Bischof Werner Philipp D.Min.

Werner Philipp wurde am 13. Februar 2025 bei der Zentralkonferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Würzburg-Himmelspforten zum Bischof gewählt. Nach einer Übergangszeit mit seinem Vorgänger, Bischof Harald Rückert, übernimmt er die bischöfliche Aufsicht für den deutschen Teil der Evangelisch-methodistischen Kirche.

Die Einheit in Vielfalt suchen und gestalten 

Schon die Nomination für das Bischofsamt und jetzt noch mehr die Wahl »erfüllt mich mit Dankbarkeit und zugleich mit großem Respekt«, erklärt Werner Philipp im Zusammenhang mit seiner Wahl ins Bischofsamt für die Evangelisch-methodistische Kirche. Er sieht in dieser Aufgabe »eine Berufung in einen Leitungsdienst, die nur demütig vor Gott angenommen werden kann«. Dieser Dienst der Leitung, so ist Philipp überzeugt, könne nur gemeinsam mit den Haupt- und Ehrenamtlichen der Kirche geschehen. Insofern werde er sich ganz dem Ernst und der Verantwortung des Amtes stellen. Gleichzeitig werde er sich aber immer bewusstmachen: »›Wir‹ sind Bischof!«

Philipp weist ausdrücklich darauf hin, dass das Amt des Bischofs von jeher mit der Einheit der Kirche betraut sei. »Diese Einheit«, so der Neugewählte, »ist eine Einheit in Vielfalt, die unsere Kirche stark und schön macht.« In Zeiten vielfältiger Polarisierungen in Kirche und Gesellschaft werde es weiterhin darauf ankommen, die Einheit in Vielfalt zu suchen und zu gestalten.

Das Potential für Neues entdecken und freisetzen 

Nach vielen Diskussionen über die Anpassungen kirchlicher Strukturen an die aktuelle Situation wolle er in seinem Amt mit darauf hinwirken, wieder vermehrt die Inhalte und die geistliche Dimension des Glaubens ins Gespräch zu bringen. Strukturdebatten seien wichtig, aber es müsse erneut darum gehen, gemeinsam Gott zu suchen und zu finden. Wichtig sei dazu auch der Austausch mit gesellschaftlichen Gruppen. Verlockend fände Philipp, noch mehr mit den Künsten und den Wissenschaften in Kontakt zu kommen. Das würde der Kirche auch helfen, sich mit den gesellschaftlichen Veränderungen zu beschäftigen und sich in kritischen Auseinandersetzungen als respektierter Gesprächspartner zu bewähren.

Schmerzvoll findet der 57-Jährige »dass wir als Kirche fast nur noch im Rückzug denken können«. Es dürfe nicht sein, dass Kirche sich nur noch aufs Planen von »zumachen, verkaufen oder zusammenschließen« verstehe. Kirche müsse mehr sein als Begleitung sterbender Gemeinden. Eine gute, einfühlsame Begleitung sei nötig. Aber die Aufgabe der Kirche sei noch viel mehr, »das Potenzial zu sehen oder die Anknüpfungspunkte für Neues zu entdecken«. Das beschäftige ihn sehr, gibt Philipp unumwunden zu. Diesem Anliegen wolle er in seinem Dienst viel Aufmerksamkeit widmen.

Lebens- und Dienststationen 

Werner Philipp ist am 21. August 1967 im südsächsischen Erlabrunn im Erzgebirge geboren und dort aufgewachsen. Weil ihm der Erwerb des Abiturs in der damaligen DDR aus politischen Gründen verwehrt war, machte er seinen Abschluss an der »Zehnklassigen allgemeinbildenden polytechnischen Oberschule«. Daran schloss sich eine Ausbildung zum »Facharbeiter für Dachdeckung« an, nach der er den Weg in den pastoralen Dienst der Evangelisch-methodistischen Kirche einschlug.

Den Einstieg in seine pastorale Laufbahn bildete ein einjähriges Gemeindepraktikum im Bereich der Ostdeutschen Konferenz im Gemeindebezirk Netzschkau im Westen Sachsens. Danach studiert er von 1987 bis 1990 Theologie am Theologischen Seminar der EmK in Bad Klosterlausnitz und – nach der Wiedervereinigung des zuvor geteilten Deutschlands – von 1990 bis 1992 am Theologischen Seminar der EmK in Reutlingen (heute: Theologische Hochschule Reutlingen).

Als Pastor im Gemeindedienst der EmK machte Werner Philipp von 1992 an bis 1997 seine ersten Erfahrungen im zwischen Leipzig und Dresden gelegenen Gemeindebezirk Großenhain. In seinen weiteren Stationen ist er von 1997 an neun Jahre leitender Pastor im Bezirk Reichenbach, im Südwesten Sachsens, und danach von 2006 bis 2019 leitender Pastor im Bezirk Dresden-Emmauskirche. Während seines Gemeindedienstes in Dresden nimmt Philipp von 2009 an für drei Jahre am »Doctor-of-Ministry-Programm – Church Leadership Excellence« am Wesley Theological Seminary in Washington DC in den Vereinigten Staaten teil. Er schließt die Ausbildung mit einer erfolgreichen Dissertation als »Doctor of Ministry« (D.Min.) ab.

Darüber hinaus absolvierte er Ausbildungen in »Mediation und Konfliktmanagement« und belegte Kurse in Systemischer Organisationsberatung sowie Betriebswirtschaft für Führungskräfte. Zur Erteilung von Religionsunterricht an berufsbildenden Schulen im Freistaat Sachsen erhielt er 2017 die Vokation der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens. Seit 2019 bis zu seiner Wahl ins Bischofsamt war Philipp Superintendent für den Distrikt Zwickau in der Ostdeutschen Jährlichen Konferenz.

Werner Philipp ist verheiratet und hat zusammen mit seiner Frau vier erwachsene Kinder.

 

Porträt Bischof Werner Philipp D.Min., deutsch (PDF)

Portrait Bishop Werner Philipp D.Min, englisch (PDF)