Ostdeutsche Jährliche Konferenz Von Klaus Ulrich Ruof  | 

»Miteinander statt übereinander reden«

Bischof Harald Rückert
Bischof Harald Rückert
Bildnachweis: Klaus Ulrich Ruof, EmK-Öffentlichkeitsarbeit
Ein bischöfliches Wort an die Konferenz, der Gedächtnisgottesdienst und der Abend der Begegnung waren die Höhepunkte der OJK am Freitag.
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Die Plenarsitzung der Ostdeutschen Jährlichen Konferenz (OJK) am gestrigen Freitag eröffnete Bischof Harald Rückert mit einer »Botschaft an die Konferenz«. Darin betonte der neue Bischof, dass zum Kirche-Sein Vielfalt gehöre.

Neues wagen ohne Bewährtes preiszugeben

»Gott hat die Vielfalt geschaffen, wir sollen die Vielfalt wertschätzen und fördern«, betonte Rückert mit dem Hinweis auf die im Englischen gebräuchliche Formulierung »to embrace diversity« (Vielfalt umarmen). »Vielfalt«, so Rückert weiter, »ist auch anstrengend, aber es ist der Weg in die Zukunft von dem ich hoffe, dass wir ihn gemeinsam gehen.«
Er sehe eine seiner Aufgaben als Bischof darin, diesen Weg zu fördern. Dazu brauche es Einheit als notwendigen Gegenpol. »Wir müssen uns immer wieder fragen, was uns verbindet – und was uns ermöglicht, die große Vielfalt zu leben – als EmK in Ostdeutschland, in Deutschland, weltweit«, erklärte Rückert. Die Balance zwischen Freiheit und Verbindlichkeit müsse immer wieder neu justiert werden – weltweit, aber auch in den einzelnen Konferenzen und Gemeinden. »Lasst uns miteinander statt übereinander reden.«
Die Kirche sei aufgefordert, sich zu verändern, betonte Rückert. »Lasst uns Neues wagen und dabei das Bewährte nicht einfach preisgeben«, bat er. Kriterium dabei sei der Auftrag der Kirche, Menschen in die Nachfolge Jesu Christi zu rufen, damit sich auch die Welt verändere.

Nachhaltiger Lebensstil erwünscht

Im Arbeitsteil der Sitzung legten die Jugenddelegierten ihren Bericht vor. Darin formulierten sie sehr konkrete Ideen und Vorschläge, wie ein nachhaltiger Lebensstil innerhalb der Kirche, aber auch im Lebensalltag aussehen könne. Zudem sprachen sie sich für mehr generationenübergreifende Gottesdienste in den Gemeinden aus, um Erfahrungsräume für Menschen aller Generationen zu eröffnen und so Teilhabe statt Teilnahme zu ermöglichen.

Dankbar erinnern und fröhlich feiern

Im Gedächtnisgottesdienst am Nachmittag unter der Leitung der Pastoren Harald Hunger und Gerhard Förster gedachte die Konferenz der verstorbenen Ruhestandspastoren Harald Windsheimer, Johannes Schnabel, Siegfried Hensel und Kurt Wilhelm sowie der verstorbenen Pastorenwitwen Gertrud Baumgärtl, Liesbeth Funk und Helga Härtel.
Die Ehrung der Jubilare sowie Begrüßung und Verabschiedung von Hauptamtlichen standen im Mittelpunkt des Abends der Begegnung. Geehrt wurden: Horst Martin (70 Dienstjahre), Rüdiger Minor, Ernst Beier und Siegfried Rex (alle 60 Dienstjahre) und Joachim Schmiedel (40 Dienstjahre). Klaus Leibe und Christoph Martin wurden in den Ruhestand verabschiedet. In der Dienstgemeinschaft willkommen geheißen wurden Michael Kropff, der am Sonntag ordiniert wird; die Pastorinnen auf Probe Marie-Theres Ringeis und Christine Meyer-Seiffert sowie David Melle als Mitarbeiter im Gemeindedienst.

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de

Zur Information

Die Ostdeutsche Konferenz umfasst 124 Gemeinden in 57 Bezirken mit rund 13.000 Kirchengliedern und Kirchenangehörigen in den Bundesländern Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt.