Wenn Christen bedrängt werden Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Die Lage der Christen im Nahen Osten

Das Kreuz auf einem Gebäude signalisiert den Versammlungsort von Christen. Hier das Kuppelkreuz der Grabeskirche in Jerusalem. Aber die Christenheit im Nahen Osten, besonders in Nordsyrien und im Nordirak, ist unter Druck.
Das Kreuz auf einem Gebäude signalisiert den Versammlungsort von Christen. Hier das Kuppelkreuz der Grabeskirche in Jerusalem. Aber die Christenheit im Nahen Osten, besonders in Nordsyrien und im Nordirak, ist unter Druck.
Bildnachweis: Michael Illi
Die Wiege der Christenheit in Nordsyrien und im Nordirak ist in Gefahr. Die Christen dort werden bedrängt und verfolgt. Ein Podiumsgespräch klärt auf.
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Die Wurzeln des Christentums liegen im Nahen Osten. Jesus hat Aramäisch gesprochen, vor Damaskus wurde Saulus zu Paulus, und die Ninive-Ebene ist die Heimat der ältesten christlichen Gemeinschaften, die von den Jüngern Petrus und Thomas gegründet wurden. Aber dort herrscht Krieg, und die Christen in diesen Regionen werden aufgrund ihres Glaubens und aus vielen anderen Gründen bedrängt, verfolgt und benachteiligt.

Eine verzweifelte Lage

Mit dieser Not beschäftigt sich eine am Freitag, dem 9. Juni, live über das Internet übertragene Veranstaltung aus der Katholischen Akademie in Berlin. In dieser Veranstaltung wird auf die verzweifelte Lage der Christen im Nahen Osten aufmerksam gemacht. Krieg, Kriegsfolgen, Verfolgung und die alltägliche Perspektivlosigkeit werden in einem Podiumsgespräch thematisiert. Die Veranstaltung wird durchgeführt zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), dem Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg (ÖRBB) und der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD).

Der Verlust der Vielfalt schadet allen

Am Podiumsgespräch beteiligen sich Maria Flachsbarth, die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Erzpriester Elias Esber, der Beauftragte für Flüchtlinge und Migration der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, Markus Dröge, emeritierter Bischof und Vorsitzender der Evangelischen Mittelost-Kommission, sowie Wiltrud Rösch-Metzler von Pax Christi, die das Gespräch moderiert.

Im Gespräch geht es auch um die Frage, was getan wird, um Christen im Nahen Osten zu unterstützen und wie diese Unterstützung beschaffen sein müsse, damit nicht andere Minderheiten und Mehrheiten gegeneinander ausgespielt werden. Laut Veranstalterinformationen geht es nicht nur um Christen. Die Situation betreffe ebenso Angehörige anderer Religionen und Weltanschauungen. Allerdings bräuchten die Christen vor Ort in besonderer Weise Unterstützung, um das kostbare Erbe der urchristlichen Wiege für die Ausbreitung des Christentums in alle Welt zu erhalten. Ein Erbe, das, so heißt es in der Information, »auch darin besteht, dass es eine lange Tradition des Zusammenlebens verschiedener Religionen und Ethnien gibt, die aneinander und miteinander gewachsen sind«. Der Verlust dieser Vielfalt schade allen, auch denen, die sich schlussendlich behaupten könnten.

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de

Weiterführende Links

Veranstaltungsprogramm »Was tun? Zur Lage der Christen im Nahen Osten«

Zur Information

Die Veranstaltung findet am 9. Juni um 19 Uhr in der Katholischen Akademie in Berlin statt und wird live übertragen. Sie wird gemeinsam veranstaltet von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), dem Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg (ÖRBB), der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD) und der Katholischen Akademie in Berlin e.V.

Persönliche Zeugnisse, die die schwierige Situation von Christen im Nahen Osten eindrücklich wiedergeben, sind auf dem Video-Kanal des ÖRBB zu finden.