Den Augenblick im Hier und Heute genießen

Gedanken über die Vergangenheit und die Zukunft können das Leben in der Gegenwart so überdecken, dass viel Zeit vertan wird. John Wesley öffnet die Augen dafür, was es heißt, »die gegenwärtige Stunde zu nutzen«.

»›Lass den morgigen Tag für das Seine sorgen.‹ (Matthäus 6,34) Lebe heute! Bemühe dich ernsthaft, die gegenwärtige Stunde zu nutzen. Sie gehört dir. Sie ist dein ganzer Reichtum. Die Vergangenheit ist wie nichts; es ist, als ob sie nie gewesen wäre. Die Zukunft geht dich noch nichts an. Sie gehört dir nicht; vielleicht wird sie dir nie gehören. Man kann nicht auf das setzen, was noch bevorsteht. Lebe heute! Verlier nicht eine Stunde! Nutze diesen Augenblick, denn er gehört dir. ›Wer kennt die Dinge, die vor ihm waren oder was nach ihm kommen wird unter der Sonne?‹ (Prediger 6,12) Die Generationen, die seit Beginn der Welt lebten, wo sind sie jetzt? Verschwunden, vergessen! Sie lebten ihren Tag; sie wurden von der Erde geschüttelt wie Blätter von den Bäumen. Sie vermoderten und wurden Staub und Asche. Eine Generation folgte der anderen. Jetzt ist deine Zeit auf der Erde. Genieße diesen Augenblick, gerade diesen, und freue dich an Gott, dessen ›Jahre nicht aufhören werden‹ (Hebräer 1,12).«

John Wesley (1760)

John Wesley (1703-1791), der Begründer der methodistischen Bewegung, gilt als eine der wichtigsten Persönlichkeiten der neueren Kirchengeschichte. Als ordinierter Pfarrer der Kirche von England leitete er zusammen mit seinem Bruder Charles die methodistische Bewegung. Er war Evangelist, Theologe und Sozialreformer. So legte er rund 400.000 Kilometer auf dem Pferderücken und in Kutschen zurück, um 40.000 Predigten zu halten. Aus seinem im Wesentlichen aus Buchveröffentlichungen stammenden Privatvermögen verschenkte er 30.000 Pfund an Bedürftige. Sein soziales Verhalten ist prägendes Vorbild für die methodistische Bewegung bis heute.

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