Warum allein der Verstand nicht genügt

Alleine der Verstand wird die Welt nicht ordnen und gestalten, weil er sich oft mit Leidenschaft und Vorurteil paart. Erst die vereinten Kräfte von Glaube und Vernunft ordnen die Welt.

»Als ich jung war, sagte mein Vater zu mir: ›Kind, du glaubst, alles durch Argumentieren erreichen zu können. Aber du wirst nach und nach herausfinden, wie wenig man in der Welt mit dem Verstand ausrichten kann.‹ – Tatsächlich, sehr wenig! Leidenschaft und Vorurteil regieren die Welt – allerdings unter der Bezeichnung Verstand. Es ist unsere Aufgabe, mit den vereinten Kräften von Glaube und Vernunft, so gut wir können, dagegen anzugehen. Wenn Menschen sich mehr von ihren Leidenschaften als von ihrem Verstand bestimmen lassen, ist wenig Gutes von ihnen zu erwarten.«

John Wesley (1755)

John Wesley (1703-1791), der Begründer der methodistischen Bewegung, gilt als eine der wichtigsten Persönlichkeiten der neueren Kirchengeschichte. Als ordinierter Pfarrer der Kirche von England leitete er zusammen mit seinem Bruder Charles die methodistische Bewegung. Er war Evangelist, Theologe und Sozialreformer. So legte er rund 400.000 Kilometer auf dem Pferderücken und in Kutschen zurück, um 40.000 Predigten zu halten. Aus seinem im Wesentlichen aus Buchveröffentlichungen stammenden Privatvermögen verschenkte er 30.000 Pfund an Bedürftige. Sein soziales Verhalten ist prägendes Vorbild für die methodistische Bewegung bis heute.

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