»Rundfunkseelsorger« Kurt Scherer verstorben
Kurt Scherer, Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) und langjähriger stellvertretender Direktor und Seelsorgeleiter des in Wetzlar ansässigen Evangeliums-Rundfunks (ERF), ist tot. Wie erst vor kurzem von seiner Familie vermeldet, starb er bereits am 2. Oktober im Alter von 85 Jahren.
Scherer war von 1963 bis 1969 Pastor für die südlich von Frankfurt am Main gelegene Gemeinde in Dreieich-Sprendlingen, damals noch zu einer der beiden Vorgängerkirchen der EmK gehörig. Seit 1969 arbeitete er für den christlichen Privatsender und leitete daneben bis 1972 auch die Wetzlarer EmK-Gemeinde. Von 1977 an war er für die Seelsorgeabteilung des ERF verantwortlich. In dieser Aufgabe führte er die Sendereihe »Sprechstunde« ein, in der er auf Hörerfragen einging und nach der Sendung auch Anrufe entgegennahm.
Durch seine Rundfunkarbeit wurde Scherer im gesamten deutschen Sprachraum bekannt. Darüber hinaus verfasste er Bücher zu christlicher Lebenshilfe und Seelsorge. Nach einem Hirninfarkt 1994 mit daraus folgenden Gleichgewichtsstörungen trat Scherer 1995 vorzeitig in den Ruhestand. Bis Ende November 2018 moderierte er beim Sender ERF-Plus die Hörfunkreihe »Senior«. Bis zu diesem Zeitpunkt gestaltete er, wie er selbst anlässlich seines achtzigsten Geburtstags erzählte, fast dreitausend Rundfunksendungen.
Scherer war außerdem Mitinitiator und Vorsitzender des Glaubenshofs Cyriaxweimar in Marburg, einer Lebensgemeinschaft für sozialtherapeutische Seelsorge. In seinen letzten Lebensjahren war er durch Folgen aus seiner Diabetes-Erkrankung gesundheitlich stark eingeschränkt und musste regelmäßig Schmerzmedikamente einnehmen. Scherer hinterlässt seine Ehefrau und drei erwachsene Söhne.
Der Autor
Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.