Gottes Willen zu entdecken, geschieht eher nüchtern als durch große Eingebungen

Visionen, Träume, Eingebungen oder Gemütsbewegungen sind für manche Menschen sehr wichtig, um Gottes Willen zu entdecken und davon zu reden. John Wesley plädiert eher für klare biblische Regeln sowie Erfahrung und Vernunft unter dem Beistand des Geistes Gottes.

»Hüte dich, dir einzubilden, du hättest Gaben von Gott, die du gar nicht hast! Verlass dich nicht auf Visionen oder Träume, auf plötzliche Eingebungen oder starke Gemütsbewegungen irgendeiner Art! Bedenke: Nicht durch solche Dinge sollst du Gottes Willen bei bestimmten Gelegenheiten erkennen, sondern durch Anwendung der klaren biblischen Regel mithilfe der Erfahrung und der Vernunft und unter dem ständigen Beistand des Geistes Gottes! Nimm den Namen Gottes nicht unüberlegt in den Mund, rede nicht bei jedem geringfügigen Anlass von ›Gottes Willen‹, sondern lass all deine Worte und Handlungen von Ehrerbietung und Gottesfurcht bestimmt sein.«

John Wesley (1772)

John Wesley (1703-1791), der Begründer der methodistischen Bewegung, gilt als eine der wichtigsten Persönlichkeiten der neueren Kirchengeschichte. Als ordinierter Pfarrer der Kirche von England leitete er zusammen mit seinem Bruder Charles die methodistische Bewegung. Er war Evangelist, Theologe und Sozialreformer. So legte er rund 400.000 Kilometer auf dem Pferderücken und in Kutschen zurück, um 40.000 Predigten zu halten. Aus seinem im Wesentlichen aus Buchveröffentlichungen stammenden Privatvermögen verschenkte er 30.000 Pfund an Bedürftige. Sein soziales Verhalten ist prägendes Vorbild für die methodistische Bewegung bis heute.

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