Gottesdienst im Autokino Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Zündung, Licht und Servolenkung

Die fast schon vergessenen Autokinos erleben während der Corona-Pandemie eine ungeahnte Renaissance.
Die fast schon vergessenen Autokinos erleben während der Corona-Pandemie eine ungeahnte Renaissance und werden auch von Kirchen für Autogottesdienste entdeckt. Hier ein Gottesdienst im Autokino Karlsruhe.
Bildnachweis: FotoFelix
Auto-Gottesdienste sind in »Corona-Zeiten« eines der Angebote, die gemeinsames Feiern bei Einhaltung der Abstände ermöglichen. Ein Beispiel aus Karlsruhe.
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Einen Autokino-Gottesdienst feierten die evangelischen Freikirchen in Karlsruhe. Die Aktion sei »aus einer spontanen Idee eines Pastors vom Christliches Zentrum Karlsruhe« entstanden, berichtet Daniel Schopf. Als Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Karlsruhe war er Teil des Vorbereitungsteams, das für sechzehn beteiligte Gemeinden und Kirchen diesen besonderen Pfingstgottesdienst auf die Beine stellte.

»Wo sonst im Autokino Filmhelden über die Leinwand flimmern, Weltraumschlachten ausgetragen werden oder Killer ihr Unwesen treiben, gab es am Pfingstmontagmorgen ganz andere Worte: Etwas ein Gebet, Lesungstexte, aber auch christliche Musik.« So berichtete die Zeitung Badische Neueste Nachrichten von diesem besonderen Pfingst-Ereignis in Karlsruhe, zu dem bei zwei Vormittagsgottesdiensten insgesamt rund 360 Autos mit weit über sechshundert Menschen gezählt wurden. Mit drei Predigtimpulsen zu Auto-Bauteilen wie Zündung, Licht und Servolenkung, sowie Aktionen wie Hupen und Auto-Wackeln waren Erwachsene und Kinder in das gottesdienstliche Geschehen einbezogen worden.

Schopfs Impuls beschäftigte sich mit dem Licht am Auto und im Glaubensleben. Dabei nahm er Bezug auf eine biblische Aussage aus Psalm 119, in der Gottes Wort als »Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg« beschrieben wird. Gerade in dunklen Stunden des Lebens habe er selbst erfahren dürfen, »dass Gottes Wort durch die Kraft des Heiligen Geistes mir Mut, Trost und Zuversicht schenkt«. Zielsetzung für das Leben sei, das Licht nicht nur anzuschalten »wenn es dunkel wird in unserem Leben, sondern davon auch tagsüber Gebrauch zu machen, wenn wir in Gottes Wort lesen und unseren Mitmenschen von dieser Frohen Botschaft weitersagen«.

Der Autor
Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de