Norddeutsche Konferenz Von Ralf Würtz (kur)  | 

Sich vom defizitären Blick auf die Kirche lösen

Gabriel Straka (Superintendent des Berliner Distrikts), Eva Hillebold (IPOS), Christoph Gerken (IPOS)
Gabriel Straka (Superintendent des Berliner Distrikts), Eva Hillebold (IPOS), Christoph Gerken (IPOS)
»Wie kann Kirche neu gelebt werden?«, war eine der Fragen, zu denen sich in Berlin engagierte Methodisten trafen, um über den Weg der EmK nachzudenken.
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Seit 2015 gestaltet die Norddeutsche Jährliche Konferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) einen als »Zukunftsprozess« bezeichneten Weg, der am vergangenen Samstag (8. April) in Berlin »Station machte«. In diesem Prozess wird auf unterschiedliche Art und Weise wichtigen Fragen des kirchlichen Lebens und der Zukunftsfähigkeit der Kirche nachgegangen. Dabei spannt sich der Bogen von Themen von »methodistischer Identität« bis zur Frage wie Ökumene gelebt werden kann.

In seiner Ansprache an die rund 30 Teilnehmer ermunterte Gabriel Straka, Superintendent des Berliner Distrikts, sich von dem bisherigen »defizitären Blick auf die Kirche« zu lösen und mehr über das zu sprechen, »was uns am Glauben in unserer Kirche wichtig ist«. Das Schwerpunktthema dieses Tages lautete »Gemeinden besuchen sich«. In der Diskussion wurden die Chancen und Möglichkeiten gegenseitiger »Testbesuche« für die eigene Gemeindeentwicklung erörtert, aber auch ein Blick dafür entwickelt, wo Stolperfallen sind und Verunsicherung droht. »Eine Rückmeldung über die eigene ›Willkommenskultur‹ kann wichtig sein«, erläuterte Gabriel Straka und regte an, bei der Umsetzung einer solchen Idee bereits im Vorfeld »Spielregeln« zu vereinbaren. In immer wieder wechselnden Kleingruppen wurden die Erwartungen und Chancen derartiger Besuche erörtert. Moderiert wurde der Thementag von Eva Hillebold und Christoph Gerken, die am Institut für Personalberatung, Organisationsentwicklung und Supervision in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (IPOS EKHN) tätig sind. Beide begleiten die Norddeutsche Konferenz schon seit dem Start des Zukunftsprozesses vor knapp zwei Jahren. Am Ende des Tages hatten die Teilnehmer einen Pool von Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit in den Gemeinden entwickelt.

Der Autor

Ralf Würtz ist Laienprediger und kommt aus der EmK-Gemeinde in Berlin-Charlottenburg. Mit seiner Internet- und Medienagentur »gotoralf« betreut er auch die Internetarbeit der EmK.

Zur Information

Norddeutsche Jährliche Konferenz
Die Norddeutsche Konferenz umfasst die Distrikte Berlin, Essen und Hamburg in den Bundesländern Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern sowie teilweise Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Der flächenmäßig größte der drei deutschen Konferenzbereiche ist Heimat von 101 Gemeinden mit mehr als 10.000 Kirchengliedern und -angehörigen (Stand 31.12.2015).

Berliner Distrikt
Die Gemeinden des Berliner Distrikts liegen in den Ländern Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern in einem Umfeld, in dem der Abbruch kirchlicher Traditionen für die Mehrzahl der Menschen mehr als zwei Generationen zurückliegt. Ca. 1.600 Methodisten gehören zu insgesamt 14 Gemeinden in Berlin, über 500 gehören zu insgesamt 15 Gemeinden außerhalb Berlins, die teils über 100 km voneinander entfernt sind.