Rosemarie Wenner wird 65 Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Vielfalt als Reichtum schätzen lernen

Von 2005 bis 2017 war Rosemarie Wenner Bischöfin der Evangelisch-methodistischen Kirche für die Zentralkonferenz Deutschland. Jetzt feiert sie ihren 65. Geburtstag.
Von 2005 bis 2017 war Rosemarie Wenner Bischöfin der Evangelisch-methodistischen Kirche für die Zentralkonferenz Deutschland. Jetzt feiert sie ihren 65. Geburtstag.
Bildnachweis: EmK-Öffentlichkeitsarbeit (Gottfried Hamp)
Nach zwölf Jahren Amtszeit als Bischöfin war Rosemarie Wenner vor drei Jahren in den Ruhestand getreten. Jetzt feiert sie ihren 65. Geburtstag.
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Am heutigen Mittwoch, dem 1. Juli, feiert Rosemarie Wenner ihren 65. Geburtstag. Im Jahr 2005 war sie als erste Frau außerhalb der Vereinigten Staaten ins Amt einer Bischöfin der Evangelisch-methodistischen Kirche gewählt worden. Nach zwölf Jahren in diesem Amt war sie 2017 in den Ruhestand getreten.

Spiritualität und Weltverantwortung

In ihrer aktiven Zeit als Bischöfin war es Wenner ein besonderes Anliegen, die methodistische Verbindung von Spiritualität und Weltverantwortung zu stärken. Dazu gehörte auch das Bestreben, dass sich die Kirche für nach Deutschland migrierende Menschen öffnet, um miteinander Vielfalt als Reichtum schätzen zu lernen. Bereits vor ihrer Wahl ins Bischofsamt setzte sie sich engagiert für das ökumenische Miteinander ein. So gehörte sie vom Jahr 2000 an als EmK-Delegierte der Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland an. Von 2005 bis 2017 war sie Mitglied im Vorstand der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF), deren Präsidentin sie von 2008 bis 2011 war.

Lösungsorientierte Ratgeberin

Auf internationaler Ebene rückte Wenner ins Rampenlicht, als sie von April 2012 bis Mai 2014 den Vorsitz des internationalen Bischofsrats der Evangelisch-methodistischen Kirche innehatte. Im Rahmen der unlösbar erscheinenden Auseinandersetzungen über Fragen zur menschlichen Sexualität, insbesondere die Ordination Homosexueller oder die Segnung homosexueller Lebensgemeinschaften, hatte die Generalkonferenz der EmK im Mai 2016 beschlossen, eine international besetzte Kommission einzurichten, die in diesen Fragen einen Lösungsweg vorschlagen sollte. Zu den 32 Personen, die der Bischofsrat in diese Arbeitsgruppe berief, gehörte auch Bischöfin Wenner. Gegen Ende ihrer aktiven bischöflichen Beauftragung für die Zentralkonferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland wurde Rosemarie Wenner vom Weltrat methodistischer Kirchen als »Genfer Sekretärin« berufen. Seit Mai 2017 koordiniert sie in dieser Beauftragung die Kontakte zwischen dem Weltrat methodistischer Kirchen und dem in Genf ansässigen Ökumenischen Rat der Kirchen und anderen kirchlichen Weltbünden.

Pastorin, Superintendentin, Bischöfin

Geboren wurde Rosemarie Wenner 1955 im baden-württembergischen Eppingen. Nach ihrer Schulzeit begann sie ihre pastorale Laufbahn im EmK-Gemeindebezirk Pforzheim. Daran schloss sich das vierjährige Theologiestudium im Theologischen Seminar der Evangelisch-methodistischen Kirche in Reutlingen an (heute Theologische Hochschule Reutlingen). Nach Gemeindediensten in Hockenheim, Dreieich-Sprendlingen und Darmstadt wurde sie 1996 vom damaligen Bischof Walter Klaiber zur Superintendentin für den Distrikt Frankfurt der damaligen Südwestdeutschen Konferenz berufen. Als Klaiber 2005 in den Ruhestand trat, wurde Wenner dessen Nachfolgerin im Amt als Bischöfin der Evangelisch-methodistischen Kirche für Deutschland. Ihr Nachfolger und jetzt im Amt befindliche Bischof ist seit Mai 2017 Harald Rückert.

Der Autor
Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de