Ostdeutsche Jährliche Konferenz Von Klaus Ulrich Ruof, Volker Kiemle  | 

»Vielfalt schätzen und fördern«

Bischof Harald Rückert übergibt Pastor Michael Kropff die Urkunde und die Ordinationsbibel
Bischof Harald Rückert übergibt Pastor Michael Kropff die Urkunde und die Ordinationsbibel
Bildnachweis: OJK
Mit einem großen Festsonntag ist die 50. Tagung der OJK in Chemnitz zu Ende gegangen. Das Thema »In Fremdem Gott erfahren« durchzog alle Sitzungstage.
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Unter dem Thema »In Fremdem Gott erfahren« hatte die Ostdeutsche Jährliche Konferenz (OJK) eine umfangreiche Tagesordnung zu bearbeiten. Dabei gab es erstmals an einem Vormittag Exkursionen an »fremde Orte« in der Stadt Chemnitz. Von Mittwoch bis Samstag hatten sich die Delegierten mit dem Konferenzgeschäft befasst. Dabei warf Superintendent Stephan Ringeis einen Blick in die finanzielle Zukunft der OJK. Trotz der grundsätzlichen Schwierigkeit von Prognosen müsse die Konferenz »denken, rechnen und Entwicklungen beobachten«. Dabei müsse berücksichtigt werden, dass die Zahl der Kirchenglieder seit Anfang der 1960er-Jahre kontinuierlich sinke, wobei die Beiträge insgesamt gestiegen seien. »Immer weniger Personen geben auch in den letzten Jahren immer mehr«, erklärte Ringeis.

Gute Grundlage zur Weiterarbeit

Insgesamt geht die Prognose davon aus, dass die Ostdeutsche Konferenz im Jahr 2035 noch rund 5.300 Glieder zählt (heute rund 8.000). Würden die Einnahmen bis dahin pro Jahr drei Prozent steigen, wäre der Haushalt ausgeglichen – sogar mit einem leichten Plus. Dass dieses Ziel durchaus realistisch ist, zeige der Blick auf die Entwicklung seit 2010: Lag der Geberdurchschnitt damals bei 397 Euro, waren es 2016 fast 500 Euro – eine Steigerung um 25 Prozent.

Diskutiert wurde auch die Neustrukturierung des Tagungsablaufs der Konferenz. Dabei geht es um eine Anpassung der Konferenz an die Möglichkeiten sowohl der Delegierten als auch an die der gastgebenden Gemeinden. Eine zeitliche Straffung ist ebenso angedacht wie die Einrichtung eines ständigen Organisationsteams, um das nötige Organisationswissen zu bündeln und für folgende Konferenzen weiterzuentwickeln.

Die Superintendenten gingen in ihrem Bericht ausführlich auf die Begleitung der Hauptamtlichen ein. Dabei betonten sie, dass ihre wichtigste Aufgabe sei, den Pastorinnen und Pastoren und ihren Familien Unterstützung und Fürsorge angedeihen zu lassen.

Der Weg in die Zukunft

In seiner Botschaft an die Konferenz betonte der neue Bischof Harald Rückert, dass zum Kirche-Sein gehöre, »Vielfalt zu schätzen, sie zu fördern, sie zu leben«. »Gott hat die Vielfalt geschaffen, wir sollen die Vielfalt wertschätzen und fördern«, betonte Rückert mit dem Hinweis auf die englische Formulierung »to embrace diversity« (»Vielfalt umarmen«). »Vielfalt ist auch anstrengend, aber es ist der Weg in die Zukunft, von dem ich hoffe, dass wir ihn gemeinsam gehen.« Er sehe seine Aufgabe als Bischof, diesen Weg zu fördern. Dazu brauche es Einheit als notwendigen Gegenpol. »Lasst uns miteinander statt übereinander reden.«
Im Ordinationsgottesdienst, bei dem Michael Kropff in die Dienstgemeinschaft aufgenommen wurde, griff Bischof Harald Rückert diesen Impuls auf. »Wir brauchen Zukunft, Leben und Dynamik, wenn wir von dieser Konferenz nach Hause fahren und dann in unseren Lebensalltag und unseren Gemeindealltag eintauchen«, erklärte er. An Hand der Ostergeschichte aus dem Johannesevangelium wies er darauf hin, dass die von Ostern herkommende Dynamik des Lebens »am Ort des Todes« ihren Ausgangspunkt habe. Maria habe sich damals am Grab Jesu mit dem Tod arrangieren wollen und wurde gerade dort »mit dem wahren Leben beschenkt«. Das mache zuversichtlich, diese Dynamik auch für die Kirche und die Gemeinde zu erwarten und in Anspruch zu nehmen.

Die Autoren

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de. Volker Kiemle ist Leitender Redakteur der Zeitschriftenarbeit der Evangelisch-methodistischen Kirche mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: redaktion(at)emk.de.

Zur Information

Die Ostdeutsche Konferenz umfasst 124 Gemeinden in 57 Bezirken mit rund 13.000 Kirchengliedern und Kirchenangehörigen in den Bundesländern Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt.