Umweltengagement zum Nachahmen Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Einladung zum Mitmachen

»Prüfungsgespräch«: Die Auditorin Carmen Ketterl im Gespräch mit dem Leiter der Kirchenkanzlei, Jörg Hammer. Im Hintergrund Stefan Weiland, der für Umweltberatung und schöpfungsgemäßes Handeln in Kirche und Gemeinde zuständig ist.
»Prüfungsgespräch«: Die Auditorin Carmen Ketterl im Gespräch mit dem Leiter der Kirchenkanzlei, Jörg Hammer. Im Hintergrund Stefan Weiland, der für Umweltberatung und schöpfungsgemäßes Handeln in Kirche und Gemeinde zuständig ist.
Bildnachweis: Klaus Ulrich Ruof, EmK-Öffentlichkeitsarbeit
Die Kirchenkanzlei der EmK erhält erneut den »Grünen Gockel«. Gemäß festgelegter Standards wird damit das vorbildliche Umweltengagement gewürdigt.
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Jetzt ist es amtlich: Zum vierten Mal erfüllte die deutsche Kirchenkanzlei der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) die Auflagen einer offiziellen und unabhängigen Umweltprüfung. Mit der Unterschrift der Prüferin unter den sogenannten »Auditbericht« ist die Kirchenkanzlei erneut mit dem »Grünen Hahn« (auch: Grüner Gockel) zertifiziert. Damit darf sie sich weiterhin mit dem Hahn-Zeichen vorbildlichen Umweltmanagements am Eingang präsentieren.

Selbstverständliches Engagement

Seit 2010 ist die deutsche Verwaltungszentrale der EmK damit in ökologischer Hinsicht aktiv. In besonderer Weise nutzt sie die »Multiplikatorwirkung«, wie die Auditorin Carmen Ketterl anerkennend schreibt. In dieser Funktion habe die Kirchenkanzlei die »wesentliche Chance ihres Umweltengagements erkannt«. Dazu gehörten »häufige Meldungen und Berichte« zu Aspekten von Umwelt- und Klimaschutz oder zur Bewahrung der Schöpfung. Von den Adressaten würden diese Anregungen inzwischen als Themen wahrgenommen, »die selbstverständlich dazugehören im kirchlichen Leben«.

Harald Rückert, der für Deutschland zuständige Bischof der EmK, betont in seinem Vorwort zum Umweltbericht, die ökologische Vorreiterrolle der Kirchenkanzlei als »eine Einladung an viele andere zum Mitmachen«. Wenn das weiterhin gelänge, sei es »ein gemeinsamer Ausweis der in der methodistischen Theologie so bezeichneten ›sozialen Heiligung‹, oder in diesem Kontext vielleicht besser ›umweltbezogene Heiligung‹ zu nennenden Glaubenspraxis«. Rückerts Schlussfolgerung: »Daran wollen wir uns weiterhin messen lassen.«

Nachahmenswerte Regelungen

Ausdrücklich erwähnt die Prüferin in ihrem Bericht die verbindlichen Dienstreiseregelungen als »Meilenstein der Umweltleistung der Kirchenkanzlei«. Die in diesen Regelungen festgelegte Bevorzugung umweltfreundlicher Verkehrsmittel und die Auswahl von Konferenzorten nach der Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln sei ein »nachahmenswertes Beispiel für andere Kirchen«.

Auch das inzwischen gut eingeführte ökofaire Zertifizierungsprogramm »Schöpfungs-Leiter« findet als von der Kirchenkanzlei aktiv gefördertes Projekt die Anerkennung der Prüferin. Der für Gemeinden damit verbundene Einstieg in »ein niedrigschwelliges Umweltmanagement« füge sich »harmonisch in das Gemeindeleben ein und ist ein geeignetes Instrument, um die Umweltleistung der Gemeinden zu verbessern«.

Zertifizierung als Ansporn

»Wir haben fertig!«, kommentierte Stefan Weiland die erneut erfolgte Zertifizierung mit dem Grünen Hahn. Allerdings, so der in Deutschland innerhalb der EmK für Umweltberatung und schöpfungsgemäßes Handeln in Kirche und Gemeinde zuständige Berater, sei das Zertifikat auch ein Ansporn: »Wir wollen noch viele unserer Gemeinden dafür gewinnen, Nachhaltigkeit und schöpfungsgemäßes Handeln als natürlichen Auftrag der Gemeindearbeit zu erkennen und danach zu handeln.«

 

Weiterführende Links

Schöpfungsleitlinien und Umweltbericht 2023 (PDF)

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de

Zur Information

Der »Grüne Hahn« oder »Grüne Gockel« ist ein Umweltmanagementsystem für Kirchengemeinden und kirchliche Werke. Die Umweltauswirkungen einer Kirchengemeinde oder kirchlichen Einrichtung werden erfasst und bewertet. Aus den Erkenntnissen werden Ziele abgeleitet, bei deren Umsetzung schädliche Umweltauswirkungen reduziert und positive Auswirkungen verstärkt und ausgebaut werden. Dazu gehören klare Zuständigkeiten und Verantwortungsbereiche in den Gemeinden, die Umsetzung stetiger Verbesserungen beim Verbrauch von Energie und Wasser, die umweltgerechte Gestaltung von Außenanlagen sowie die Berücksichtigung nachhaltiger Produkte im Einkauf und bei der Verwendung in der Gemeinde. Nach einem dreijährigen Zertifizierungsprozess wird die Gemeinde oder Einrichtung mit dem Zertifikat »Grüner Gockel« (in anderen Regionen »Grüner Hahn«) ausgezeichnet. Alle drei Jahre ist eine Rezertifizierung nötig.

Siehe auch das ökofaire Zertifizierungsprogramm Schöpfungs-Leiter für Kirchengemeinden, Institutionen und Einrichtungen: www.schoepfungsleiter.de