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Distrikt Zwickau – Superintendent Werner Philipp D. Min.

Der Distrikt

Der Zwickauer Distrikt umfasst 23 Gemeindebezirke in West-Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt mit insgesamt 50 Gemeinden, deren Ausbreitung von Dessau bis ins vogtländische Schöneck und von Erfurt bis Zwickau reicht. Zu ihnen gehören rund 2400 Kirchenglieder. Seit 2019 ist Werner Philipp Superintendent für den Distrikt.

Kurzportrait

Brücken schlagen zwischen Evangelium und Welt
»Ursprünglich aus einem nichtchristlichen Elternhaus kommend, war es mir schon immer wichtig, das Evangelium Menschen nahezubringen, die dem Glauben entfremdet sind.« So gibt Werner Philipp einen kleinen Einblick in seine persönliche Glaubensgeschichte. Erst im Alter von vierzehn Jahren war er über einen Schulkameraden in den Jugendkreis einer Gemeinde der Evangelisch-methodistischen Kirche gekommen und fand dort zum Glauben. In seinem Verantwortungsbereich als Superintendent ist es ihm ein Anliegen, Gemeinden zu begleiten und zu ermutigen, das Evangelium im stark säkularisierten Osten Deutschlands weiterzugeben.

Die biblische Botschaft »unter die Leute« bringen
Der 1967 in Erlabrunn – dreißig Kilometer südlich von Schneeberg im Erzgebirge – geborene Pastor der EmK empfindet das Amt des Superintendenten als große Aufgabe. »Wir gehen hier im Osten Zeiten entgegen, in denen es noch schwerer wird, dass Menschen zum Glauben an Jesus Christus finden«, beschreibt der Superintendent die gesellschaftliche Situation im Osten Deutschlands. Er sei aber sehr zuversichtlich, weil er in der Ostdeutschen Konferenz eine »bodenständige Frömmigkeit« erlebe und eine gute theologische Befähigung wahrnehme, um die biblische Botschaft »unter die Leute zu bringen«.

Das Staunen als Auslöser für tiefergehende Fragen
Zwar gebe es »im Osten« auch kleiner werdende Gemeinden. Wenn die Menschen in den Gemeinden aber »bereit sind für das Abenteuer, Gott im Alltag zu suchen und zu finden«, dann werde das Gemeinden verändern, ist Philipp überzeugt. Dazu gehöre es, Berührungsängste abzubauen und Menschen in ganz verschiedenen Lebenssituationen und Umgebungen zu begegnen.

Darüber habe er viel in einem internationalen Weiterbildungsprogramm zu geistlicher Leiterschaft gelernt und auch in seiner vorherigen Gemeinde in Dresden bereits umgesetzt. Am Rande der sächsischen Landesmetropole baute Philipp zusammen mit einer Interessengemeinschaft die alte Universitätssternwarte wieder auf. Dorthin seien dann Gruppen, Schüler und »alle möglichen interessierten Menschen, die dem Hobby der Astronomie frönen und darüber ins Staunen kommen« gekommen. Über so eine gemeinsame Erfahrung und Leidenschaft kämen Gespräche über Sinnfragen und über ökologische Fragen zustande und darüber, »wie es mit dieser Welt weitergeht«.

»Das Staunen scheint ein Auslöser zu sein für tiefergehende Fragen, die uns alle betreffen«, meint Philipp und deutet diese Erfahrung als Ansatz für einen evangelistischen Lebensstil: Jeder Mensch habe Interessen, Hobbys und Alltagskontakte. »Da hinein will ich Brücken schlagen, um das Evangelium und die Welt in Verbindung zu bringen.« Dann spürten Menschen, »dass wir uns gegenseitig bereichern können«. Wenn sie merkten, dass das Interesse wirklich ihnen als Mensch gelte, dann öffneten sie sich für Begegnungen und persönliche Gespräche.

In einer zunehmend multikulturellen Gesellschaft sei das ein Ansatz, der für viele Gemeinden an Bedeutung gewinnen werde. »Rausgehen aus unseren Gemeinden, den Dialog mit der Wissenschaft, mit Kunst und Kultur suchen, überhaupt die Begegnung mit den Menschen suchen.« Dann ließen sich Gemeinden auch nicht mehr von Programmen treiben. Die Zuwendung zu den Menschen sei der Schlüssel. Dazu habe ihn die internationale Fortbildung und die Begegnungen mit Teilnehmern aus ganz unterschiedlichen Regionen der Welt ermutigt.

Der Glaube zwingt zum Umweg
Werner Philipp ist verheiratet und hat vier erwachsene Kinder. Nach einer Ausbildung zum Dachdecker (»ich bezeugte meinen Glauben in der Schule zu stark und durfte deshalb nicht aufs Gymnasium«) bewarb er sich für den pastoralen Dienst in der EmK. Nach einem Vorpraktikum in Netzschkau studierte er von 1987 bis 1992 Theologie zunächst in Bad Klosterlausnitz und dann als erster EmK-Student aus Ostdeutschland nach der »friedlichen Revolution« auch in Reutlingen. Nach dem Studium war Philipp zunächst für eine Neulandmissionsgemeinde in Großenhain zuständig. Daran schloss sich eine eher traditionelle Gemeindearbeit im vogtländischen Reichenbach an und bis zu seinem Dienstantritt als Superintendent der Dienst in der eher charismatisch orientierten Emmaus-Gemeinde in Dresden.

Vita

Werner Philipp wurde 1967 im südsächsischen Erlabrunn im Erzgebirge geboren. Nach einer Ausbildung zum »Facharbeiter für Dachdeckung« schlug er den Weg in den pastoralen Dienst der Evangelisch-methodistischen Kirche ein. Nach einem einjährigen Gemeindepraktikum im Gemeindebezirk Netzschkau in Sachsen studiert er von 1987 bis 1990 Theologie am Theologischen Seminar der EmK in Bad Klosterlausnitz und – nach der Wiedervereinigung des zuvor geteilten Deutschlands –  von 1990 bis 1992 am Theologischen Seminar der EmK in Reutlingen (heute: Theologische Hochschule Reutlingen). Als Pastor im Gemeindedienst der EmK macht Werner Philipp von 1992 an bis 1997 seine ersten Erfahrungen im zwischen Leipzig und Dresden gelegenen Gemeindebezirk Großenhain. In seinen weiteren Stationen ist er von 1997 an neun Jahre leitender Pastor im Bezirk Reichenbach, im Südwesten Sachsens, und danach von 2006 bis 2019 leitender Pastor im Bezirk Dresden-Emmauskirche und aufsichtsführender Pastor der Immanuelkirche in Dresden. Seit 2019 ist er Superintendent für den Distrikt Zwickau.

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