Süddeutsche Konferenz tagt Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Komplett umgekrempelt

Zum »Aufbrechen« muss man die Kirche verlassen. Das Clown-Duo Annette Heeß und Jörg Danner führte die Predigt des Eröffnungsgottesdienstes clownesk tiefgründig weiter.
Zum »Aufbrechen« muss man die Kirche verlassen. Das Clown-Duo Annette Heeß und Jörg Danner führte die Predigt des Eröffnungsgottesdienstes clownesk tiefgründig weiter.
Bildnachweis: Klaus Ulrich Ruof, EmK-Öffentlichkeitsarbeit
»Aufbrechen« in vielen Facetten – das Motto der Süddeutschen Jährlichen Konferenz zieht sich wie ein roter Faden durch die Auftaktveranstaltungen.
2 Minuten

Am gestrigen Mittwoch wurde die noch bis Sonntag dauernde Süddeutsche Jährliche Konferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) mit einem Gottesdienst unter Leitung von Pastorin Mareike Bloedt und Pastor Hartmut Hilke eröffnet. Rund 600 Konferenzmitglieder und Gäste erlebten in der Stuttgarter Stiftskirche unter dem Konferenzmotto »Aufbrechen« einen abwechslungsreichen Abend.

Sich für unkonventionelle Gedanken öffnen

Dass sich »Aufbrechen« als Thema mutig anhört, aber in Wirklichkeit gar nicht so einfach ist, legte der Superintendent des Stuttgarter Distrikts, Siegfried Reissing, in seiner Predigt dar. Darin ging es um den Apostel Paulus, der durch eine Begegnung mit Christus »aufgebrochen« und völlig verändert wurde. Hatte er zuvor noch mit Eifer und blinder Wut Christus und die Christen verfolgt, »lernte er nun, neu zu sehen und zu denken«, so Reissing. »Letztlich krempelt er seine gesamte Theologie komplett um«, beschrieb der Prediger dieses für Paulus so einschneidende Erlebnis. So richtete Reissing zum Ende der Predigt hin die Frage an die Gottesdienstgemeinde, ob sie bereit sei, sich wie Paulus »aufbrechen zu lassen«. »Sind wir offen für das, was Christus an und mit seiner Kirche vorhat?« Das könnte auch, wie bei Paulus, bedeuten, dass Gott »einen anderen Weg« zeigen könnte, »ob wir nun damit rechnen oder nicht«. Dazu gehöre die Bereitschaft, sich von neuen Gedanken und Ideen anrühren zu lassen. »Vielleicht geschieht Gottes Aufbruch bei uns ja genau dort, wo Menschen sich dafür öffnen, dass da jemand neue, ungewohnte und unkonventionelle Gedanken hat«, schlussfolgerte Reissing aus der Erfahrung des Paulus.

Vieles ausprobieren, möglichst alle mitnehmen

Im Gottesdienst und bei einem vorausgehenden Empfang überbrachten ökumenische Gäste Grüße aus verschiedenen Kirchen. Zu Wort kamen der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Baden Württemberg, Pfarrer Albrecht Haizmann, der Stadtdekan der evangelischen Landeskirche in Stuttgart, Sören Schwesig, der Leiter der Herrnhuter Missionshilfe der Evangelischen Brüder-Unität aus Bad Boll, Pfarrer Raimund Hertzsch, die Prälatin der evangelischen Landeskirche in Württemberg und Pfarrerin an der Stiftskirche, Gabriele Arnold, sowie Bernhard Kees vom Stadtdekanat Stuttgart als Vertreter der römisch-katholischen Kirche. Alle Grußredner ließen sich vom »Aufbrechen«-Motto inspirieren. »Aufbrechen« bedeute »Vieles ausprobieren, aber möglichst alle mitzunehmen«, sagte beispielweise der Vertreter der römisch-katholischen Kirche. Er und die anderen Gäste knüpften daran ermutigende Wünsche für die Tagung der Süddeutschen Konferenz.

Bereits am Nachmittag hatten sich rund 150 Frauen in der Hoffnungskirche der EmK in der Stuttgarter Innenstadt zum Konferenzbegegnungstag der Frauen getroffen. In einem bunten Programm mit Interviews, Workshops und Zeit für Begegnung ging es auch in dieser Veranstaltung um die verschiedenen Aspekte, wie Aufbruch geschieht und was sich dadurch im Leben verändert.

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de

Weiterführende Links

www.emk-sjk.de

Zur Information

Die Süddeutsche Konferenz umfasst 242 Gemeinden mit rund 28.250 Kirchengliedern und Kirchenangehörigen in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland sowie Teilen von Nordrhein-Westfalen.