Kirche in Corona-Zeiten Von Klaus Ulrich Ruof  | 

»Gesundheit, Schutz und Solidarität haben Vorrang«

»Das Schiff, das sich Gemeinde nennt« als ökumenisches Symbol.
»Das Schiff, das sich Gemeinde nennt« als ökumenisches Symbol.
Mit einem Pfingstgruß wendet sich der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland an die Christen in Deutschland.
2 Minuten

Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) wendet sich mit einem Pfingstgruß an die christliche Öffentlichkeit in Deutschland. Pfingsten, so heißt es in diesem Grußschreiben, ist »die wohl ökumenischste Zeit des Jahres«. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie erinnert der Vorstand daran, dass »Gesundheit, Schutz und Solidarität Vorrang« haben. Angesichts dieser Situation wird zu einem gemeinsamen Hausgebet aufgerufen.

Mit einem Pfingstgruß wendet sich der Vorstand der ACK an die Glieder der christlichen Kirchen in Deutschland. Die Unsicherheit vieler Menschen aufgrund einer so noch nie erlebten Situation sei überall spürbar. Schmerzvoll sei der Verzicht auf gottesdienstliche Veranstaltungen gewesen, »besonders am Fest der Auferstehung Jesu Christi«. Andererseits würden »kreative Wege der Verkündigung des Evangeliums, neue Formen des Miteinanders trotz des Abstands und Zusammenhalt über die gebotene Distanz hinweg gefunden«.

Die bereits erfolgten Erleichterungen und das damit verbundene Vertrauen in die Bevölkerung seien Anlass zur Freude. Zugleich mahnt das Schreiben: »Wir wissen uns dazu verpflichtet, dieses Vertrauen nicht leichtfertig zu verspielen und nicht sorglos mit der eigenen Gesundheit und der unseres Nächsten umzugehen.« Anlass zur Sorge seien die wachsende Ungeduld und Unzufriedenheit, weil diese von falschen Informationen und wissenschaftlich nicht haltbaren Behauptungen genährt und von populistischen Kräften ausgenutzt würden. Demgegenüber betont der ACK-Vorstand, dass »die Gesundheit, der Schutz der Schwachen und die Solidarität miteinander oberste Priorität« haben.

Trotz der inzwischen vielerorts angeordneten Lockerungen könnten auch am Pfingstfest, das in der westlichen Tradition dieses Jahr am 31. Mai und 1. Juni, in der östlichen Tradition eine Woche später gefeiert wird, Gottesdienste nur mit strengen Auflagen stattfinden. Um Pfingsten trotzdem als »wohl ökumenischste Zeit des Jahres« zu feiern, empfiehlt der ACK-Vorstand ein Hausgebet miteinander zu sprechen. Die von der ACK in Niedersachsen entwickelte Vorlage sei eine Anregung, gemeinsam zu beten »um den Heiligen Geist, um seinen Trost und Beistand und darum, dass er unsere Kirchen mit seinem Wirken erfüllen möge«.

Bildnachweis: ACK


Der Autor
Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de

Weiterführende Links
Der Pfingstgruß des Vorstands der ACK in Deutschland (PDF) im Wortlaut und der Text des Hausgebets.

Zur Information
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK)
Die ACK vereinigt derzeit 17 Mitgliedskirchen und acht Gastmitglieder, fünf ökumenische Organisationen haben Beobachterstatus. Schwerpunkte der Arbeit der 1948 gegründeten Arbeitsgemeinschaft sind die theologische Reflexion, das Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung sowie das gemeinsame Gebet und der Kontakt zu anderen ökumenischen Organisationen. Dazu gestaltet die ACK unter anderem die jährlichen zentralen Gottesdienste zur Gebetswoche für die Einheit der Christen oder zur Ökumenischen Friedensdekade, sie richtet jährlich den ökumenischen Tag der Schöpfung am ersten Freitag im September aus, und auch die Vergabe des Ökumene-Preises liegt in den Händen der ACK.