Sitzung des Kirchenvorstands Von Irene Kraft, Klaus Ulrich Ruof  | 

Konstruktiv, wertschätzend und zielführend

Das Gruppenbild zeigt dreizehn der sechzehn Personen des Kirchenvorstands der Evangelisch-methodistischen Kirche. Sie stehen an der Frontseite der Kapelle versetzt nebeneinander vor der bunt gestalteten Wand, an der ein Kreuz befestigt ist.
Der Kirchenvorstand als geschäftsführendes Gremium der Zentralkonferenz Deutschland der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in seiner neuen Besetzung (von links): Pastor Christhard Rüdiger, Superintendent Mitja Fritsch, Martin Chmel, Günter Posdzich, Superintendent Stefan Kettner, Christine Flick, Bischof Harald Rückert, Kirsti Elle, Superintendentin Irene Kraft, Dieter Klotz, Prof. Christof Voigt, Reinhard Blechschmidt, Pastor Jörg Hammer. Nicht im Bild: Pastorin Kate Harris Weishaupt, Superintendent Markus Jung und Pastor Klaus Ulrich Ruof.
Bildnachweis: EmK
In neuer Zusammensetzung und deutlich verkleinert traf sich der Kirchenvorstand zu seiner ersten Sitzung. Die Arbeit soll »nach vorne gewandt« sein.
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Am vergangenen Wochenende, Freitag und Samstag, 24. und 25. November, tagte der Kirchenvorstand. Erstmalig in der neuen, verkleinerten Zusammensetzung kam dieses geschäftsführende Gremium der Zentralkonferenz Deutschland der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) in Frankfurt am Main zusammen.

Mehr Zeit für Inhalte

Der Kirchenvorstand vernetzt die Arbeitsbereiche und verschiedenen Teile der Kirche in Deutschland miteinander und gibt Impulse für die Ausgestaltung der Arbeit und für konkrete Schwerpunktsetzungen. Für die kommenden Jahre sehen die Mitglieder des Kirchenvorstands ihre Aufgabe besonders darin, einen konstruktiven Beitrag zur Umsetzung der neuen Struktur für die deutschlandweite Arbeit der Kirche zu leisten. Hinzu kommen administrative, rechtliche und organisatorische Aufgaben, soweit sie deutschlandweite Belange der kirchlichen Arbeit betreffen.

In der Auftaktsitzung verständigten sich die Mitglieder auf eine möglichst zügige Bearbeitung der formalen Aufgaben, um für die inhaltliche Arbeit mehr Zeit zu haben. Die Berichterstattung und Protokolle aus Gremien, die dem Kirchenvorstand zugeordnet sind, sollen daher möglichst »nach vorne gewandt« sein und nicht zu sehr rückwärtsgerichtete Darstellungen enthalten.

Der Kirchenvorstand trifft sich künftig viermal pro Jahr, davon zweimal in Präsenz und zweimal per Internet-Videoübertragung. Alle Kommissionen und Fachgruppen haben sich mittlerweile konstituiert und nehmen ihre Arbeit auf. Bei der nächsten Sitzung erwartet der Kirchenvorstand erste Erfahrungswerte und Ergebnisse der veränderten Arbeitsweise.

Vorbereitung der Bischofswahl 2025

Die Kommission für das Bischofsamt stellte ihre Überlegungen zur Bischofswahl vor, die 2025 während der Tagung der Zentralkonferenz stattfindet. Bei den Jährlichen Konferenzen im kommenden Jahr können alle bei den Konferenztagungen anwesenden, stimmberechtigten Konferenzmitglieder Personen für dieses Amt vorschlagen. Die Kommission sichtet die Vorschläge und führt Gespräche mit dem Ziel, den Mitgliedern der Zentralkonferenz Personen vorzuschlagen, die bereit sind, sich der Wahl zu stellen.

Einrichtung einer Projektgruppe Klimaneutrale Kirche

Ausführlich diskutierte der Kirchenvorstand den Antrag einer Initiativgruppe aus allen drei Jährlichen Konferenzen, eine »Projektgruppe Klimaneutrale Kirche« einzurichten. Ein ähnlicher Antrag lag im Juni der Süddeutschen Jährlichen Konferenz vor. Dort wurde schnell klar, dass dieses Thema die gesamte Zentralkonferenz betrifft und deshalb nicht nur für das Gebiet einer der drei deutschen Jährlichen Konferenzen behandelt werden kann.

Der Kirchenvorstand beschloss die Einrichtung dieser Projektgruppe und erteilte den Auftrag, für den Bereich der Zentralkonferenz Deutschland Ideen zu entwickeln, wie der Weg zu einer klimaneutralen Kirche gestaltet werden kann. An der Zentralkonferenz 2025 sollen konkrete Anträge vorliegen, wie Gemeinden und Werke Wege zur Klimaneutralität bewältigen können.

Um bis dahin erste Rückmeldungen aus der Praxis zu haben, findet eine enge Zusammenarbeit mit der Fachgruppe missionarische Dienste statt. Die Arbeitsbereiche dieser Fachgruppe sollen sich mit den Auswirkungen und Herausforderungen zum Erreichen der Klimaneutralität beschäftigen, um damit die praktische Umsetzbarkeit der Vorschläge zu überprüfen.

Modellhafte Änderungen im Evangelisationsbereich

Grundsätzlich grünes Licht gab es für die geplanten Veränderungen, die das Evangelisationswerk und die Zeltmission betreffen. Um für die evangelistischen Anforderungen schlanker und wendiger zu werden, wird sich das Evangelisationswerk stärker als Netzwerk organisieren. Die Zeltmission wird sich verstärkt auf die Bedürfnisse der Gemeinden ausrichten. Dazu soll den Gemeinden das für missionarische Aktionen einsetzbare Material durch dezentrale Lagerung räumlich näher zur Verfügung stehen. Besonders für die Gemeinden im Norden und Osten Deutschlands soll der Einsatz von Materialien für missionarische Einsätze erleichtert werden.

Im Zuge dieser Maßnahmen trennt sich die Zeltmission von einem Großteil ihrer Zelte. Grund für diese einschneidenden Maßnahmen waren die reduzierten Finanzmittel, die dem Evangelisationsbereich in der veränderten Struktur zur Verfügung stehen, und die sich verändernde Evangelisations- und Missionspraxis der Gemeinden.

Die Mitglieder des Kirchenvorstands dankten den Verantwortlichen des Evangelisationswerks für den konstruktiven Umgang mit den veränderten Rahmenbedingungen. Von diesem Modell aus ließen sich auch für andere Arbeitsbereiche der Kirche Überlegungen für Veränderungen in der Arbeitsweise entwickeln.

Ein guter Auftakt

In einer Feedbackrunde am Ende der Sitzung waren sich die Mitglieder des Kirchenvorstands einig. Die Gespräche und die Arbeitsatmosphäre waren konstruktiv, wertschätzend und zielführend und damit ein guter Auftakt für die neue Arbeitsweise des Kirchenvorstands.

Die Autoren

Irene Kraft ist Superintendentin für den Distrikt Hamburg der Evangelisch-methodistische Kirche und Mitglied des Kirchenvorstands. Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de

Zur Information

Der Kirchenvorstand ist das geschäftsführende Gremium der Zentralkonferenz Deutschland der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) und leitet die Arbeit des deutschen Teils der weltweit strukturierten Kirche zwischen den alle vier Jahre stattfindenden Tagungen der Zentralkonferenz.

Die Zusammensetzung des Kirchenvorstands
Jede der drei Jährlichen Konferenzen in Deutschland ist durch einen Superintendenten/eine Superintendentin – in der Regel die Vorsitzenden der Konferenzverwaltungsräte – sowie den Konferenz-Laienführer oder die Konferenz-Laienführerin vertreten. Dazu kommt je eine Person der Kommission für das Bischofsamt und der Kommission für Finanzen und Arbeitsrecht sowie je eine Person aus den vier dem Kirchenvorstand zuarbeitenden Fachgruppen. Außerdem gehört eine junge Person zu diesem Gremium. Beratend gehören der Leiter der Kirchenkanzlei und der Beauftragte des Bischofs zur Begleitung des Zentralkonferenz-Umstrukturierungsprozesses dem Kirchenvorstand an. Gemäß dem Beschluss der Zentralkonferenz kann der Kirchenvorstand bis zu zwei weitere Personen als stimmberechtigte Mitglieder zuwählen, um die zur Erfüllung seines Auftrags notwendige Diversität herzustellen.

Zusammen mit dem Bischof und den beratenden Mitgliedern bilden derzeit sechzehn Personen den Kirchenvorstand, davon vier Frauen. Von den stimmberechtigten Mitgliedern gehören drei der Norddeutschen Jährlichen Konferenz an, vier der Ostdeutschen Jährlichen Konferenz und sechs der Süddeutschen Jährlichen Konferenz. Nur zwei Personen sind neu im Kirchenvorstand. Alle anderen gehörten schon dem Vorgängergremium an oder waren dort schon als Stellvertretung oder beratendes Mitglied anwesend.