Vergessenes Krisengebiet Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Friedensmission für Region Bergkarabach gefordert

Die Schwarz-Weiß-Grafik zeigt eine nach rechts fliegende Friedenstaube. Sie ist aus vielen kleinen Grafiken zusammengesetzt. Diese zeigen stilisierte Waffen wie Handgranaten, Pistolen, Raketen oder Panzer.
Die Kirchen in Deutschland fordern die Bundesregierung auf, sich für den Schutz der Menschenrechte in der Region Bergkarabach und Armenien einzusetzen.
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Der jüngste Konflikt in Bergkarabach ist aus dem Blickfeld vieler geraten. Die Kirchen fordern von der Politik, die Situation in der Region zu befrieden.
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Die Kirchen in Deutschland fordern die Bundesregierung auf, sich für den Schutz der Menschenrechte in der Region Bergkarabach und Armenien einzusetzen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, die Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Präses Annette Kurschus, und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, Erzpriester Radu Constantin Miron schrieben dazu einen Brief an Bundesaußenministerin Annalena Baerbock.

Darin heißt es: »Ohne Einschreiten der internationalen Staatengemeinschaft sind in Bergkarabach verbliebene ethnische Armenier der Willkür der aserbaidschanischen Regierung und des Militärs ausgesetzt.« Aus diesem Grunde ersuche man die Bundesaußenministerin, »wirksame Schritte zu ergreifen, um die aserbaidschanische Regierung zu einer gerechten und friedlichen Lösung des Konflikts zu bewegen«. Der Brief war bereits am 20. Oktober versandt worden.

Im Brief danken drei ökumenischen Vertreter auch für Maßnahmen, die »zu einer Verbesserung der Sicherheitslage bereits ergriffen wurden«. Gleichzeitig fordern sie, dass die Einhaltung der Menschenrechte und der UN-Konventionen durch internationale Beobachter in Armenien und in der Region Bergkarabach überwacht werden müssten.

Infolge des Angriffs Aserbaidschans auf das mehrheitlich von Armeniern bewohnte Kerngebiet Bergkarabachs im Südosten des Kaukasus am 19. September wurden laut Mitteilung über zweihundert Armenier getötet und weit mehr verletzt. Dem Angriff sei eine neunmonatige Sperre der Zufahrtswege nach Bergkarabach vorausgegangen, was zu Hunger und medizinischer Unterversorgung und in deren Folge zu Toten und einer stark erhöhten Sterberate bei Neugeburten in der Region geführt habe.

Am 28. September hatte die Regierung der international nicht anerkannten Republik Arzach (Bergkarabach) nach ihrer militärischen Niederlage die Auflösung der Republik zum 1. Januar 2024 beschlossen. Seitdem sind mehr als 100.000 Menschen aus der Region geflohen. Armenien erhält internationale Unterstützung zur Versorgung der Flüchtlinge, sei aber angesichts der Größe der Aufgabe überfordert.

 

Weiterführende Links

ACK-Artikel: Einsatz für gerechte und friedliche Lösung in Armenien  

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de

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Zur Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland gehören achtzehn Kirchen. Weitere sieben Kirchen sind Gastmitglieder. Fünf Organisationen haben Beobachterstatus. Schwerpunkte der Arbeit der 1948 gegründeten ACK sind die theologische Reflexion, das Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung sowie das gemeinsame Gebet und der Kontakt zu anderen ökumenischen Organisationen. Die ACK gestaltet dazu unter anderem den jährlichen zentralen Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen und richtet den ökumenischen Tag der Schöpfung im September aus. Auch die Vergabe des Ökumene-Preises liegt in den Händen der ACK. Ihr Vorsitzender ist derzeit Erzpriester Radu Constantin Miron von der Griechisch-Orthodoxen Metropolie in Deutschland. Die Geschäftsstelle der ACK in Deutschland, genannt »Ökumenische Centrale«, hat ihren Sitz in Frankfurt am Main.

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