EmK-Bildungsarbeit trauert Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Weitsicht und Tatkraft – zum Tod von Kurt Kircher

Pastor i. R. Kurt Kircher war Initiator der EmK-Bildungsarbeit und Gründer des EmK-Bildungswerks.
Pastor i. R. Kurt Kircher war Initiator der EmK-Bildungsarbeit und Gründer des EmK-Bildungswerks.
Bildnachweis: privat
Vor einer Woche verstarb Kurt Kircher, der das EmK-Bildungswerk gründete und über 20 Jahre leitete. Er wurde 83 Jahre alt.
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Am gestrigen Montag, den 11. September, nahm eine große Trauergemeinde in Korntal bei Stuttgart Abschied von Kurt Kircher. Der im Ruhestand in Korntal lebende Pastor der Süddeutschen Konferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) war eine Woche zuvor, am Montag, den 4. September, im Alter von 83 Jahren verstorben.

Eine Frage, die das Leben verändert

Über die Grenzen der EmK hinaus war Kurt Kircher vielen als Gründer und langjähriger Leiter des EmK-Bildungswerks und unermüdlicher Impulsgeber für Bildungsarbeit bekannt. Kirchers ursprünglicher Berufswunsch ließ das nicht erwarten. Der am 22. Mai 1934 geborene älteste Sohn einer in Frankenbach bei Heilbronn ansässigen methodistischen Familie wollte nach der Schulzeit zunächst Maschinenbauingenieur werden. Die Frage des damaligen für den Nürnberger Distrikt zuständigen Superintendenten Karl Dahn, ob er nicht Pastor werden wolle, änderte diese Lebensplanungen nachhaltig.

Jugendarbeit – staatlich gefördert und missionarisch innovativ

Nach Gemeindepraktika in Nürnberg und Naila studierte er Theologie am damaligen Theologischen Seminar der Methodistenkirche in Frankfurt am Main. Von 1959 an war er fünf Jahre Pastor im Bezirk Stuttgart-Zuffenhausen. Nach weiteren fünf Jahren als Pastor in Schorndorf wurde er 1969 für die Jugendarbeit der Süddeutschen Konferenz freigestellt. Elf Jahre lang leitete er das EmK-Jugendwerk der Süddeutschen Konferenz und der Zentralkonferenz. In dieser Zeit trug er wesentlich dazu bei, das Jugendwerk mit seinen verschiedenen Arbeitszweigen aufzubauen und dabei auch die Möglichkeiten der staatlichen Förderung in Anspruch zu nehmen. Die damals entstandene jugendmissionarische Arbeit »JMM«, Junge Menschen missionieren, wurde weit über den süddeutschen Bereich hinaus bekannt und aufgegriffen. Erst vor kurzem wurde das 50-jährige Bestehen dieser heute in »JAT« (Jugendaktionstage) weiterlebenden Aktion gefeiert.

Initiator und Impulsgeber

Als Impulsgeber und Mensch, der Ziele erkennen und verfolgen konnte, entwickelte er immer wieder neue Formen und Aktionen, um das Evangelium zu verkündigen. So entdeckte der die Bedeutung der Bildungsarbeit für die Kirche. Auf dem Hintergrund der politischen Bildungsoffensive sah er Aufgabe und Chance, Menschen durch Bildungsangebote zu fördern und ihnen das Evangelium nahezubringen. Seit 1977 hat er das Bildungswerk der Süddeutschen und Südwestdeutschen Konferenz der EmK aufgebaut und bis zum Eintritt in den Ruhestand 1998 geleitet. In diese Zeit fällt auch der von Kircher unermüdlich vorangetriebene Bau des Bildungs- und Begegnungszentrums der EmK in Stuttgart-Giebel. Außerdem förderte er den Neubau der damals noch in der DDR gelegenen Bildungs- und Begegnungsstätte in Schwarzenshof.

Mit Weitsicht und Tatkraft die Kirche geprägt

Mit kluger Weitsicht hat Kircher »seiner« Kirche nicht nur neue Wege für die Verkündigung des Evangeliums in der sie umgebenden Welt eröffnet, sondern sie auch immer wieder mit großer Tatkraft vorangehend mitgezogen. Am 4. September verstarb Kurt Kircher im Alter von 83 Jahren. Er hinterlässt seine Frau Elisabeth und vier erwachsene Kinder.

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.