Entstehung in den USA

Die erste methodistische Kirche in den USA wurde nach dem Unabhängigkeitskrieg (1775-1783) an Weihnachten 1784 im an der Ostküste der USA gelegenen Baltimore gegründet. Schnell wird sie zur drittgrößten christlichen Kirche der USA.

In den Vierziger-Jahren des 18. Jahrhunderts war es in den amerikanischen Kolonien zur sogenannten »Großen Erweckung« (Great Awakening) gekommen. Die meisten Siedler in den neuen Kolonien waren von Glaube und Kirche völlig entfremdet. Nun aber wollten viele ihr Leben ganz bewusst mit Gott gestalten. Vor allem der methodistische Prediger George Whitefield erreichte ihre Herzen. Außerdem brachten Einwanderer aus England und Irland ihre methodistischen Überzeugungen mit nach Amerika.

Die britische Konferenz der Methodisten schickte 1769 die ersten beiden Prediger nach Nordamerika. Vier Jahre später wurde in Amerika die erste Jährliche Konferenz abgehalten. Damals gab es offiziell 1.160 Methodisten in den Kolonien. Reiseprediger ritten von Gemeinde zu Gemeinde, um dort zu predigen. Jedem dieser Prediger war ein Bezirk zugewiesen, den sie innerhalb von zwei bis sechs Wochen mit dem Pferd bereisen konnten. In den Wochen dazwischen predigten in den Gemeinden Laienprediger.

Unabhängigkeit von England

Unter den ersten Reisepredigern aus England war auch Francis Asbury (1745-1816). Als in Nordamerika der Unabhängigkeitskrieg ausbrach, war Asbury der letzte noch aus England gesandte Reiseprediger, der in Amerika seinen Dienst tat. Ansonsten hatten in Amerika geborene Prediger den Dienst übernommen. Diese wollten von der Kirche von England, zu der die Methodisten offiziell noch immer gehörten, unabhängig werden, um selbst taufen und das Abendmahl feiern zu können. John Wesley und Francis Asbury waren zunächst noch gegen eine Trennung von der Kirche von England. Aber nachdem England 1783 die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten anerkannte, wurde Weihnachten 1784 in Baltimore die methodistische Kirche in den USA gegründet. Zuvor hatte John Wesley Francis Asbury und Thomas Coke (1747-1814) zu Superintendenten für die neue Kirche ordiniert. Zwei Jahre später beschloss die Konferenz die beiden »Bischöfe« zu nennen. Damit wurde die Kirche zur »Bischöflichen Methodistenkirche« (Methodist Episcopal Church).

Bildnachweis: Klaus Ulrich Ruof, EmK-Öffentlichkeitsarbeit


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