Zum Tod von Alfred Mignon Von Klaus Ulrich Ruof  | 

»mig« ist verstummt

Alfred Mignon – 9. April 1950 bis 9. September 2018
Alfred Mignon – 9. April 1950 bis 9. September 2018
Bildnachweis: privat
Am vergangenen Sonntag verstarb Pastor Alfred Mignon. Die Öffentlichkeitsarbeit der EmK verliert damit einen engagierten Mitarbeiter.
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Der seit sechs Jahren im Ruhestand in Wuppertal lebende Pastor Alfred Mignon ist am vergangenen Sonntag an einem Herzinfarkt verstorben. Er wurde 68 Jahre alt.

Begabt, engagiert und unkonventionell

Der oft unkonventionell auftretende Pastor hatte ursprünglich im Elektrohandwerk gelernt und startete seinen Dienst in der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) im Alter von 21 Jahren. Nach dem Theologiestudium im damaligen Theologischen Seminar in Reutlingen (heute Theologische Hochschule Reutlingen) hatte er Dienstzuweisungen in den Gemeindebezirken Karlsruhe, Bad Herrenalb-Loffenau mit Baden-Baden, Neuenbürg, Siegen und München-Friedenskirche. Mit seiner Statur war er das »geborene Weihnachtsmann-Double«, als der er in Siegen auftrat, und mit seiner lyrischen Begabung dichtete er biblische Balladen, die er auch noch in seinem Ruhestand bei Auftritten und in Gottesdiensten einbrachte und vortrug. Während seiner ganzen Dienstzeit arbeitete er in verschiedenen Bereichen der kirchlichen Öffentlichkeitsarbeit engagiert mit, auch in der Zusammenarbeit mit anderen Kirchen in verschiedenen Gremien. Im Kirchenmagazin »Unterwegs« und auf der Internet-Präsenz der EmK war er zuletzt viel hinter den Kulissen aktiv und setzte zusammen mit seiner Ehefrau Eva-Maria seine Gaben als Textkorrektor ein. Das Kürzel »mig« war dort sein Erkennungszeichen.

Gast bei Günther Jauch

Deutschlandweit über die EmK hinaus bekannt wurde Mignon im Jahr 2011 durch seine Teilnahme bei der Quizshow »Wer wird Millionär« mit Günther Jauch. Viel mehr als der seinerzeitige Gewinn von 125.000 Euro sorgte seine Entscheidung für Aufsehen, mit der fast gesamten Gewinnsumme eine unverschuldet in existentielle Not geratene Musikerfamilie zu unterstützen. Für Zeitungen, Boulevardmedien und Fernsehsender war er danach ein gefragter Interviewpartner und Sendungsgast. Ein Journalist kam damals sogar in den Sonntagmorgengottesdienst, um den Pastor zu interviewen.

Die Kanzel blieb leer

Bis zuletzt war Alfred Mignon im näheren und weiteren Umkreis von Wuppertal als Prediger in vielen Gemeinden aktiv. Seinen letzten Dienst am vergangenen Sonntag in Wuppertal konnte er nicht mehr antreten. Die Kanzel blieb leer, weil er in der Nacht zuvor verstarb. Mit ihm verliert die Kirche einen manchmal unbequemen, aber immer treuen und engagierten Mitarbeiter. Alfred Mignon hinterlässt seine Ehefrau und einen erwachsenen Sohn

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.