Süddeutsche Jährliche Konferenz Von Klaus Ulrich Ruof  | 

»Da sein für die Menschen in unserer Zeit«

Ein gut besuchter Gottesdienst zum Auftakt der Süddeutschen Jährlichen Konferenz in Neustadt an der Weinstraße
Ein gut besuchter Gottesdienst zum Auftakt der Süddeutschen Jährlichen Konferenz in Neustadt an der Weinstraße
Bildnachweis: Volker Kiemle, EmK-Öffentlichkeitsarbeit
Im Weinstädtchen Neustadt fand der Eröffnungsgottesdienst der SJK statt. Aber nicht das Produkt Wein stand im Mittelpunkt, sondern eine hölzerne Angelegenheit.
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Mit einem Gottesdienst in der evangelisch-landeskirchlichen Martin-Luther-Kirche wurde am gestrigen Abend die Süddeutsche Jährliche Konferenz, das Kirchenparlament der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Süddeutschland, eröffnet. Sie tagt von Mittwoch bis Samstag (21. bis 24. Juni) im rheinland-pfälzischen Neustadt an der Weinstraße und hat mit dem Wort »dranbleiben« die Jesusworte vom Wein und den Reben zum Thema gemacht.

Vor Gegeneinander bewahrt werden

Es werde während der Konferenztage noch öfter um die Frucht des Weinstocks und den Wein gehen, erklärte Superintendent Carl Hecker in seiner Predigt zur Eröffnung der Konferenz. Weil es aber ums »Dranbleiben« gehe, solle zum Anfang nicht vom Wein die Rede sein, sondern vom Weinstock und das sei »eine eher hölzerne Angelegenheit«. Eigentlich habe die Rebe nichts zu melden. »Der Wurzelstock kann auch ohne die Rebe leben, die Rebe jedoch nicht ohne Wurzelstock.« Jeder sei, so Hecker weiter, selbst mit Christus verbunden. Niemand sei dabei von einem anderen abhängig. Alle erhielten die gleiche Lebenskraft und den gleichen Segen. »Das zu beherzigen, könnte schon allein vor manchem Gegeneinander bewahren«, ist Hecker zwischenkirchlich wie innergemeindlich überzeugt.

Miteinander, statt Nebeneinander und Gegeneinander

Gäste aus Stadt und Ökumene brachten ihre Verbundenheit mit der EmK zum Ausdruck. So betonte Hermann Lorenz, der Synodalpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, die enge Gemeinschaft mit der EmK. Diese Gemeinschaft werde aber nicht nur auf Ebene der Kirchenleitungen gelebt, sondern vor allem in den Gemeinden. Thomas Stubenrauch, Referent für Ökumene und Theologische Grundsatzfragen im Bistum Speyer der Römisch-katholischen Kirche, betonte den Erfolg der schon über 50 Jahre währenden ökumenischen Zusammenarbeit. Nach jahrhundertelangem Nebeneinander und Gegeneinander gebe es jetzt ein Miteinander. »Was noch zwischen uns steht, trennt nicht, sondern ist Zeichen der Vielfalt«, so Stubenrauch.

Zukunft vertrauensvoll gestalten

Beim vor dem Gottesdienst ausgerichteten Empfang hob Georg Krist, der Beigeordnete der Stadt Neustadt an der Weinstraße, die Bedeutung der Kirchen hervor. In einer Zeit, in der das christliche Gedankengut in den Hintergrund geraten ist, seien die Kirchen wichtig. »Kirchen betonen die Grundlagen unserer Werteordnung, die sich der Staat nicht selbst schaffen kann«, betonte der Kommunalpolitiker. Von den durch die EmK gesetzten Maßstäben in der ökumenischen Zusammenarbeit spracht der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Südwest, Jochen Wagner. Als Pastor im Bund Freier evangelischer Gemeinden profitiere er davon sehr. Mit Blick auf die Konferenztagung wünschte er der EmK, dass sie »die Zukunft vertrauensvoll erfahren, gestalten und weitergeben« könne.

Der Zweck der Ökumene

In seinen Antworten auf die Grußredner, betonte Harald Rückert, der neue Bischof für die EmK in Deutschland, die Bedeutung der zwischenkirchlichen Gemeinschaft: »Der Zweck der Ökumene ist: Da sein für die Menschen in unserer Zeit.« Dabei verstehe sich die EmK als verlässlicher Partner, sowohl in den Beziehungen der Kirchen untereinander als auch in der Zusammenarbeit »mit Stadt und Staat« auf der Basis gemeinsamer Werte.

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.

Weiterführende Links

www.emk-sjk.de
Meditation »Der Weinstock« (Instrumentalversion zur SJK 2017)

Zur Information

Die Süddeutsche Konferenz umfasst 261 Gemeinden mit rund 28.500 Kirchengliedern und Kirchenangehörigen in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland sowie Teilen von Nordrhein-Westfalen.