Süddeutsche Jährliche Konferenz Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Die »Enkeltauglichkeit« als Maßstab

Die »Schaltzentrale« der Süddeutschen Jährlichen Konferenz 2021
Die »Schaltzentrale« der Süddeutschen Jährlichen Konferenz 2021: Aus der EmK-Gemeinde in Herrenberg wird die virtuell durchgeführte Tagung gesteuert.
Bildnachweis: Klaus Ulrich Ruof, EmK-Öffentlichkeitsarbeit
Ums »Einmischen« geht es bei der Tagung der Süddeutschen Jährlichen Konferenz. Zur Eröffnung wurden zwei vorab aufgezeichnete Veranstaltungen übertragen.
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Mit zwei vorab aufgezeichneten und im Internet übertragenen Veranstaltungen begann gestern die Süddeutsche Jährliche Konferenz. Das Kirchenparlament für die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) in Süddeutschland tagt vom gestrigen Mittwoch, dem 16. Juni, bis zum Sonntag, dem 20. Juni. Bis Samstag sind alle Veranstaltungen virtuell und werden über das Internet übertragen. Die abschließenden Plenumssitzungen sowie der Ordinationsgottesdienst finden am Sonntag in Karlsruhe als Präsenzveranstaltung statt.

Gott mischt sich ein

Mit der Aussage »Gott mischt sich ein«, nahm Dorothea Lorenz im Eröffnungsgottesdienst das Konferenzmotto »Einmischen ist möglich« auf. Sie predigte darüber, wie Gott sich in das Leben des Mose einmischte (2. Mose 3,1-15), »ein Einmischen, das planvoll und sinnvoll ist und auf dem Segen liegt«. Weil Gott sich in den Hirtenalltag des Mose einmischte, könne aus dem »Alltags-Land« bei aufmerksamem Hinschauen »Gottes-Land« werden. Das habe sich mitten in der Wüste an einem unscheinbaren, aber leuchtenden Dornbusch ereignet, weil Mose hingeschaut habe.

»Es braucht den Blick fürs Überraschende«, erklärte die künftige Superintendentin des Stuttgarter Distrikts, »und Mose hat diesen Blick«. So könne »Großes beginnen, wie wir an Mose sehen«, sagte Lorenz. Denn durch seine Einmischung habe Gott Mose »auf eine neue Spur gesetzt«. Nach Gottes Einmischung habe sich nun Mose einmischen müssen, indem er zum Pharao geschickt wurde. In übertragener Weise sei das heute der christliche Auftrag: Sich im Namen Gottes einzumischen. Lorenz betonte dabei: »Um mich gut einmischen zu können, muss Gott mitmischen – und Gott tut es auch.«

In kurzen Videofilm-Einspielungen erzählten Personen aus verschiedenen EmK-Gemeinden in Süddeutschland, wie sie sich aus ihrem Glauben heraus in ihrer Umgebung einmischen. Dabei ging es um politische und gesellschaftspolitische Tätigkeiten, Einsatz für eine Lepra-Hilfe im Ausland oder die Einrichtung eines inklusiven Cafés als Treffpunkt in der Ortsmitte. »Mein Verhalten orientiere ich vor allem daran, ob es enkeltauglich ist«, hieß es in einem der Beiträge. Das führe zu konkreten Auswirkungen im eigenen Leben und zum Einmischen in die Umgebung.

Gott gibt, was zum Leben gebraucht wird

Bereits am Nachmittag des gestrigen Mittwochs wurde der vorab in der Hoffnungskirche der EmK in Stuttgart aufgezeichnete »Frauenbegegnungstag« übertragen. Das Frauenwerk-Team um Judith Bader-Reissing mit Kerstin Pudelko-Chmel, Anke Lemke, Conny Rieker und Monika Blödt entfaltete die Geschichte der Magd Hagar. Deren Bekenntnis »Du bist ein Gott, der mich sieht« (1. Mose 16,3), sei aus vielen notvollen Erfahrungen erwachsen, erklärte Bader-Reissing. Gott habe ihr »mitten in der allergrößten Not« geholfen und ihr und ihrem Sohn gegeben, was sie »zum Leben und zum Überleben brauchten«.

Technisch aufwändige Übertragung

Ab dem heutigen Donnerstag finden die per Internet übertragenen Plenumsveranstaltungen der Jährlichen Konferenz statt. Das Technikzentrum dafür ist in der EmK-Gemeinde in Herrenberg, dreißig Kilometer südöstlich von Stuttgart. Bischof Harald Rückert bildet dort mit den vier Superintendenten Tobias Beißwenger, Markus Jung, Stefan Kettner und Siegfried Reissing sowie mit der angehenden Superintendentin Dorothea Lorenz und dem Konferenzsekretär Walter Knerr die »Sitzungs-Zentrale« der Plenumsveranstaltungen. Begleitet wird die technisch aufwändige Übertragung vom Technikteam um Walter Krohe und Lukas Derr.

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de

Weiterführende Links

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Zur Information

Das Gebiet der Süddeutschen Konferenz umfasst Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland sowie Teile Nordrhein-Westfalens. Dort gibt es  231 Gemeinden mit 27.515 Kirchengliedern und Kirchenangehörigen der Evangelisch-methodistischen Kirche.