Garant ökumenischer Partnerschaft
Der frühere Vorsitzende der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, verstarb am Sonntag (11. März) im Alter von 81 Jahren in Mainz. In einem Schreiben an das Bischöfliche Ordinariat des Bistums Mainz würdigt Bischof Harald Rückert den Verstorbenen als profilierten Theologen, der sich »der Freiheit und Weite des Evangeliums verpflichtet« wusste. Lehmann habe in großer Offenheit zum ökumenischen Miteinander beigetragen und dieses mit Überzeugung und Umsicht gepflegt. Bei Begegnungen sei Lehmann ein »aufmerksamer und wertschätzender Gesprächspartner« gewesen, der die Evangelisch-methodistische Kirche »als ökumenischen Partner auf Augenhöhe« betrachtet habe.
Erster mit der Martin-Luther-Medaille ausgezeichneter Katholik
Karl Kardinal Lehmann war von 1983 bis 2016 Bischof im Bistum Mainz und von 1987 bis 2008 zudem Vorsitzender der römisch-katholischen Deutschen Bischofskonferenz. Im Jahr 2001 wurde er von Papst Johannes Paul II. (1920–2005) zum Kardinal erhoben. Am Reformationstag des Jahres 2016 war Lehmann der erste Katholik, der mit der Martin-Luther-Medaille des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland ausgezeichnet wurde. Damit wurden Lehmanns Verdienste um die Ökumene in Deutschland gewürdigt. Lehmann war es auch, der das Reformationsjubiläum als ökumenische Chance sah und die stellenweise bemerkbare Zurückhaltung gegenüber diesem Gedenken in seiner Kirche kritisierte.
Der Autor
Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.