Neuer Superintendent in Heidelberg Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Von der Zukunft geprägt die Gegenwart gestalten

Dank und Begrüßung für den Heidelberger Distrikt überbringen Pastorin Cornelia Trick und Distriktslaienführer Uwe Boldt von den im Taunus gelegenen Gemeinden Brombach und Friedrichsdorf.
Dank und Begrüßung für den Heidelberger Distrikt überbringen Pastorin Cornelia Trick und Distriktslaienführer Uwe Boldt von den im Taunus gelegenen Gemeinden Brombach und Friedrichsdorf. Im Bild von links: Ehepaar Anne und Carl Hecker, Ehepaar Stefan Kettner und Bettina Grotz-Kettner, Cornelia Trick, Uwe Boldt.
Bildnachweis: Klaus Ulrich Ruof, EmK-Öffentlichkeitsarbeit
In Heidelberg wurde Stefan Kettner als neuer Superintendent für den Distrikt Heidelberg eingeführt. Sein Vorgänger Carl Hecker wurde verabschiedet.
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Am gestrigen Sonntag wurde Stefan Kettner in Heidelberg als Superintendent für den Distrikt Heidelberg der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in sein Amt eingeführt. Der 49-Jährige war zuvor Pastor im Bezirk Bietigheim. Im Amt des Superintendenten ist er Nachfolger von Carl Hecker, der diese Beauftragung zehn Jahre innehatte. 

Mit Ratschlägen vorsichtig sein

»Manchmal ist man besser beraten nicht zu raten, da ein Ratschlag beim Gegenüber mehr Schlag, denn Rat ist«, zitierte Stefan Kettner eine Weisheit zum Auftakt seiner Predigt im Rahmen der Amtsübergabe. Seine Aufgabe als Superintendent sei zwar auch die eines Beraters, aber er wolle ein Berater sein, »der vorsichtig mit Ratschlägen ist«. Er wolle darauf achten, dass »der wirkliche Ratgeber« zu Wort komme, wie er an Hand einiger Verse aus dem zwölften Kapitel des Hebräerbriefs ausführte. Dort werde beschrieben, dass die Kraft und die Motivation für das geratene Handeln von Jesus Christus komme. Jesus sei ein Ratgeber, »der mein ganzes Leben ins rechte Bild setzt und mir immer wieder die Zusammenhänge aufzeigt«. Auf dieser Basis könne die Gegenwart gestaltet werden, »die von unserer Zukunft geprägt und getragen sein soll«

Beauftragung und Dank

Stefan Kettner wurde von Bischof Harald Rückert für seinen neuen Dienstauftrag als Superintendent für den Distrikt Heidelberg beauftragt. Dabei sei er auch mit seiner Gabe gefordert, »verschiedene Sichtweisen beieinander zu halten und zu integrieren, ohne verwaschen und schwammig zu werden«. Auch dass er sich »mit Zahlen und Finanzen gut auskennt«, sei für das Kabinett und die Kirche wichtig. Damit spielte der Bischof auf Kettners Ausbildung zum Bankkaufmann an, bevor er durch die Begleitung seines damaligen Gemeindepastors animiert, Theologie in Tübingen, Heidelberg und Reutlingen studierte. Nach dem Studium war Kettner, der in Karlsruhe geboren wurde und in Pforzheim aufwuchs, zu einem einjährigen Gemeindepraktikum im rheinland-pfälzischen Zweibrücken und danach neun Jahre Pastor in Reutlingen sowie zehn Jahre im nördlich von Stuttgart gelegenen Bietigheim-Bissingen.

Dem Amtsvorgänger Carl Hecker dankte Rückert herzlich für dessen Dienst als Superintendent, in dem ihm »das geistliche Wachstum von Einzelnen und ganzen Gemeinden ein Herzensanliegen war«. Dabei habe er besonders auch »den Aufbau der Gemeinde und die Vertiefung der Spiritualität der Menschen in einem weiten, der Welt zugewandten Sinn« im Blick gehabt. Mit dem Ende seiner Dienstzeit als Superintendent kehrt Hecker als Pastor in den Gemeindedienst zurück und wird die Gemeinden in Weitefeld, Siegen und Darmstadt mit seiner Erfahrung als Gemeindepastor und Superintendent begleiten.

Das Gemeinsame suchen

Zum Gottesdienst in der EmK-Gemeinde »Kirche am Markt« in Heidelberg waren knapp hundert Gäste aus der Region Heidelberg und aus Gemeinden des Distrikts angereist. Unter ihnen die Landeskirchenrätin Claudia Brinkmann-Weiß als Oberlandeskirchenrätin für die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck, Oberkirchenrat Dieter Lutz für die Evangelische Kirche der Pfalz, Heidelsberg Dekan Christof Ellsiepen als Vertreter für die Evangelische Landeskirche in Baden sowie Pfarrer Ekkehard Heicke von der Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche als Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Baden-Württemberg. In Grußworten wurde das ökumenische Engagement der Evangelisch-methodistischen Kirche und besonders die Präsenz Carl Heckers bei ökumenischen Anlässen positiv hervorgehoben. Diese Art des Miteinanders, bei dem das Gemeinsame gesucht werde, sei für die Glaubwürdigkeit der Kirchen in der Gesellschaft sehr wichtig. »Was uns eint, ist doch so viel mehr und so viel wertvoller«, betonte Landeskirchenrätin Claudia Brinkmann-Weiß. »Der gemeinsame Grund in Jesus Christus, die eine Heilige Schrift, das Bekenntnis und unsere Hoffnung – dieses sollte uns viel stärker verbinden als die noch bestehenden Unterschiede uns trennen.«

Der Autor
Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.

Zur Information
Der Distrikt Heidelberg erstreckt sich über die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und einen kleinen Teil im Westen Baden-Württembergs.