Dachstuhlbrand in Kirchennähe Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Obdach und zehn Bleche Pizza

Die Rauchsäule über drei Häusern in Velbert lässt erahnen, wie dramatisch die Situation für die betroffenen Menschen gewesen sein muss.
Die Rauchsäule über drei Häusern in Velbert lässt erahnen, wie dramatisch die Situation für die betroffenen Menschen gewesen sein muss. Die Feuerwehr löschte den Brand – die benachbarte EmK-Gemeinde bot den Betroffenen Obdach.
Bildnachweis: Feuerwehr Velbert
Die EmK-Gemeinde Velbert wurde in der vergangenen Woche nach Blitzeinschlag und Brand vorübergehend zum Notquartier für die davon betroffenen Nachbarn.
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In der vergangenen Woche wurde das Gemeindehaus der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Velbert Notquartier für die Bewohner dreier Häuser, die durch Blitzschlag in Brand gerieten. Grund dafür war ein über das Bergische Land hinwegziehendes großes Unwetter. In dem zwischen Wuppertal und Essen gelegenen Velbert führten Blitzeinschläge in mehreren Häusern zu Dachstuhlbränden mit großer, weit sichtbarer Rauchentwicklung. Die anrückende Feuerwehr bekämpfte die Brandherde und musste zwei der drei betroffenen Häuser evakuieren.

Die Mieter der in unmittelbarer Nähe gelegenen Kreuzkirche der EmK setzten sich sofort dafür ein, den von den Bränden und der Evakuierung betroffenen Hausbewohnern in den Räumen der Kreuzkirche mindestens vorübergehend ein Unterkommen zu ermöglichen. Die benachbarte Pizzeria spendierte spontan zehn Bleche Pizza, sodass in der Notsituation sogar fürs leibliche Wohl gesorgt war.

»Durch dieses beherzte Vorgehen konnte unsere Gemeinde 29 vom Brand betroffenen Bewohnern Unterkunft gewähren«, erzählt Marie-Luise Voswinkel. Zum Zeitpunkt des Brandes war die Velberterin als Stellvertreterin für ihren Gemeindebezirk bei der Norddeutschen Jährlichen Konferenz in Berlin. Aus der Ferne habe sie nur wenig zur Lösung der Situation vor Ort beitragen können. »Es waren unsere Mieter, die herumtelefonierten und den vom Brand Betroffenen den Zugang zur Kirche ermöglichten«, erklärt die Laienpredigerin.

Die Bewohner zweier Häuser seien später in ihre Wohnung zurückgekehrt. Nur die Bewohner des am stärksten betroffenen Hauses mussten vorübergehend im Gemeindesaal der Kirche untergebracht werden. »Toll – wie schnell wir wieder ein Dach über dem Kopf hatten!« und »Danke für die Ersthilfe!« waren zwei der Aussagen für den schnellen Einsatz und die Offenheit der EmK-Gemeinde. »Wir sind ja doch ein hilfreiches Wohnviertel – hätte ich nicht gedacht!«, war eine andere Originalstimme aus den betroffenen Häusern, die das Staunen über Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft zum Ausdruck brachte.

»So kann Gemeinde auch sein«, ist Voswinkel dankbar für funktionierendes Zusammenwirken, obwohl die Verantwortlichen des Gemeindebezirks gar nicht sofort erreichbar gewesen seien. »Ein bisschen stolz bin ich schon auf unsere Gemeinde in Velbert«, schiebt sie nach. »Da bleibt nur ein riesengroßes Dankeschön.«

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de