Amtswechsel im Distrikt Dresden Von Stephan Ringeis  | 

Sehnsucht nach Licht gehört zum Leben

Amtswechsel für den Distrikt Dresden
Amtswechsel für den Distrikt Dresden (von links nach rechts): Christhard Rüdiger (bisheriger Superintendent), Bischof Harald Rückert, Mitja Fritsch (neuer Superintendent), Werner Philipp (Superintendent für den Distrikt Zwickau).
Bildnachweis: Stephan Ringeis
Mitja Fritsch wurde als neuer Superintendent für den Distrikt Dresden in sein Amt eingeführt. Vorgänger Christhard Rüdiger wird die Gemeinden im Vogtland und die Zentralkonferenz bei Veränderungsprozessen begleiten.
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Am vergangenen Sonntag, 23. Juli, wurde Mitja Fritsch durch Bischof Harald Rückert in sein neues Amt als Superintendent der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) für den Distrikt Dresden eingeführt. Sein Vorgänger, Christhard Rüdiger, wurde nach zehnjährigem Dienst von einer großen Festgemeinde verabschiedet. Der Festgottesdienst fand in der Chemnitzer Friedenskirche statt.

Der Wirkung des Lichts vertrauen

»Die Sehnsucht nach Licht gehört zu unserem Leben«, sagte Mitja Fritsch in seiner Antrittspredigt als Superintendent. »Sie bleibt immer Teil unserer Befähigung, unserer Berufung und unseres Auftrags« in einem Leben, das »unter einer gewissen Lichtarmut« leide. Damit ließ der 45-Jährige die Worte von Jesus aus der Bergpredigt (Mt 5,14-16) aufleuchten: »Ihr seid das Licht der Welt.« Dabei gehe es nicht um den Einzelnen, sondern alle würden gebraucht. Dabei wies Fritsch auf seine eigene Erfahrung hin, dass Menschen um ihn herum dieses Licht lebten, Hoffnung verbreiteten und ihn dabei ansteckten. Ein solches Leben habe gesellschaftliche Wirkung, betonte der neue Superintendent. Wo dieses Licht »unter den Scheffel« gestellt werde, erlösche es. Werde der Wirkung des Lichts vertraut, entwickle es im Wechselspiel zwischen Jesus Christus, dem Licht der Welt, und seiner Gemeinde eine heilsame Kraft.

Vorarbeiter auf den »Baustellen«

André Günther grüßte den neuen Superintendenten mit dem Psalmwort (127,1): »Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen.« Der Distriktslaienführer des Dresdner Distrikts verband dieses Wort damit, dass es im Dienst des Superintendenten ständig eine ganze Reihe an Baustellen geben werde. »Das gehört dazu«, so Günther, und er wünschte Fritsch die nötige Kraft, auch einmal »Vorarbeiter« zu sein, aber noch mehr das Vertrauen, dass letztlich der Herr seine Kirche baue.

Erst Ende Juni war Fritsch von seinem Dienst als Pastor der im westsächsischen Vogtland gelegenen Gemeinden Reichenbach, Mylau und Unterheinsdorf verabschiedet worden. Darüber hinaus war er als Gemeindeberater in verschiedenen Gemeinden unterwegs. In der Kommission für ordinierte Dienste, einer Art Personalausschuss der Kirche, nahm er bereits Personalverantwortung wahr. Diese Erfahrungen kämen seinem Dienst als Superintendent nun zugute, erklärte Bischof Rückert, und er freue sich auf die Zusammenarbeit.

Humor als Zeichen geistlicher Kompetenz

Für Christhard Rüdiger ging mit der Verabschiedung eine sehr intensive Zeit zu Ende. »Ein kleines Virus und eine große Generalkonferenz« habe, so der Sechzigjährige etwas hintergründig, seinen Dienst in den letzten Jahren geprägt. Dabei habe er immer auf die geistliche Energie der Dienstgemeinschaft und auch der Gemeinden vertrauen können. Besonders wichtig sei ihm in seinem Dienst das gemeinsame Gespräch gewesen. Originalton Rüdiger: »Hören, reden, hören, reden, hören, reden, hören…«; das sei unverzichtbar. Zugleich brauche es die Erwartung, dass immer wieder Unerwartetes passiere und sich überraschende Lösungswege auftun. Der Bischof dankte ihm für sein großes Engagement am Runden Tisch, an dem die Suche »nach einer Perspektive für unsere Kirche« stattgefunden habe mit dem Ziel, trotz unterschiedlicher Positionen gemeinsam unterwegs zu sein.

Ebenso hob Rückert die Mitarbeit Rüdigers in einer Arbeitsgruppe der Zentralkonferenz hervor, die wichtige strukturelle Veränderungen beriet und auf den Weg brachte. Nicht zuletzt sei auch Rüdigers Humor ein Zeichen seiner geistlichen Kompetenz. Seine Erfahrungen als Superintendent werde Rüdiger nun in seine neuen dienstlichen Aufgaben einbringen. Dazu gehört, dass er Bezirke im westsächsischen Vogtland bei einer Neuausrichtung und Umstrukturierung unterstützen wird. Außerdem wird er als Beauftragter des Bischofs die strukturellen Veränderungen begleiten und umsetzen helfen, die im November vergangenen Jahres für den Bereich der Zentralkonferenz Deutschland der EmK beschlossen worden waren.

 

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Der Autor

Stephan Ringeis ist Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit und Rundfunkarbeit der Evangelisch-methodistischen Kirche für die Ostdeutsche Jährliche Konferenz. Kontakt: oeffentlichkeitsarbeit.ojk(at)emk.de

Zur Information

Der Distrikt Dresden bildet gemeinsam mit dem Distrikt Zwickau das Gebiet der Ostdeutschen Jährlichen Konferenz. Er erstreckt sich vom ostsächsischen Zittau an der Grenze zu Polen und Tschechien bis westlich von Aue und Chemnitz an die Westgrenze des Erzgebirges. Dazu zählen rund 7.100 Kirchenglieder und Kirchenangehörige in 24 Bezirken mit 55 Gemeinden. Der Sitz der Superintendentur ist in Chemnitz.