Deutschland anzustoßen«, erzählt die Bischöfin im Vorfeld zur Auftaktveranstaltung in Frankfurt. Sie hofft, »dass ›Trampolin‹ in der EmK in Deutschland eine ähnliche Wirkung wie in Brasilien entfaltet«. Auch in Deutschland »gibt es für Kinder ein Armutsrisiko und Kinder und Familien müssen gefördert werden«, so die Bischöfin weiter. »Als EmK waren wir auch in Europa in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen schon immer stark. Wir bauen also auch auf unserer europäischen Tradition auf, wenn wir Gemeinden dabei unterstützen, in ihrer Umgebung Kinder und Jugendliche mit offenen sozialdiakonischen Angeboten zu fördern.« Es sei zudem ein großes Plus, dass verschiedene Werke und Arbeitsbereiche der EmK in Deutschland und die Bethanien Diakonissen-Stiftung bei diesem Netzwerk »an einem Strang ziehen«.

Brasilianische Impulsgeber

Mit einer Videobotschaft übermittelten die Impulsgeber aus Brasilien Grüße zur Eröffnungsveranstaltung in Frankfurt. »Wir sind sehr stolz, mit euch zusammen den Start von Trampolin zu feiern«, sagte Teca Greathouse. Sie war es, die im Jahr 2000 in der Brasilianischen Methodistischen Kirche Projekte zur Förderung von Kindern unter dem Titel »Schatten und frisches Wasser« in Gang setzte. Inzwischen werden dort in über 70 Projekten mehr als 3000 sozial benachteiligte Kinder betreut und gefördert. Bischof Roberto, zuständig für die nördlich von Rio de Janeiro gelegene Region Minas Gerais und Espirito Santo, ermutigte in der Videobotschaft die Mitarbeiter der deutschen Projekte, die Zukunftschancen solcher Angebote zu erkennen und zu ergreifen. »Wir freuen uns, wenn unsere Partnerschaft dazu beiträgt, dass ihr die Kinder und Jugendlichen in Deutschland mit euren Projekten erreicht und unterstützt«.

Elf Projekte machen mit

Die Auftaktveranstaltung des Netzwerks »Trampolin« in Frankfurt am Main nahmen elf Projekte zum Anlass, sich dem Netzwerk als Mitglieder anzuschließen: »basement 26« aus Frankfurt am Main, die in Berlin beheimatete Arbeit »Kinder in die Mitte«, das Münchner Projekt »Kinder in München«, die »Insel Arche« aus dem Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg, die Stadtteilarbeit »Inspire Kids« in Chemnitz, aus Dresden die »Schulische Nachhilfe Emmaus«, der Duisburger »Kindertreff Kellerkirche«, die »Kirchenmäuse« aus dem südlich von Frankfurt am Main gelegenen Dreieich-Sprendlingen, der »Kindertreff Stadtmitte« aus dem sächsischen Annaberg-Buchholz, der »Kinder- und Jugendtreff Süd« aus Nürnberg sowie das Projekt »KIC Oranienburg« im Norden von Berlin.

Zur Information

Das »Netzwerk Trampolin« verbindet sozialdiakonische Projekte für Kinder und Jugendliche von Gemeinden, Einrichtungen und Werken der Evangelisch-methodistischen Kirche in ganz Deutschland. Träger des Netzwerks sind die Evangelisch-methodistische Kirche und die Bethanien Diakonissen-Stiftung. Überwiegend finanziert wird die Arbeit des Netzwerks von der Bethanien Diakonissen-Stiftung, die auch als Rechtsträger fungiert.
Teilnehmende Projekte gehören durch ihre Mitgliedschaft zu einem deutschlandweiten Netzwerk mit einem formulierten Leitbild. Das Netzwerk unterstützt die Projekte beim Fundraising und bei Behördenkontakten und bietet Unterstützung, Beratung und Begleitung in Sachfragen, inhaltlichen Angelegenheiten und bei der Mitarbeiterfortbildung. Dem Netzwerk können sich auch Gemeinden anschließen, die sich mit der Gründung eines Projekts befassen oder sich schon in der Gründungsphase befinden. Projekte und Initiativen, die sich dem Netzwerk anschließen, verpflichten sich, dem Leitbild zu folgen und ihre Konzeption darauf abzustimmen. Weitere Verpflichtungen, insbesondere finanzieller Art, sind mit der Mitgliedschaft im Netzwerk nicht verbunden.

www.trampolin-netzwerk.de