Kirchliche Pionier-Arbeit Von Klaus Ulrich Ruof  | 

Neues Studienangebot praxisorientierter Theologie

Die siebzehn Personen der Leitung des neuen Studiengangs »Pioneer Ministry« stehen nebeneinander vor der Präsentationsleinwand der Auftaktveranstaltung. Das Bild der Präsentation zeigt ein nach rechts weisendes Holzschild zu einem Hörsaal.
Der Auftakt für den neuen Studiengang »Pioneer Ministry« wurde an der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit einem Festakt gefeiert. Die Theologische Hochschule Reutlingen ist vertreten durch Professor Achim Härtner (5. v. l.).
Bildnachweis: Pioneer Ministry
Die Theologische Hochschule Reutlingen kooperiert mit der Universität Jena. Angeboten wird der neue Studiengang »Pioneer Ministry«.
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Ende Oktober startete an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ein neuer Studiengang. Der »Pioneer Ministry« genannte Masterstudiengang am Lehrstuhl für Praktische Theologie wurde mit einem Festakt eröffnet.

Der englische Titel dieses im deutschsprachigen Raum neuen Studiengangs lässt sich am ehesten mit »Pionier-Arbeit« wiedergeben. Angelehnt ist das Konzept an in Großbritannien und den Niederlanden schon bestehende Studienangebote. Damit sollen Studenten befähigt werden, die biblische Botschaft jenseits bestehender Gemeindestrukturen und traditioneller kirchlicher Lebenswelten umzusetzen. Es gehe darum, neue Wege zu entdecken, wie christliche Gemeinschaft im heutigen gesellschaftlichen Umfeld gelebt werden kann. Im Rahmen der akademischen Ausbildung solle das Studium der Theologie mit deutlichem Praxisbezug und beratender Begleitung ergänzt werden. Das betonen die beiden Leiterinnen des Studiengangs aus Jena, Corinna Dahlgrün, Professorin am Lehrstuhl für Praktische Theologie, und deren wissenschaftliche Mitarbeiterin Mirjam Schade.

Sechs Personen aus verschiedenen Kirchen lassen sich auf das Wagnis ein, einen Studiengang aufzunehmen, dessen berufliche Perspektiven derzeit noch wenig klar ist. Ein Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland sprach in diesem Zusammenhang von »›freien Radikalen‹, die am Bau des Reiches Gottes mitwirken und mutig neue Wege beschreiten sollen«.

Das an der Evangelisch-theologischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena angesiedelte Angebot ist ökumenisch ausgerichtet und verbindet verschiedene Fachrichtungen und Hochschulen. Erstmals kooperiert die Jenaer theologische Fakultät mit Hochschulen in freikirchlicher Trägerschaft. Mit dabei ist auch die Theologische Hochschule Reutlingen (THR) der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK). Auf Basis dieser Zusammenarbeit können Lehrangebote der THR auch von Studenten der Jenaer Universität belegt werden und umgekehrt. Im Sommersemester des kommenden Jahres bietet Achim Härtner, Professor für Praktische Theologie an der THR, eine Vorlesung zur »Theologie der Evangelisation« an. Weitere Lehrangebote, die dann auch auf den sozialdiakonischen Bereich ausgeweitet werden, folgen im Wintersemester 2024/25.

Der Autor

Klaus Ulrich Ruof ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Pressesprecher für die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit(at)emk.de

Zur Information

Die Theologische Hochschule Reutlingen (THR) ist eine Einrichtung für den deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich und Schweiz) der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK). Sie ist eine staatlich anerkannte Hochschule und verleiht die staatlich und international anerkannten Studienabschlüsse Bachelor (Bachelor of Arts, B.A.) und Master (Master of Arts, M.A.) für Theologie sowie den staatlich anerkannten Master-Abschluss im Studiengang »Christliche Spiritualität« und einen staatlich anerkannten Bachelor-Abschluss im Studiengang »Soziale Arbeit und Diakonie«. Rektor der Hochschule ist Prof. Christof Voigt.