Mut zum Hören
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Der ZDF-Fernsehgottesdienst am 29. Januar wird aus der evangelisch-methodistischen Friedenskirche in Zwickau übertragen. Im Mittelpunkt steht dabei das Fensterbild der Coburger Glasmaler Carl und Adalbert Bringmann, das Jesus zwischen der hörenden Maria und der agierenden Marta zeigt.
Hören bevorzugt
Marta und Maria sind auf diesem Bild gleichrangig rechts und links neben Jesus dargestellt. Dabei werde der »Fokus auf das aufmerksame Hören der Maria« gerichtet, erklärt Christian Posdzich. Der für die Friedenskirche zuständige Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) wird gemeinsam mit seiner Ehefrau, Kathrin Posdzich, im Gottesdienst predigen. Natürlich brauche es die »Geschäftigkeit der ›Martas‹, in unseren Gemeinden, in der Gesellschaft, in den Familien«. Jedoch habe die biblische Geschichte »eine deutliche Präferenz: Das Hören der Maria«. Für dieses Hören brauche es Mut, sich auf Gott und das Gegenüber gleichermaßen einzulassen.
Intensive Vorbereitung
Die Vorbereitung des Fernsehgottesdienstes dauerte rund ein dreiviertel Jahr. Im Mittelpunkt stand dabei das Fensterbild, welches seit der Einweihung der Friedenskirche 1931 Blickfang in jedem Gottesdienst ist. Sich damit neu auseinanderzusetzen, habe einen besonderen Reiz gehabt, heißt es aus der Gemeinde. Die »Herausforderungen unserer Zeit und die Beobachtungen in unserer Gesellschaft« seien in die Überlegungen aufgenommen worden. Posdzich und blickt schon vor der Liveübertragung dankbar zurück: »Es war eine intensive Zeit und es wurde uns immer bedeutsamer, bei aller Geschäftigkeit des Alltags den Fokus aufs aufmerksame Hören und Beschenkt-Werden zu legen – fast schon als Gegenprogramm unserer Tage.«
Projekt motiviert das Miteinander
Die Gemeinde der Friedenskirche trägt das Projekt auf vielfältige Weise mit. Viola Renger, seit dem vergangenen Sommer als Gemeindepädagogin in der Friedenskirche, sowie die Gemeindeglieder Markus Reichelt und Philipp Mothes vervollständigen das Gottesdienstteam. Die Gemeinde engagiert sich darüber hinaus auch am Produktionswochenende und beim Hörer-Telefon, das nach der Liveübertragung freigeschaltet ist. Mitbeteiligt sind auch die EmK-Nachbargemeinden Schönfels, Langenbernsdorf und Werdau, wo Posdzichs Ehefrau als Pastorin wirkt. Die musikalische Gestaltung liegt in den Händen von Kantorin Doreen Feldheim. Die evangelisch-lutherische Kantorin leitet seit anderthalb Jahren den gemeinsamen Chor der Gemeinden ihrer Kirche in Zwickau-Nord und der Friedenskirche.
Gute Zusammenarbeit mit dem ZDF
Stephan Fritz, evangelisch-landeskirchlicher Pfarrer und Senderbeauftragter für die ZDF-Gottesdienste im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik, begleitete die Vorbereitung der Gemeinde für den Live-Gottesdienst. Posdzich ist »sehr dankbar für die kompetente und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Pfarrer Stephan Fritz sowie mit dem gesamten Team des ZDF«. Ein solches Projekt binde zwar Kräfte, aber es verbinde auch viele engagierte Menschen miteinander. Es mache deutlich, dass nach den coronabedingt kräftezehrenden Jahren auch wieder einiges möglich ist.
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Der Autor
Stephan Ringeis ist Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit und Rundfunkarbeit der Evangelisch-methodistischen Kirche für die Ostdeutsche Konferenz. Darüber hinaus begleitet er Gemeinden, die sich in einer Übergangssituation befinden. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit.ojk(at)emk.de
Zur Information
Sonntag, 29. Januar 2023, 9:30 Uhr: ZDF-Fernsehgottesdienst aus der evangelisch-methodistischen Friedenskirche, Zwickau. Vorschau zum Gottesdienst
Die EmK-Gemeinde Zwickau-Friedenskirche wurde 1870 gegründet. Mit 275 Kirchengliedern und rund 200 Kirchenangehörigen gehört sie heute zu den größten EmK-Gemeinden im ostdeutschen Raum. Bereits ab 1885 hatte die Gemeinde in der Zwickauer Innenstadt ihre Kirche, die aber in den 1920er Jahren zu klein wurde. Die von Architekt Paulus Zeuner entworfene Friedenskirche wurde 1931 eingeweiht.
