Zitate von John Wesley (1703-1791)

John Wesley stellt die Frage, warum es Sünde in der Welt gibt. Der Mensch, so Wesley, hat einen Willen, der ihn zur Wahl befähigt. Andernfalls wäre er »wie ein Baum oder ein Marmorblock«.

Kurz und knapp skizziert John Wesley Wichtiges für Gottesdienst und Predigt. Eine klare Gedankenführung sowie der Verzicht auf modische Sprache hebt er hervor, und auch zum Singen äußert er sich.

Seit Anbeginn der Welt gilt: Gott beansprucht den siebenten Tag für sich. Darüber kann der Mensch nicht frei für sich verfügen.

Die Heilige Schrift und der gesunde Menschenverstand gehören zusammen. Beobachtung und Erfahrung bestärken darin, dass die Bibel verlässlich ist.

Statt übernatürliche Träume und von Gott eingegebene Visionen zu erwarten, soll der Mensch Gottes Wort befragen. So ist sein Wille zu ergründen.

In der Bibel findet der Mensch den Maßstab dafür, beurteilen zu können, was richtig und was falsch ist. Davon lässt sich das menschliche Gewissen leiten. Trotzdem muss der Mensch abwägen. Denn nicht zu allem finden sich Aussagen in der Schrift.

In der Stille mit Gott, in seiner Gegenwart, in seinem Wort eröffnet sich der Weg zu Gott. Wenn noch Zweifel bleiben, gibt es weitere Möglichkeiten, den Weg zu ergründen.

»Homo unius libri« – Mann eines Buches will John Wesley sein. Wer sich mit Wesley beschäftigt, weiß, dass dieser Mann nicht nur viele Bücher hatte und viel las, sondern auch selber Bücher verfasste. Es geht hier also darum, welches das wichtigste Buch schlechthin ist, und warum.

Der Mensch neigt zu Trägheit und Faulheit. Dagegen hilft nur, die Zeit zu nutzen und sich nicht gehen zu lassen.

Der Heilige Geist wird das menschliche Wesen nur läutern, wenn die Impulse des Geistes sorgsam aufgenommen werden. Von alleine geht das nicht.

Alleine der Verstand wird die Welt nicht ordnen und gestalten, weil er sich oft mit Leidenschaft und Vorurteil paart. Erst die vereinten Kräfte von Glaube und Vernunft ordnen die Welt.

John Wesley als »Mann eines Buches« schätzt das Studieren und Wissen sehr hoch. Aber es darf nie zum Selbstzweck werden.

Es braucht Menschen, die im Namen Gottes die ihnen anvertrauten Menschen aufrichtig anleiten. Wie aber kann ihre Aufrichtigkeit »festgestellt« werden. John Wesley zeigt mit einigen zielgerichteten Fragen auf, wie prophetisches Auftreten durchschaut werden kann.

Visionen, Träume, Eingebungen oder Gemütsbewegungen sind für manche Menschen sehr wichtig, um Gottes Willen zu entdecken und davon zu reden. John Wesley plädiert eher für klare biblische Regeln sowie Erfahrung und Vernunft unter dem Beistand des Geistes Gottes.

John Wesley ist ein Freund der Vernunft, warnt aber davor, sie zu überschätzen. Aufgabe ist, den Mittelweg zu finden, um der Vernunft den ihr gebührenden Platz einzuräumen.

Die Vernunft aus dem Glauben herauszuhalten, ist nach Ansicht John Wesleys nicht förderlich für die Sache Gottes. Im Gegenteil: sie ist grundlegend für den Glauben, der – so sieht es Wesley – ein »vernünftiger Gottesdienst« ist.

Eine geistliche Bewegung unter Studenten fiel durch eine geordnetere Lebensweise auf, wie sie sonst in der damaligen Zeit bei den Alters- und Studiengenossen unüblich war. In abwertender Weise wurde ihnen das Schimpfwort »Methodisten« angehängt.

Es gibt vieles, warum sich Christen voneinander unterscheiden. Jedoch sollen unterschiedliche Meinungen das Werk Gottes nicht zerstören, mahnt John Wesley. Denn die Basis christlicher Gemeinschaft gründet nicht in Überzeugungen.

Mit biblischen Formulierungen beschreibt John Wesley, was das Leben von Methodisten kennzeichnet. So betrachtet sind Methodisten nichts Besonderes. Sie sind schlicht und einfach: Christen.

Menschen haben den Hang, sich von anderen Menschen abzuheben. Auch Christen sind davor nicht gefeit. Deshalb erinnert John Wesley die Methodisten daran, dass die Bereitschaft für Kritik und Belehrung zum Glauben dazugehört.

Den Glauben auf bestimmte Ansichten, Überzeugungen und Verhaltensweisen festzulegen, ist nach John Wesleys Überzeugung eine Engführung. Er plädiert für eine Einheit, die den Wert der Freiheit zu schätzen weiß.

Wer studiert und verkündigt, braucht Ruhe. Das kann zum menschenabgewandten Selbstzweck werden. John Wesleys Selbsttherapie: für Zuwendung und Besuch hatte er immer Zeit.

Eine besondere geistliche Gesinnung kann dazu führen, dass Christen sich selbst überschätzen und andere unterschätzen. John Wesley plädiert für mehr Nüchternheit.

Weil John Wesley zeit seines Lebens fast alles aufgeschrieben hat, ist auch viel über seine Vermögensverhältnisse bekannt. Es beeindruckt, wie er sich vom wachsenden Wohlstand nicht blenden ließ. Im Gegenteil: großzügig und wohltätig teilte er, was er nicht zum Leben brauchte.

Für viele Christen ist Genuss verdächtig. Wahrer Glaube zeige sich in Enthaltsamkeit und leidender Dienstbereitschaft. Dass John Wesley in Annehmlichkeiten ein Geschenk des Schöpfers sieht, mag daher überraschen.

John Wesley wird nicht müde, die Wohltätigkeit gegenüber den Mitgeschöpfen als Ausdruck des Glaubens zu beschreiben.

Wer etwas Höheres sucht als die Liebe, verfehlt das Ziel. Davon ist John Wesley überzeugt.

Die ungestüme jugendliche Alleswisserei weicht mit zunehmendem Alter einer Lebenssicht, die sich nicht auf menschliche Sicherheit verlässt.

John Wesley gibt zu bedenken, dass die selbstkritische Betrachtung der eigenen Redeweise und Redebeiträge eine wichtige Übung ist.

Als vielbelesener Mensch gab John Wesley auch medizinische Ratschläge. Ihm war klar, dass die psychische Gesundheit Auswirkung auf die physische Gesundheit hat.

Gott hat einen zeitlosen Überblick. Der Mensch hat nur einen zeitbegrenzten Einblick.

Gedanken über die Vergangenheit und die Zukunft können das Leben in der Gegenwart so überdecken, dass viel Zeit vertan wird. John Wesley öffnet die Augen dafür, was es heißt, »die gegenwärtige Stunde zu nutzen«.

Das Leben für Gott einzusetzen und die zur Verfügung stehende Zeit zu nutzen, ist John Wesley immer ein großes Anliegen. Aber auch maßhalten ist nötig.

Früher war nicht alles besser! Es ist der verklärte Blick in die eigene Jugend, die das verursacht. Diese Sichtweise führt aber auf Dauer in Unzufriedenheit.

Für die Armen ausgegebenes Geld bringt großartige Zinsen in der himmlischen Bank. Diese Einsicht verändert den alltäglichen Umgang mit Geld.

Keine Kirche oder Gemeinschaft von Christen kann behaupten, »die wahre Kirche Christi« zu sein. Wo das geschieht zeigt sich eine Enge des Geistes.

Über lange Zeit hinweg war die Zugehörigkeit zu einer Kirche unverrückbar festgelegt. Die Reformation rüttelte auch an dieser Gewohnheit. Denn das Recht auf ein eigenständiges Urteil betrifft viele Lebensbereiche – auch die Kirchenzugehörigkeit.

Das Wissen vom dreieinigen Gott gehört zum christlichen Glauben, auch wenn das sehr schwer zu erklären ist. Mit Hilfe des Bildes vom Licht versucht John Wesley »Licht ins Dunkel« zu bringen.

»Ratschläge sind Schläge«, heißt es im Volksmund und in der Beratungspraxis. Warum Ratschläge auch Zeichen der Liebe sein können, erklärt John Wesley kurz und prägnant.

Die Bedeutung des Wortes Gottes ist unabhängig vom Qualitätsurteil über eine Predigt oder den Prediger. Deshalb ist der Besuch des Gottesdienstes von Vorurteilen und Gefühlen unabhängig zu machen.

Es ist gut, wenn Menschen lernen, die Welt aus Gottes Blickwinkel zu betrachten.

Das Zurschaustellen von Gelehrsamkeit ist der Verständlichkeit des Evangeliums abträglich. Deshalb plädiert John Wesley für eine leicht verständliche Sprache.

Ein modernes Handbuch über Kommunikation könnte es nicht knapper als John Wesley zusammenfassen.

Akademischer Umgang prägt die Sprache. In der Begegnung und im Gespräch mit einfachen Menschen ist das hinderlich. Stil und Sprache der Zuhörerschaft sind der Orientierungspunkt.

»Nichts ist so gut, als dass es nicht noch verbessert werden könnte«, sagt man in den Entwicklungsabteilungen von Firmen. John Wesley drückt es anders aus, aber er bezieht das auch auf das Christsein.

John Wesley ist es ein Anliegen, dass Menschen ihr Leben so gestalten, als ob Jesus Christus sichtbar vor ihnen stünde. Das führt zu einem Dienst, der Zeichen echter Frömmigkeit ist.

Das überrascht: John Wesley fordert dazu auf, sich nicht zu sehr auf seine erlernten Gewohnheiten und Überzeugungen zu verlassen.

Die Jugend prescht häufig vollmundig vor. Im Alter sieht manches anders aus. John Wesley bekennt ehrlicherweise, dass auch er einen Prozess durchgemacht hat.

Von Reichen und Armen ist in der Bibel häufig die Rede – auch vom Auftrag der Reichen an den Armen. John Wesley erklärt, wo der Fehler liegt.

Mensch und Gott bewerten manche Erfahrungen sehr unterschiedlich. Im Blick auf Leiden ist das besonders stark wahrnehmbar.

John Wesleys Lob der Vernunft findet sich häufig in seinen Schriften. Er weiß um die Grenzen der Vernunft, noch mehr weiß er wie Ablehnung der Vernunft dem Glauben schadet.

Tiefer Glaube ist nicht immun gegen falsche Überzeugungen. Sogar Menschen ohne Glauben können eine bessere Einschätzung haben.

Was alle miteinander verbindet, »die Gott im Geist und in der Wahrheit anbeten«, lässt sich mit drei Wörtern beschreiben.