Eine Krippe im Käfig
Jesus, Maria und Josef sitzen in einem Käfig. So stellt eine Gemeinde der Evangelisch-methodistischen Kirche in Claremont in der Nähe von Los Angeles die weihnachtliche Krippenszenerie dar. Das sorgt für Aufsehen und ist sogar dem Deutschlandfunk (DLF) eine Kurzreportage wert.
Martha Morales, die Pastorin der Gemeinde, erklärt in der Reportage die Darstellung, bei der jede der weihnachtlichen Hauptpersonen in einem eigenen Käfig sitzt. So ähnlich säßen die Menschen in den Flüchtlingslagern ganz in der Nähe der Gemeinde. Dort seien Familien auch getrennt voneinander untergebracht. Damit nimmt die Pastorin Bezug auf die inzwischen nicht mehr zulässige amerikanische Praxis, Kinder und Eltern von über die südliche Grenze der USA einwandernden Familien voneinander zu trennen. Über 5.000 Kinder seien so in den zurückliegenden Jahren von ihren Eltern getrennt worden. Mit der Installation weise die Gemeinde darauf hin, dass Gott alle Menschen, auch die Fremden, willkommen heiße und dass es nicht in Ordnung sei, »kleine Kinder in Käfige zu sperren«. Es gehe darum, ein Zeichen gegen Ungerechtigkeit zu setzen.
Im DLF wird die Aktion der Gemeinde auch als kritische gesellschaftspolitische Auseinandersetzung mit der US-amerikanischen Einwanderungspolitik beschrieben. In Kurzinterviews kommen dabei sowohl befürwortende als auch kritische Stimmen zu dieser weihnachtlichen Krippenszene zu Wort. Die gesamte Reportage ist in der DLF-Mediathek nachzuhören.
Der Autor
Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de.
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Text zur DLF-Sendung
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Claremont UMC