Fasten setzt neue Kräfte frei

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Erst kommt noch Fasching. Danach, ab Aschermittwoch, dem 2. März, ist wieder Fasten angesagt. »emk.de« stellt die Fastenaktion »Ohne Moos nix los – 7 Wochen über Geld sprechen« vor. In der 44-seitigen Broschüre wird sieben Wochen lang über Geld gesprochen. Vom Ausschuss für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung der Süddeutschen Konferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) herausgegeben, soll die Fastenzeit dazu dienen, intensiv über das Thema Geld nachzudenken.

Tabuthema Geld anpacken

»Geld ist in unserer Welt eine der bestimmenden Größen«, schreibt Tobias Beißwenger im Vorwort des kleinen Aktionshefts. »Weil Geld so machtvoll ist«, betont der Reutlinger Superintendent, »ist es auch immer ein Prüfstein für unseren Glauben«. Die Fastenaktion solle dazu dienen, »sich dem Thema Geld auf ganz unterschiedliche Weise zu nähern, neu darüber nachzudenken und miteinander ins Gespräch zu kommen«. So könne das »Tabuthema« Geld angegangen werden und im Bezug zur Bibel und in seinen ethischen Konsequenzen diskutiert werden.

Für die Veröffentlichung steuerte Jörg Barthel, Professor für Altes Testament an der Theologischen Hochschule Reutlingen (THR), einen Beitrag über Besitz aus biblischer Perspektive bei. Der im Ruhestand lebende Bischof Walter Klaiber und der vormalige THR-Direktor Manfred Marquardt schreiben zum Thema Geld in der Bibel und bei John Wesley. Einen aufsehenerregenden Selbstversuch erzählt das Schweizer Pastorenehepaar Christine und Stefan Moll. Sie lebten während der Fastenzeit 2018 sechs Wochen lang vom Tagegeld, das im Schweizer Kanton Aargau an Asylsuchende gezahlt wird. »Die Aktion 2018 hat uns verändert«, schreiben sie in ihrem aufrüttelnden Beitrag. Weitere Artikel thematisieren ethische Geldanlagen, das Spenden oder die Funktionsweise von Geld. Das Heft kann im Eigenstudium gelesen werden oder während der Fastenzeit gemeinsam in einer Gruppe. Wenn es nach der Fastenzeit ein Tabuthema weniger gäbe, »wäre schon viel gewonnen«, meint Mitinitiator Beißwenger.

Neue Wege gehen

Weitere Fastenaktionen sind die von der Evangelischen Kirche in Deutschland beworbene Aktion »Üben! Sieben Wochen ohne Stillstand« und das von der christlichen Aktionsgruppe »Christians for Future« (Christen für die Zukunft) propagierte Fleischfasten.

Die seit 1983 durchgeführte Aktion der Evangelischen Kirche in Deutschland wird am Sonntag, dem 6. März, mit einem vom ZDF übertragenen Gottesdienst aus dem bei Nürnberg gelegenen Fürth eröffnet. Mit einem Fastenkalender werden während der Fastenzeit 47 Tage lang Denkanstöße in Text und Bild vermittelt, die sowohl persönlich als auch in Gruppen bedacht und umgesetzt werden können.

Das von Christians for Future propagierte Fleischfasten, zielt nach Informationen der Gruppe darauf ab, »dass die Klimakrise von uns verlangt, neue Wege zu gehen«. Weil bei der Produktion von Fleisch gegenüber anderen Lebensmitteln viel CO₂ entstehe sei Fleischfasten ein Ansatzpunkt zum Umdenken, der über die Fastenzeit hinaus wirken könne.

Allen Aktionen ist gemeinsam, dass die Fastenzeit dazu dienen kann, eingefahrene Lebensmuster aufzubrechen und damit offen für Neues zu werden. Eine Weile das zu vermeiden, für das sonst viel Zeit aufgebracht werde, setze neue Kräfte frei.