Hilfe zur Selbsthilfe Von Birgit Braeske  | 

Bienen produzieren nicht nur Honig

Mit einfachen Mitteln lassen sich Honig, Kerzen und Salben herstellen. Die EmK-Weltmission hilft im Süden Malawis mit einem Bienen-Projekt.
Mit einfachen Mitteln lassen sich Honig, Kerzen und Salben herstellen. Die EmK-Weltmission hilft im Süden Malawis mit einem Bienen-Projekt.
Bildnachweis: EmK-Weltmission
Eine EmK-Gemeinde in Malawi will das Einkommen der Kirchenglieder und damit der Gemeinde steigern. Das Magazin »Unterwegs« berichtet, wie das gelingt.
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Christine Schmidt ist seit zwei Jahren zusammen mit ihrem Ehemann Olav Schmidt und beiden gemeinsamen Kindern im Missionsdienst der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Malawi im Südosten Afrikas. Dort berät sie EmK-Gemeinden bei Landwirtschaftsprojekten, um deren Nachhaltigkeit zu verbessern. 

Kerzen, Salben, Mückenabwehr – wozu Bienen gut sind

Ganz im Süden Malawis liegt der Bezirk Nsanje, der als ärmster Bezirk der EmK in Malawi gilt. Pastor Hestings Mbuzi lässt sich davon nicht irritieren und ruft ein Projekt ins Leben, mit dem das Einkommen der Kirchenglieder und damit indirekt der Gemeinde selbst gesteigert werden soll: Ein Imker hilft mehreren Gemeindegliedern, selbst Bienen zu züchten. Der gewonnene Honig wird auf dem Markt verkauft. Für das Wachs und erst recht für die wertvolle »Propolis« – einen von den Bienen gewonnenen Stoff mit natürlicher Heilwirkung – gab es bisher aber keine Verwendung. Unterstützt von der Imkerin einer Partnerorganisation gibt Schmidt deshalb in einem ersten Schritt ihr Wissen weiter, wie man mit einfachen Mitteln Kerzen und Salben aus Wachs herstellen kann, um damit zum Beispiel Mücken abzuwehren.

Geht nicht, gibt’s nicht

Gemeinsam diskutierten die Teilnehmer mit den beiden Seminarleiterinnen, wie das Gelernte umgesetzt werden kann. Dabei geht es um die Fragen, was vor Ort erhältlich ist oder andernorts beschafft werden muss und womit einzelne, nicht erhältliche Stoffe ersetzt werden können. Beispielsweise sind die für den Docht nötigen Baumwollfäden in der ländlichen Region um Nsanje nicht zu kaufen. Auch die Beschaffung der zur Herstellung nötigen Schüsseln stellt sich als Problem dar. Es gibt nur solche aus Aluminium. Aber das Leichtmetall ist ungeeignet, weil es mit der Salbenmischung reagiert. Außerdem muss die Rezeptur geändert werden: Bei den knapp 50 Grad Celsius am Seminartag will die Salbe nicht fest werden. Eine nicht ungewöhnliche Temperatur in dieser Gegend. Aber gemeinsam findet sich für alles eine Lösung.

Glaubwürdigkeit erweist sich im Einsatz für die Menschen

Die EmK-Weltmission unterstützt solche Projekte, weil die Kirche damit das Leben von Menschen ganzheitlich begleitet. »Nur wenn sich die Kirche für die Rechte der Menschen, ein friedliches Miteinander und den schonenden Umgang mit der Umwelt einsetzt, ist sie glaubwürdig. Dann wird auch das Glaubenszeugnis gehört«, erklärt Frank Aichele, der Leiter der EmK-Weltmission in Deutschland, die Bedeutung solcher Projekte.

Die Autorin

Birgit Braeske ist Mitarbeiterin im Büro der EmK-Weltmission in Wuppertal. Kontakt: weltmission(at)emk.de.

Zur Information

Dieser Artikel erschien im EmK-Magazin »Unterwegs« 11/2018 vom 27. Mai 2018