EmK in Afrika Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Afrika-Landkarte der EmK verändert sich

Gregory V. Palmer, Bischof der Konferenz West Ohio in den USA
Gregory V. Palmer, Bischof der Konferenz West Ohio in den USA, legt dem Ständigen Ausschuss für Zentralkonferenz-Angelegenheiten während der Tagung in Manila auf den Philippinen die Ergebnisse zur Veränderung der Zentralkonferenz-Strukturen in Afrika vor.
Bildnachweis: Heather Hahn, UMNS
Die EmK ist in Teilen Afrikas gewachsen und benötigt neue Strukturen. Die Konturen nehmen Form an. Dafür nötige Gelder sind noch unsicher.
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Die Afrika-»Landkarte« der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) soll sich ändern. Die bisher drei Zentralkonferenzen sollen um eine weitere Zentralkonferenz ergänzt und neu strukturiert werden. Außerdem soll die Zahl der Bischöfe von dreizehn auf achtzehn erhöht werden. Diesen Vorschlag verabschiedete der Ständige Ausschuss für Zentralkonferenz-Angelegenheiten bei seiner in dieser Woche zu Ende gegangenen Sitzung in Manila auf den Philippinen.

Ein Beschluss nimmt Gestalt an

In Teilen Afrikas wächst die EmK stark. 2016 hatte die Generalkonferenz fünf weitere Bischöfe für die EmK in afrikanischen Zentralkonferenzen ab dem Jahr 2021 ermöglicht. Dazu mussten die Konferenzen nach neuen Kriterien wie Anzahl der Gemeinden und ordinierten Pastoren, Größe der Bischofsgebiete, Anzahl der Jährlichen Konferenzen neu geordnet werden. Die seither stattgefundenen Beratungen und Analysen führten zu dem jetzt vorgelegten Ergebnis.

Eine neue Zentralkonferenz, fünf neue Bischöfe

Der Vorschlag umfasst vier Zentralkonferenzen für Afrika nach folgender Zuordnung. Die bisherige Zentralkonferenz Kongo erhält den Namen »Zentral-Afrika«. Dazu gehören die Länder Demokratische Republik Kongo, Republik Kongo, Sambia, Tansania und Zentralafrikanische Republik. Die Zahl der Bischöfe soll um zwei auf dann sechs erhöht werden, weil hier die EmK besonders stark wächst.

Die bisherige Zentralkonferenz Afrika, die aus zwei geografisch getrennten Gebieten besteht, soll in zwei Zentralkonferenzen aufgeteilt werden: Die neue Zentralkonferenz Ostafrika soll die Länder Äthiopien, Burundi, Kenia, Ruanda, Südsudan und Uganda umfassen. Für diese Region ist ein weiterer Bischof vorgesehen, wodurch sich die Zahl der für dieses Gebiet zuständigen Bischöfe auf zwei erhöht. Die Länder Angola, Botswana, Malawi, Mosambik, Namibia, Simbabwe, Südafrika und Swasiland bilden die neu benannte Zentralkonferenz Südliches Afrika. Die Zahl der Bischöfe dort wird mit einem neuen Bischof auf fünf erhöht.

Territorial unverändert bleibt die Zentralkonferenz Westafrika mit den Ländern Burkina Faso, Elfenbeinküste, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Liberia, Mali, Niger, Nigeria, Senegal und Sierra Leone mit dem Recht für einen weiteren Bischof. Dadurch erhöht sich die Zahl der Bischöfe für diese Region auf fünf.

Budgeteinschränkungen führen zu Unsicherheiten

Das Recht zur Bildung neuer Zentralkonferenzen obliegt der Generalkonferenz. Deshalb wird der Generalkonferenz 2020, die in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota tagen wird, diese Empfehlung vorgelegt. Die Delegierten haben darüber zu beraten und die endgültige Entscheidung zu treffen. Für die Neubildung von Zentralkonferenzen ist eine Zweidrittelmehrheit der Delegierten nötig. Für die Bestimmung der Anzahl von Bischöfen genügt eine einfache Mehrheit.

Nach der Bestätigung durch die Generalkonferenz liegt es in der Hoheit der Zentralkonferenzen, die Grenzen ihrer Bischofsgebiete zu bestimmen und die Wahl und Zuordnung der Bischöfe vorzunehmen. Allerdings empfiehlt der Ständige Ausschuss für Zentralkonferenz-Angelegenheiten die Bildung von zwei neuen  Bischofsgebieten, die aus Teilen der Gebiete Nordkatanga und Südkongo geschaffen werden sollen. Er schlägt zudem vor, in den Ländern Burundi, Simbabwe und Nigeria jeweils ein neues Bischofsgebiet einzurichten.

Laut vorliegenden Informationen ist die Finanzierung der fünf zusätzlichen Bischöfe angesichts der angekündigten Budgeteinschränkungen für alle Kommissionen, Arbeitsbereiche und Einrichtungen der Generalkonferenz noch nicht gesichert. Möglicherweise können die neuen Bischofspositionen erst nach und nach installiert werden.

Nach den jüngsten statistischen Unterlagen ist die Zahl evangelisch-methodistischer Kirchenglieder auf dem afrikanischen Kontinent inzwischen auf rund 5,4 Millionen angewachsen. Die Neustrukturierung soll der gewachsenen Kirche Rechnung tragen und eine effektivere Arbeit und Mission ermöglichen.

Der Autor
Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de

Zur Information
Die Evangelisch-methodistische Kirche ist eine weltweit verfasste und strukturierte Kirche. Das höchste gesetzgebende und für alle Fragen der Verfassung, Lehre und Ordnung der EmK zuständige Gremium ist die alle vier Jahre tagende Generalkonferenz. Unterhalb dieser Ebene sind innerhalb der USA die Jurisdiktionalkonferenzen und außerhalb der USA die Zentralkonferenzen angesiedelt, in denen die Jährlichen Konferenzen der jeweiligen Region zusammengefasst sind. Sie tagen ebenfalls alle vier Jahre und wählen die Bischöfe ihres jeweiligen Gebiets. Die Zentralkonferenzen sind außerdem befugt, Änderungen und Anpassungen an Teilen des Kirchenrechts der Evangelisch-methodistischen Kirche vorzunehmen, wenn es die missionarischen Bedürfnisse und unterschiedliche rechtliche Rahmenbedingungen in den jeweiligen Kontexten erfordern.