Diakoniewerk Martha-Maria Von Volker Kiemle (kur)  | 

Geld als Mittel, um Menschlichkeit zu organisieren

Der aus dem Amt scheidende Vorstandsvorsitzende des Diakoniewerks Martha-Maria, Andreas Cramer (links), und sein Nachfolger Dr. Hans-Martin Niethammer. Bischof Harald Rückert nahm die Entpflichtung und Diensteinführung vor.
Der aus dem Amt scheidende Vorstandsvorsitzende des Diakoniewerks Martha-Maria, Andreas Cramer (links), und sein Nachfolger Dr. Hans-Martin Niethammer. Bischof Harald Rückert nahm die Entpflichtung und Diensteinführung vor.
Bildnachweis: Volker Kiemle, Martha-Maria
Feierlicher Festakt in Martha-Maria Nürnberg: Andreas Cramer wird in den Ruhestand verabschiedet und Hans-Martin Niethammer in sein neues Amt eingeführt.
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Mit einem Festakt am gestrigen Freitag (24. Juli) wurde Andreas Cramer, der Vorstandsvorsitzende des Diakoniewerks Martha-Maria, in den Ruhestand verabschiedet. Cramer hatte dieses Amt zwanzig Jahre inne. Dafür erhielt er das Goldene Kronenkreuz, die höchste Auszeichnung der Diakonie in Deutschland. Zugleich wurde Hans-Martin Niethammer als Nachfolger in sein neues Amt eingeführt.

Mut, Kraft und klare Vision

Andreas Cramer, gelernter Verwaltungswirt und Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) hat zwanzig Jahre lang das Diakoniewerk Martha-Maria als Vorstandsvorsitzender gelenkt und geprägt. Unter seiner Führung wurde die heutige Unternehmensstruktur geschaffen. Das Unternehmensleitbild und die Zukunftsstrategie »Martha-Maria 2020« hat Cramer maßgeblich entwickelt und über zahlreiche Seminare in die Mitarbeiterschaft getragen.

Beim Festakt anlässlich der Verabschiedung und Amtsübergabe betonte Harald Rückert, der Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche für Deutschland, Cramer habe immer den Traum gelebt, der schon die Gründerinnen und Gründer des Diakoniewerks beseelt und geleitet habe: Mit Mut, Kraft und einer klaren Vision Veränderung anzugehen und Nächstenliebe zu gestalten. Cramer habe in den zurückliegenden Jahren diesem Traum immer wieder neue, konkrete Gestalt verliehen. »Das Zeugnis der Diakonissen war Inspiration, Kraftquelle und Motivation für Ihren Einsatz«, betonte Rückert.

Im Rahmen des Festakts wurde Hans-Martin Niethammer als neuer Vorstandsvorsitzender des Diakoniewerks Martha-Maria eingeführt. Der promovierte 62-jährige Theologe war zuletzt Leitender Pastor des EmK-Gemeindebezirks Böblingen. Von 2001 an war er zehn Jahre lang Superintendent des Stuttgarter Distrikts der EmK und hat darüber hinaus in vielen Gremien, häufig als Vorsitzender, die kirchliche Arbeit aktiv in vielen wichtigen Bereichen mitgestaltet. Er wird das Amt am 1. September antreten.

Kronenkreuz in Gold

Wegen der Corona-Pandemie kamen die meisten Grußworte per Video. Ministerpräsident Markus Söder dankte Cramer für eine »sehr erfolgreiche Zeit«. Martha-Maria sei »eine großartige Marke, hinter der ein ganz besonderer Geist steht: der Geist der Nächstenliebe«. Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König betonte, Cramer habe »Martha-Maria zu dem gemacht, was es heute ist«. »Martha-Maria gehört zu Nürnberg wie die Burg und die Bratwurst.«

Der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, würdigte Cramers Engagement in der bundes- und europaweiten Diakonie. Seinen besonderen Dank brachte auch Dieter Kaufmann, der Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg, zum Ausdruck. Cramer habe die freikirchliche Diakonie vertreten und damit die innerevangelische Ökumene gestärkt. Grüße kamen auch von Arlindo Romao, dem Direktor des Landkrankenhauses in Chicuque in Mosambik, mit dem Martha-Maria eine langjährige Partnerschaft verbindet, sowie von den Geschäftsführern der Martha-Maria-Gesellschaften.

Eine besondere Auszeichnung hatte Bayerns Diakonie-Chef Michael Bammessel mitgebracht: Er verlieh Andreas Cramer das Goldene Kronenkreuz, die höchste Auszeichnung der Diakonie in Deutschland. Cramer habe die Stimme der freikirchlichen Diakonie in den Gremien der Diakonie überzeugend und leidenschaftlich vertreten. Bammessel begrüßte zugleich Hans-Martin Niethammer und versicherte ihm, dass Franken und Württemberger viele Ähnlichkeiten hätten.

Der vormalige bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein, der dem Diakoniewerk schon seit Jahrzehnten eng verbunden ist, würdigte Cramer als Diakonie-Unternehmer, für den Geld immer Mittel gewesen sei, um Menschlichkeit zu organisieren. »Führung bestimmt den Geist einer Einrichtung, und Ihre Führung hat man in Martha-Maria gespürt.«

Der Autor
Volker Kiemle ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit des Diakoniewerks Martha-Maria in Nürnberg. Kontakt: Oeffentlichkeitsarbeit(at)Martha-Maria.de

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