Norddeutsche Jährliche Konferenz Von Michael Putzke  | 

Vertrauen ist der Schlüssel

Am Freitagvormittag hielt Pastor Frank Drutkowski eine Bibelarbeit zum Thema Vertrauen.
Am Freitagvormittag hielt Pastor Frank Drutkowski eine Bibelarbeit zum Thema Vertrauen.
Bildnachweis: Michael Putzke
Wie wird eine Gemeinde erwachsen? Fünf Aufgaben und Ämter wirken dabei zusammen – auch wenn sie unterschiedlich sind.
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Am Freitag, den 14. Juni nahm sich die Norddeutsche Jährliche Konferenz (NJK) Zeit, um mit einer Bibelarbeit das Thema »Vertrauen« noch einmal in den Blick zu nehmen. Pastor Frank Drutkowski aus Berlin-Lankwitz hielt eine Bibelarbeit über Epheser 4,11-16. In dieser Passage beschreibt der Apostel die Gemeinde als Leib Christi als »einen erwachsenen Mann in der Blüte seines Lebens.« Er ist im Leben angekommen, hat seine Fähigkeiten und seinen Charakter ausgebildet. Wie kann eine Gemeinde »erwachsen« werden? So fragte Frank Drutkowski in seiner Bibelarbeit. Paulus zeigt auf, dass Menschen mit verschiedenen Ämter und Aufgaben die Gemeinde Christi zurüsten, damit sie wachsen kann: »Und er hat die Apostel, die Propheten, die Evangelisten, die Hirten und Lehrer gegeben.« Diese Gaben und Dienste wirken miteinander, wie die Finger einer Hand zusammenarbeiten müssen, damit man sie gebrauchen kann.

Fünf Ämter mit unterschiedlichen Aufgaben

Das erste Amt, das Frank Drutkowski beschrieb, ist das des Apostels: Dieser hat einen Blick für das Ganze. Er spürt langfristige Entwicklungen und formuliert dazu Strategien. Die Aufgabe entspricht dem Daumen – er ist wie ein Haupttrainer, der von allen Gaben etwas hat. Der Prophet ist konfrontativer – er spricht Gottes Wort in die konkrete Situation hinein. Dabei kann er Gemeinden aus falsch verstandenen Harmonien herausreißen. Der Prophet deckt auf und ist wie ein Zeigefinger, der offen auf Missstände hinweist. Eine Leidenschaft für die Mission hat der Evangelist. Er ruft zur Umkehr und hat dabei die Menschen außerhalb der Gemeinde im Blick. Ihm liegt am Herzen, dass die Gemeinde in ihrer Arbeit mobil bleibt. Er ist wie ein Mittelfinger, der am meisten aus der Hand herausragt, erklärt Frank Drutkowski.
Zwei Ämter, in denen sich heute viele wiederfinden können, sind die der Hirten und der Lehrer. Hirten schaffen eine Atmosphäre und nehmen Kontakt mit Menschen auf, sind Seelsorger. Als Beziehungsmenschen steht für sie der Ringfinger. Lehrer sorgen für Stabilität. Sie sind darauf bedacht, ein gutes Fundament zu legen. Sie können Kompliziertes vereinfachen und dies an andere vermitteln.

Evangelisten, Propheten und Apostel gesucht

Alle fünf Typen werden in einer Gemeinde gebraucht, um sie erwachsen werden zu lassen. Sie haben alle ihre Stärken und auch ihre Schwächen. Hirten und Lehrer gibt es viele in den Gemeinden, hob Frank Drutkowski hervor: »Uns fehlen aber Evangelisten, Propheten und Apostel.« Dabei braucht es im Zusammenspiel der Ämter Vertrauen, damit alle Gaben zum Zuge kommen können. Neben den Ämtern der Hirten und Lehrer brauchen Gemeinden auch die Fähigkeiten und Zugänge der anderen. Dabei sind die Gaben zu verschieden, als dass man sie einfach harmonisieren könnte. Es kann durchaus geschehen, dass ein Mensch vom Typ eines Hirten einen prophetisch Begabten als störend erleben kann. »Was dem einen zentral ist, hat der andere überhaupt nicht im Blick«, führte Frank Drutkowski aus. Dabei sei das Verständnis wichtig: »Ich brauche notwendig die Ergänzung durch die Geschwister – mein Dienst wird ohne sie keine bleibende Frucht tragen können.« Vertrauen sei hier das wichtigste Kapital, damit die verschiedenen Ämter zusammenwirken und miteinander ihre Stärken ausspielen können. So könne eine Gemeinde erwachsen werden, sagte Frank Drutkowski.

Der Autor
Michael Putzke ist Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit in der Norddeutschen Konferenz. Kontakt: redaktion(at)emk.de