Jährliche Konferenz Schweiz Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Ein Kaleidoskop als Modell für die Einheit

Mehrere Länder und zwei Sprachen: das ist die Wirklichkeit für die EmK in der Schweiz sowie in Frankreich und Nordafrika. Die Kommunikation der für diese Länder zuständigen Jährlichen Konferenz ist daher konsequent zweisprachig.
Mehrere Länder und zwei Sprachen: das ist die Wirklichkeit für die Evangelisch-methodistische Kirche in der Schweiz sowie in Frankreich und Nordafrika. Die Kommunikation der für diese Länder zuständigen Jährlichen Konferenz ist daher konsequent zweisprachig.
Bildnachweis: Klaus Ulrich Ruof, EmK-Öffentlichkeitsarbeit
Im schweizerischen Schaffhausen tagte die für Schweiz, Frankreich und Nordafrika zuständige Jährliche Konferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche.
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Die Jährliche Konferenz Schweiz-Frankreich-Nordafrika, das für den Arbeitsbereich in diesen Ländern zuständige Kirchenparlament der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK), tagte vom 15. bis 19. Juni in Schaffhausen. Die Konferenzmitglieder diskutierten Kriterien, wie die Kirche künftig die ihr zur Verfügung stehenden Mittel und Möglichkeiten einsetzen will. Außerdem berieten sie ein Modell, wie trotz unterschiedlicher Auffassungen in sexualethischen Fragen ein gemeinsamer Weg als Kirche möglich ist.

Trotz Unterschieden den Missionsauftrag gemeinsam leben

Auf Basis einer umfangreichen Vorarbeit diskutierten die Mitglieder der Konferenz einen Vorschlag zur Überwindung von Spannungen, die aus unterschiedlichen Sichtweisen zu sexualethischen Fragen resultieren. Der unter dem Titel »Kaleidoskop – den Missionsauftrag leben« vorliegende Lösungsvorschlag, sollte dazu ermutigen, trotz unterschiedlicher Überzeugungen einen gemeinsamen Weg in die Zukunft zu gehen. Mit großer Mehrheit bei nur vier Gegenstimmen, verständigten sich die Stimmberechtigten auf die Weiterarbeit an der Vorlage. Grundsätzlich zielt der Einigungsvorschlag darauf ab, dass die Kirche und die Gemeinden sich in sexualethischen Fragen öffnen können, sodass »verschiedene Überzeugungen zu den vorliegenden Fragen rund um Eheschließung und pastoralen Dienst und die dazugehörige Praxis gleichberechtigt möglich« sind. Erklärterweise soll das Miteinander traditioneller und liberaler Ansichten weiterhin möglich sein, indem vor allem für Regionen wie Frankreich und Nordafrika, die traditionelle Sicht beibehalten werden kann, indem »angemessene Regelungen» in deren »interne Reglemente« aufgenommen werden können.

Ausweiten – Umsteuern – Schließen

Ausführlich diskutierten die Konferenzmitglieder ein sogenanntes »Ressourcen-Einsatz-Modell«. Darin werden ganz neu Kriterien, Strukturen und Abläufe beschrieben, mit denen künftig Personal, Wissen, Räume und Finanzen in der Kirche und den Gemeinden eingesetzt werden sollen. Das Modell soll dazu dienen, die Planungen für jeden Gemeindestandort und jedes kirchliche Projekt zu verbessern und in regelmäßigen Abständen auszuwerten. Damit könne zielgenau ermittelt werden, ob Standorte oder Projekte ausgeweitet werden könnten, ob umgesteuert werden oder ob gegebenenfalls sogar eine Einstellung der Arbeit erfolgen muss. Im Grundsatz war das Modell im vergangenen Jahr schon beschlossen worden. Die zur Tagung vorgelegte Darstellung war eine differenzierte Ausführung, die jetzt weiterentwickelt werden soll.

Eine inhaltlich noch unausgereifte Idee

Bis ins Schweizer Fernsehen hinein bekam im Vorfeld der Tagung die Überlegung einer zeitlich befristeten Kirchengliedschaft Aufmerksamkeit. Die vorbereiteten Tagungsunterlagen zielten darauf ab, neben der weiterhin unbefristeten Kirchengliedschaft eine »Kirchengliedschaft auf Zeit« einzuführen, um dem Lebensgefühl jüngerer Generationen Rechnung zu tragen. Diese seien stärker an Lebensabschnitten orientiert und seien an temporäre Engagements gewohnt, wie der Antrag der Kommission für theologische und kirchliche Fragen betont. Ihnen entgegenzukommen und das »inhaltlich-theologische Verständnis von Mitgliedschaft« positiv nahezubringen, könne mit dem Angebot einer befristeten Kirchengliedschaft erreicht werden. Den Konferenzmitgliedern war nach intensiver Diskussion die Unterscheidung zwischen kurzzeitiger Kirchengliedschaft und unbefristet gültigem Glaubensbekenntnis nicht eindeutig genug. Der Sachverhalt soll daher in überarbeiteter Form zur nächsten Konferenztagung wieder vorgelegt werden.

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de

Zur Information

Die Jährliche Konferenz Schweiz-Frankreich-Nordafrika ist ein Kirchenparlament der Evangelisch-methodistischen Kirche. Der Zuständigkeitsbereich umfasst Kirchgemeinden in der Schweiz sowie in Frankreich, Belgien und Nordafrika mit rund 4.900 Kirchengliedern und Kirchenangehörigen in 100 Gemeinden in der Schweiz und 1.350 Kirchengliedern und Kirchenangehörigen in 25 Gemeinden in den frankophonen Gebieten Frankreich, Belgien und Nordafrika. Der zuständige Bischof ist Dr. Patrick Streiff. Sein Dienstsitz ist in Zürich.
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