Multikulturelle Gemeinden Von Kirk Sims (kur)  | 

Migration als Chance für die Gemeindearbeit erkennen

Ein Dutzend Männer und Frauen unterschiedlicher Nationalität singen stehend und mit erhobenen Händen. Einige haben eine Handtrommel in der Hand und begleiten den Gesang.
Die Teilnehmer einer internationalen Schulung für interkulturelle Gemeindeentwicklung bringen einen Liedbeitrag im Gottesdienst der EmK-Gemeinde in Göppingen ein.
Bildnachweis: Klaus Ulrich Ruof, EmK-Öffentlichkeitsarbeit
Überall in Europa kommen auch Kirchengemeinden mit Migranten in Kontakt. Ein EmK-Schulungsprogramm bietet Hilfe für die multikulturelle Ausrichtung.
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Mitte September traf sich der Kursjahrgang 2023 des Instituts für multikulturell ausgerichtete Gemeindearbeit (Institute of Multicultural Ministry) im Bildungs- und Begegnungszentrum der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Stuttgart.

Migration: Herausforderungen und Chancen

Die Vielfalt des Methodismus in Europa widerspiegelnd, kamen die Teilnehmer aus methodistischen Gemeinden und Einrichtungen in Italien, dem Vereinigten Königreich, Tunesien, der Schweiz, Norwegen, Deutschland, Tschechien, Dänemark, Irland und der Ukraine. Viele dieser Gemeindeverantwortlichen haben selbst einen Migrationshintergrund. Alle arbeiten in Gemeinden, die multikulturell ausgerichtet sind oder die eine solche Ausrichtung anstreben oder sich damit befassen.

Das Schulungsangebot für multikulturell ausgerichtete Gemeindearbeit startete 2019 auf Initiative von Üllas Tankler. Der aus Estland kommende EmK-Pastor ist Europasekretär des internationalen Missions- und Hilfswerks der EmK (General Board of Global Ministries). Angesichts der überall in Europa wahrnehmbaren Folgen von Migration und der sich damit bietenden Missionsmöglichkeiten hatte Tankler die Idee, Leitungspersönlichkeiten verschiedenster methodistischer Gemeinden und Arbeitszweige aus ganz Europa zusammenzubringen, um sie »zu verbinden, zu motivieren und auszurüsten«. Neben Unterricht und gemeinsamem Lernen sollen die Teilnehmer gestärkt werden und sich gegenseitig vernetzen. So können sie sich in ihren ähnlichen Situationen gegenseitig helfen und um Rat fragen.

Während des Lehrgangs im September ging es immer um die Frage, was eine multikulturelle Ausrichtung der Gemeindearbeit benötigt. Dazu gehörten Themen wie die Auslegung und Interpretation biblischer Texte, eine sich an der jeweiligen Lebenssituation ausrichtende Theologie, der Umgang mit Konflikten und die Gestaltung interkultureller Gottesdienste. Darüber hinaus besuchte die Lehrgangsgruppe den Sonntagsgottesdienst der EmK-Gemeinde in Göppingen. Hans Martin Hoyer, der dortige Pastor, informierte zusammen mit Gemeindegliedern darüber, wie sich die Gemeinde für aus dem Iran kommende farsi-sprechende Migranten öffnete.

Dank für Gastfreundschaft und inhaltliche Unterstützung

Die Verantwortlichen des multikulturellen Weiterbildungsangebots sind sehr dankbar für die Unterstützung und Teilnahme von Leitungspersonen der EmK aus Deutschland. Dazu gehörten Pastor Wilfried Röcker und die Mitarbeiter des Bildungs- und Begegnungszentrums der EmK in Stuttgart und deren hervorragende Gastfreundschaft. Pastor Frank Aichele, der als Koordinator für die Arbeit mit Migranten und die internationalen Gemeinden in Deutschland zuständig ist, gab einen Überblick über die multikulturellen EmK-Gemeinden in Deutschland. Außerdem hielt Stephan von Twardowski, Professor an der Theologischen Hochschule Reutlingen und Mitglied im Beirat des multikulturellen Schulungsprogramms, eine theologische Vorlesung.

 

Weiterführende Links

Informationen in englischer Sprache zum Institut für multikulturell ausgerichtete Gemeindearbeit (Institute for Multicultural Ministry)
Artikel in italienischer Sprache zur September-Schulung des Instituts für multikulturell ausgerichtete Gemeindearbeit 

Der Autor

Dr. Kirk Sims stammt aus den USA und ist Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche. Er ist Berater und theologischer Pädagoge des internationalen Missions- und Hilfswerks der Evangelisch-methodistischen Kirche. Zurzeit lebt er mit seiner Frau in Prag, Tschechien. Kontakt über: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de

Zur Information

Der Lehrgang des Instituts für multikulturell ausgerichtete Gemeindearbeit (Institute for Multicultural Ministry) findet jährlich im Bildungs- und Begegnungszentrum der Evangelisch-methodistischen Kirche in Stuttgart in Zusammenarbeit mit der Theologischen Hochschule Reutlingen statt. Zum Programm gehören Vorlesungen zu Themen wie Hermeneutik (Lehre der Auslegung), Missio Dei (Sendung Gottes), soziale Gerechtigkeit, Migrationsmuster, Kontextualisierung und interkulturelle Kompetenzen. Die Lehrkräfte verbringen die ganze Unterrichtswoche zusammen mit den Lehrgangsteilnehmern. Zum Programm gehören auch praktische interkulturelle Gottesdienstübungen sowie Besuche von Gemeinden, die sich in ihrer Arbeit auf Migranten oder ethnische Minderheiten ausrichten.

Informationen in englischer Sprache
Kontakt: Dr. Üllas Tankler, utankler(at)umcmission.org; Europasekretär des internationalen Missions- und Hilfswerks der EmK (General Board of Global Ministries)