Europäische ZK-Tagung Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Etappe einer langen Reise

Teilnehmer der Europäischen EmK-ZK-Tagung in Frankfurt am Main
Teilnehmer der Europäischen EmK-ZK-Tagung in Frankfurt am Main
Bildnachweis: Klaus Ulrich Ruof, EmK-Öffentlichkeitsarbeit
In Frankfurt ging es um die Einheit in der weltweiten EmK. Dazu trafen sich Bischöfe und Leitungspersonen aller europäischen EmK-Zentralkonferenzen.
2 Minuten

Vom 9. bis 11. Januar 2017 trafen sich die Bischöfe der drei europäischen Zentralkonferenzen mit jeweils bis zu drei weiteren Kabinettsmitgliedern der vier Bischofsgebiete zu einer Tagung in Frankfurt am Main. Mit viel Zeit für Gottesdienst und Gebet und in intensivem christlichem Gespräch ging es um die Frage, wie die Einheit innerhalb der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) bewahrt und gestärkt werden kann. Ebenfalls mit dabei war David Field, ein Laienmitglied aus der EmK Schweiz, der Mitglied in der Kommission »Ein Weg in die Zukunft« ist.

Hoffnung und Sorge

Die aus zehn europäischen Ländern kommenden Tagungsteilnehmer vertreten Länder und Regionen, die sich in vielerlei Hinsicht unterscheiden. Im Austausch von Erfahrungen, Hoffnungen und Sorgen ging es um die Frage, ob die EmK ihre Haltung zur Ordination von praktizierenden Homosexuellen und die Segnung homosexueller Partnerschaften beibehalten oder verändern soll. Einige Teilnehmer wiesen darauf hin, dass eine Änderung der EmK-Kirchenordnung in ihrer kirchlichen Situation zur Spaltung führen würde. Zudem würden dadurch die Chancen stark verringert, in die Gesellschaft hineinwirken zu können. Andere plädierten für eine Änderung der Kirchenordnung, um den kirchlichen Auftrag an den Menschen in ihrer Umgebung besser ausführen zu können.

Selbstverpflichtung zum Gebet für die Kommission »Ein Weg in die Zukunft«

Eine tiefschürfende Bibelarbeit vom Bischof der Zentralkonferenz für Mittel- und Südeuropa, Patrick Streiff, über das Thema »Einheit« bot grundlegende Impulse für Gespräche über das Leben und die Bewahrung der Einheit in Jesus Christus trotz aller Unterschiede. »Einander in einer angstfreien Atmosphäre zu begegnen und zuzuhören, war segensreich«, erklärte der für Eurasien zuständige Bischof Eduard Khegay bei der Auswertung der Tagung. Bischof Streiff sah die Tagung als »Etappe auf einer Reise, die noch weitergeht«. Die Teilnehmer verpflichteten sich, für die Kommission »Ein Weg in die Zukunft« und für die weltweite EmK zu beten.

Mehr Einendes als Trennendes

Ein weiteres Ergebnis der Tagung war die Erkenntnis, dass die EmK in Europa ihre Beziehungen untereinander stärken muss. Außerdem müsse intensiver darüber gesprochen werden, wie Methodisten als Teil einer weltweiten Kirche heute in ihrer Umgebung den Dienst ausüben könnten, Menschen in die Nachfolge Christi zu rufen. So gesehen sei »die zentrale Aufgabe der bischöflichen Kabinette, sich für die Einheit innerhalb unserer Kirche einzusetzen und unsere Verpflichtung zur Einheit untereinander zu teilen«, erklärte Christian Alsted, der für Nordeuropa zuständige Bischof. »Wir haben einander erzählt, wie die Verbundenheit unserer weltweiten Kirche ein Segen für uns in Europa ist, wo Methodisten überall in der Minderheit sind«, sagte die für die Zentralkonferenz Deutschland verantwortliche Bischöfin Rosemarie Wenner. Im Bewusstsein, dass »uns mehr eint als trennt« und als Mitglied der Kommission »Ein Weg in die Zukunft« versprach sie: »Ich bin bereit, mich in der Kommission ›Ein Weg in die Zukunft‹ für die Einheit stark zu machen.«

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland in Frankfurt am Main.
Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.

Weiterführende Links

EmK in Eurasien (englisch): www.umc-eurasia.ru/en/frontpage
EmK in Nordeuropa (englisch): www.umc-ne.org
EmK in Mittel- und Südeuropa: www.umc-europe.org
EmK in Deutschland: www.emk.de

Zur Information

Die Kommission »Ein Weg in die Zukunft« wurde bei der Generalkonferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche im Mai 2016 beschlossen. Grund dafür waren unlösbare Auseinandersetzungen über Fragen zur menschlichen Sexualität, insbesondere die Ordination Homosexueller oder die Segnung homosexueller Lebensgemeinschaften betreffend. Die Kommission wurde im November vom Bischofsrat eingesetzt und nimmt noch im Januar dieses Jahres ihre Arbeit auf.

Die weltweite Evangelisch-methodistischen Kirche ist in Europa mit vier bischöflichen Gebieten in drei Zentralkonferenzen aktiv. Die Zentralkonferenz in Nordeuropa und Eurasien ist in zwei Bischofssprengel aufgeteilt. Für Nordeuropa ist Bischof Christian Alsted zuständig. Sein Dienstsitz ist in Kopenhagen. Eduard Khegay ist von Moskau aus als Bischof für Eurasien zuständig. Die Zentralkonferenz für Mittel- und Südeuropa wird von Bischof Dr. Patrick Streiff von Zürich aus geleitet. Bischöfin der Zentralkonferenz von Deutschland ist Rosemarie Wenner. Ihr Dienstsitz ist in Frankfurt am Main.